Insolvenzverfahren: Ungewisse Zukunft für den Nürburgring

Der Nürburgring befindet sich in finanzieller Schieflage. Die Vertragsverhältnisse sind unklar, und für Rennveranstalter fehlt ein verlässlicher Ansprechpartner, um die Verträge für die kommende Saison abzuschließen. Der ADAC hat trotzdem vier Veranstaltungen mit internationalem Prädikat bei der FIA angemeldet.

Der Nürburgring befindet sich in finanzieller Schieflage. Die Vertragsverhältnisse sind unklar, und für Rennveranstalter fehlt ein verlässlicher Ansprechpartner, um die Verträge für die kommende Saison abzuschließen. Der ADAC hat trotzdem vier Veranstaltungen mit internationalem Prädikat bei der FIA angemeldet.

Vor zwei Wochen musste die zahlungsunfähige Nürburgring AG Insolvenz anmelden. Ausbleibende Pachtzahlungen der Betreiber der Rennstrecke und des Hotel- und Freizeitkomplexes hatten zu dieser Situation geführt. Am Ende verweigerte die EU-Kommission dem Land Rheinland Pfalz die AG mit einer Finanzspritze von weiteren 13,5 Millionen Euro am Leben zu erhalten. Mittlerweile hat ein Insolvenzverwalter seine Arbeit aufgenommen und versucht zu retten, was zu retten ist.

Die Vertragsverhandlungen werden aber auch durch die unklare Vertragslage zwischen dem Land als Eigner der Strecke und den derzeitigen Betreibern erschwert. Nachdem die vereinbarten Pachtzahlungen ausblieben, sah sich die Landesregierung gezwungen, den Vertrag zu kündigen. Dies nahmen die Betreiber aber mitnichten zum Anlass, ihre Koffer zu packen und so am Nürburgring einen Neuanfang zu ermöglichen. Zudem erklärte der Insolvenzverwalter Anfang der Woche, die gekündigten Pächter seien zunächst weiter dafür verantwortlich, die Verträge für das nächste Jahr auszuhandeln. Er werde sie dabei aber begleiten.

Für die Veranstalter von Großevents, wie dem 24-Stunden-Rennen oder Rock am Ring, ist diese Situation natürlich reichlich unbefriedigend. Marek Lieberberg, Chef bei Rock am Ring, hat laut Informationen der Rheinzeitung mit seiner Agentur bereits die Möglichkeit ins Auge gefasst mit dem Festival nach Hockenheim zu ziehen. Sowohl Lieberberg als auch der ADAC drängen auf Klarheit am Ring. Beide befinden sich mitten in der Planung für das kommende Jahr.

Um zunächst einmal die Austragung der internationalen Rennveranstaltungen zu sichern hat der ADAC nun vorsorglich das 24-Stunden-Rennen, den Truck-Grand-Prix, einen DTM-Lauf und das ADAC GT Masters bei der FIA angemeldet. Die Frist dafür wäre am 31. Juli abgelaufen. Auf diese Weise ist zunächst einmal sichergestellt, dass diese Veranstaltungen 2013 stattfinden können. Ob dies allerdings auf dem Nürburgring geschieht bleibt offen.

„Auch wenn die Situation am Nürburgring weiterhin ungeklärt ist, haben wir im Sinne des Sports die Rennen mit internationalem Prädikat vorsorglich und fristgerecht bei der FIA angemeldet. So stellen wir zumindest formal sicher, dass auch 2013 Rennen von weltweiter Bedeutung in Deutschland stattfinden können. Ob diese allerdings am Nürburgring ausgetragen werden, ist weiterhin noch fraglich“, erklärt ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk. „Sollten Ministerpräsident Kurt Beck und Infrastrukturminister Roger Lewentz nicht schnell eine Lösung im Hinblick auf die bindende Bestätigung der Veranstaltungstermine 2013 und bezüglich des Abschlusses der Veranstaltungsverträge finden, dann könnten die Rennen auch auf anderen Rennstrecken ausgetragen werden.“

Wie die Rheinzeitung heute meldet, soll sich Marek Lieberberg heute über die Zukunft von Rock am Ring äußern. Die Fronten zwischen dem ADAC und den bisherigen Pächtern in der Eifel scheinen jedoch verhärtet. Der Automobilclub pocht auf deren Ablösung und dem Einsetzen eines neuen, sicheren Ansprechpartners.

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