Nürburgring-Rückblick: Wechsel in allen Wertungen

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Die hohe Leistungsdichte des GT-Masters-Championats und das Wetter sorgten in der Eifel für manchen Wechsel im Klassement. Sowohl in der Fahrer-, der Amateur- als auch in der Teamwertung sind neue Gesichter vorne. Die Meisterschaften sind also zur Halbzeit noch offen.

Für Spannung bleibt im GT Masters gesorgt. Das große Feld garantiert immer wieder für Überraschungen, vor allem wenn auch noch das Wetter sich einmischt. Das Ergebnis ist, das die vorderen Plätze der drei Wertungen vollkommen neu vergeben wurden.

Fahrerwertung: Nullnummern kosten Keilwitz/Alessi die Führung

Noch vor dem Wochenende schien alles klar zu sein, dass die beiden Corvette-Piloten die Halbzeitmeisterschaft würden feiern können. Doch weit gefehlt. Im Samstagsrennen entschlossen sich die beiden zu einer gewagten Strategie mit Slicks, die jedoch leider nicht aufging und mit einer Nullnummer bestraft wurde. Noch dicker kam es am Sonntag. Ein Ausfall in Runde 21 kostete ein weiteres Mal Punkte und die Tabellenführung.

Über die können sich nun die beiden Alpina-Piloten Dino Lunardi und Maxime Martin freuen. Die beiden hatten an diesem Wochenende die beste Punkteausbeute aller Teilnehmer mit Platz zwei am Samstag und einem klaren Sieg am Sonntag. Der bereits zweite Saisonsieg bedeutet nun, dass die beiden ihre Chancen auf eine Titelverteidigung deutlich verbessert haben. Bei nur fünf Punkten Vorsprung ist allerdings noch lange nichts entschieden.

Nicht ganz nach vorne, aber doch einen deutlichen Sprung haben die vielleicht besten Piloten des Wochenendes gemacht. René Rast und Christian Mamerow waren schon am Freitagmorgen nicht zu schlagen. In der Qualifikation für das zweite Rennen schafften sie jedoch keine saubere Runde und die trockenen Bedingungen schienen dem Audi auch nicht so gut zu liegen. Startplatz zwölf war die Folge. Am Samstag zeigten die beiden aber wieder, was in ihnen steckt und überholten, von Platz zwei kommend, die Polesitter schon in der ersten Kurve und sicherten sich ihren ersten Saisonsieg, obwohl sie in der Box noch einmal rangieren mussten. Am Sonntag betrieben die beiden dann Schadensbegrenzung, und waren über die Distanz vermutlich das schnellste Fahrzeug im Feld. Rang drei nach toller Aufholjagd sicherte erneut gute Punkte.

Teamwertung: Alpina jetzt vor Callaway

Da die Spitzenteams mit konstanten Fahrerbesetzungen unterwegs sind, kam es durch die Verschiebungen im Fahrerklassement auch zu Verschiebungen im Teamklassement. Auch hier konnte sich Alpina an Callaway vorbeischieben. Der Vorsprung fällt hier mit neun Punkten sogar noch größer aus.

Auf Rang vier liegt die Schubert-Truppe. Das BMW-Team zeigt diese Saison durch die Bank gute Rennen. An diesem Wochenende hießen die Punktesammler Claudia Hürtgen und Dominik Schwager. Mit zweimal Rang sechs machten die beiden gute Punkte. Mehr war aber an diesem Wochenende nicht drin, da der Z4 im Regen nicht auf dem Niveau von Mamerow oder Alpina unterwegs war.

 Sebastian Asch und Maximilian Götz brachten mit ihren guten Ergebnissen am Wochenende das MS-Racing Team nach vorne. Die Mercedes-Equipe belegt nun Rang drei bei den Teams.

 Weniger gut lief es hingegen bei den Young-Drivers. Die deutsche Aston Martin Equipe hatte am Freitag Probleme mit dem Auto der Gebrüder Stuck. Die beiden mussten mangels Qualifikation in beiden Rennen von hinten starten und schafften es so nicht in die Punkte. Christopher Nygaard und Kristian Poulsen hatten ebenfalls schwer zu kämpfen, konnten aber wenigstens einige wenige Punkte sichern.

Ein Schweizer führt bei den Amateuren

Young-Driver verlor nicht nur wertvolle Punkte, das nur Mittelmäßige abschneiden kostete zudem den Sieger vom Sachsenring, Kristian Poulsen die Tabellenführung in der Amateurwertung. Porsche-Pilot und Fahrzeughändler Sven Dolenc aus der Schweiz brachte sich mit Rang fünf am Sonntag und einem guten Rennen am Samstag wieder auf den vorderen Tabellenplatz.

Da aber die Abstände allesamt gering sind und das GT Masters auch bei den verbleibenden acht Rennen noch die ein oder andere Überraschung wird bieten können, ist in Sachen Meisterschaft noch nichts gelaufen.

Detail am Rande: Der Alpina-Teamchef hat um den letztjährigen Titelgewinn zu feiern eine limitierte Auflage von Schweizer Uhren anfertigen lassen, welche er am Wochenende seinen Piloten überreichte.