Vorqualifikation: KRK-Mercedes bändigt Ferrari-Armada

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Mercedes vor Ferrari und Porsche: Das KRK-Gespann behauptete sich während Vorqualifikation in Le Castellet gegen die beiden dominierenden Rennpferde aus Maranello und Stuttgart. Audi liegt der Hochgeschwindigkeitskurs in der Provence wiederum überhaupt nicht. Die Ingolstädter hinken schonungslos hinterher.

Die BES-Gemeinde zog das Tempo am Nachmittag nochmals an. Im Vergleich zur freien Trainingseinheit wurden während der Vorqualifikation in Le Castellet enorme Zeitenverbesserungen vorgenommen. Nicht weniger als zwanzig Akteure unterboten die Orientierungsmarke von zwei Minuten. An der Spitze des Feldes nistete sich KRK-Mercedes-Pilot Koen Wauters ein, der den Hochgeschwindigkeitskurs in 1:58,760 Minuten bewältigte.

Auf diese Weise hielt der Silberpfeil eine Meute springender Pferde aus Maranello in Schach. Dahinter ordneten sich nämlich das Ferrari-Trio Andrea Invernizzi (Swiss-Racing/+0,067 Sekunden), Gaetano Ardagna (AF Corse/+0,154 Sekunden) und Davide Rigon (Kessel Racing/+0,543 Sekunden) ein. SMG-Schützling Eric Clément (+0,638 Sekunden) bugsierte seinen Neunelfer als bester Porsche-Pilot dahinter auf den fünften Rang.

Im Kampf um die sechste Position entschieden wiederum Nuancen. Der Ire Emmet O’Brien (Sport-Garage-Ferrari) erzielte eine Rundenzeit in 1:59,422 Minuten und war damit zwei Tausendstelsekunden zügiger als sein Porsche-Rivale Anthony Beltoise in Diensten von Alméras. Robert Bell (Gulf-McLaren/+0,851) und Martin Jensen (Insight-Ferrari/+0,905) machten die Topzehn komplett.

Audi mangelt es an Höchstgeschwindigkeit

Auf die Ränge elf und zwölf quetschten sich mit Ruffier Racing und AF Corse ebenfalls zwei Delegationen aus dem Porsche-Ferrari-Lager, bevor auf Rang 13 mit Jérôme Demay der erste Audi-Chauffeur ein Lebenszeichen von sich gab. Offensichtlich hadert es bei den Audianern dieses Wochenende an den Höchstgeschwindigkeiten auf dem ultraschnellen Kurs in der Provence, weshalb die Ingolstädter Repräsentanten hinterher hasten. 

„Wir sind hier richtig verloren“, lamentiert WRT-Schützling Christopher Mies. „Unglaublich wie schnell die anderen auf den Geraden sind! Wir kämpfen hier um Platz 40.“ Mit einem Umlauf in 2:02,657 Minuten fehlten den Titelverteidigern nahezu vier Sekunden auf die Spitze. Stallgefährte Marco Bonanomi pirschte sich mit 2:01,073 Minuten wenigstens bis auf zweieinhalb Sekunden an die Bestmarke des KRK-Flügeltürers heran.

Lamborghini und BMW wurden gleichermaßen ins Hinterfeld degradiert. Der Reiter-Routinier Marc A. Hayek rettete mit einer Bestleistung von 1:59,850 Minuten wenigstens den 16. Platz. Mathias Lauda (Vita4One-BMW) sicherte sich immerhin Position 17 mit einer Umrundung in 1:59,853 Minuten. RJN-Fahrer Alex Buncombe hielt an 22. Stelle die Nissan-Fahnen hoch, verbuchte nichtsdestoweniger einen Rückstand von über einer Sekunde auf die Bestmarke.

GTR: Giftschlange vor Audi-Duo

In der GTR-Division dominierte neuerlich GCR Racing. Luc Paillard unterbot am Volant seiner Dodge Viper seinen persönlichen Rekord um beinahe eine Sekunde und verbesserte sich auf 2:03,258 Minuten. Die direkten Verfolger aus dem Audi-Sektor waren hingegen bis zu zwei Sekunden langsamer als die Giftschlange. 

Ähnlich wie in der freien Trainingssitzung verzichteten auch in der Vorqualifikation einige Gespanne auf die Zeitenjagd. Die GTR-Truppe Kessel Racing ließ ihren Ferrari-Renner beispielsweise in der Box, ebenso die internen Konkurrenten von Ruffier Racing, deren Lamborghini-Bolide gleichermaßen keine Runde drehte. Auch der Silberpfeil von Lechner Racing und der Ferrari-Flitzer von MTech blieben in der Box. 

Die Qualifikation geht am Sonntagmorgen um neun Uhr über die Bühne. Der dreistündige Wertungslauf der Blancpain Endurance Series nahe der Côte d’Azur startet anschließend um 14.15 Uhr.