Megakracher in San Luis: Totaler Triumph für Corvette!

51

Am Ende standen nur noch sie: Yelmer Buurman und Francesco Pastorelli haben auch das chaotische Championship Race der FIA-GT1-WM 2011 in Argentinien gewonnen. Der wahre Krimi des Rennens spielte sich jedoch nicht an der Feldspitze ab – Vulgärvokabular, Trouble und Tränen am Vulkansee.

Doppelsieg der Neulinge: Die beiden Exim Bank Team China-Piloten Yelmer Buurman und Francesco Pastorelli konnten am heutigen Sonntag auch den letzten Meisterschaftslauf der FIA GT1 World Championship 2011 für sich entscheiden. Von der Poleposition gekommen, überlebten sie trotz eines frühen Rückschlages als schier einzige das womöglich explosivste Gran-Turismo-Rennen des Jahres.

Denn bereits nach dem Fallen des grünen Tuches ging’s hoch her: An der Zahl sechs Autos prallten in einer Massenkarambolage an der Front des Feldes zusammen; davon drei aus dem Lamborghini-Lager. „Arschloch, eh!“, explodierte Marc Basseng (Münnich Motorsport), Startfahrer des Nummer-38-Murciélagos, noch auf dem Rückweg in seine Box. Dabei wurde der Zwischenfall ausgerechnet von seinem Teamkollegen, Nick Pastorelli, verursacht, der im Gewühl der Hatz gen Kurve eins den Nissan GT-R der Fahrerpaarung Bernoldi/Catsburg (Sumo Power GT) unglücklich berührt hatte.

Nebst Jonathan Kennard und Christopher Brück (DKR www-discount.de) waren damit auch die neuen Fahrerweltmeister der GT1, Michel Krumm und Lucas Luhr (Nissan) aus dem Rennen. Eigentlich hatten sich die beiden Deutschen dazu aufmachen wollen, im letzten Championship Race der Saison auch den Team-Titel für JRM klarzumachen. Auf dem Weg zu selbigen befand sich indes jedoch die Young Driver-Crew (Aston Martin): Alex Müller hatte sich direkt nach dem Startgetümmel, in das er mit einem Dreher gar höchstselbst verwickelt war, in Führung gemogelt.

Verwirrung in der Safetycar-Phase

Doch dort sollten die Paderborner nicht verweilen dürfen, wie sich im Laufe der gut 25-minütigen Safetycar-Phase wegen des Startunfalls herausstellen sollte: Müllers Stallkumpane Tomáš Enge, der das einzig verbliebene Fahrzeug der Paderborner derweil übernommen hatte, wurde zu einer Durchfahrtsstrafe berufen, nachdem die Rennkommissare herausgefunden hatten, das Müller eine gelbe Flagge ignorierte, als er in Richtung Platz eins düste. Kurz darauf musste auch Richard Westbrook (Nissan) die Box besuchen, da dessen Fahrerpartner ähnliches Übel begangen hatte.

Alles das spielte vor allem den späteren Siegern, Buurman und Francesco Pastorelli in die Karten, die zwischenzeitlich gar auf Rang zurückgespült worden waren. Dankbar nahmen die jungen Vette-Boys die Gaben ihrer Gegner entgegen und preschten zurück nach ganz vorne. Zu diesem Zeitpunkt drängte sich jedoch die Frage nach dem Teamweltmeistertitel in den Vordergrund: Immer wieder ergaben sich Verschiebungen auf den Rängen, sodass sich ständig neue – potentielle – Punktestände ergaben.

Wimpernschlag-Entscheidung im Teamwettkampf

Fuck, dass ist unglaublich!“, schrie Stef Dusseldorp in die TV-Mikrofone – am Ende hatte sich nämlich Hexis AMR die Krone für die beste Mannschaft der FIA-GT1-WM gekrallt. Der Ausfall von Krumm/Luhr, die Strafen für Young Driver AMR und JRM hatten urplötzlich als für die Aston Martin-Equipe aus Frankreich geebnet. Mit 235 Zählern fanden sich Philipp Dumas – der zu Tränen gerührt war – und Co. nach der Zieldurchfahrt aller Boliden um zwei Pünktchen vor JRM wieder; Young Driver musste sich mit Bronze zufrieden geben (231 Punkte).

Dusseldorp holte mit Fahrerkollege Clivio Piccione mit Platz drei im Rennen die entscheidenden Punkte für den Titel. Neben ihnen und den Gewinner waren aber auch Manuel Lauck und Christopher Haase auf den Podium vertreten. GT1-Rückkehrer Haase jagte im nach dem Pflichthalt seines Wagens in absolut souveräner Manier auf die zweite Platzierung. Dabei musste der Deutsche einigen Rempeleien aus dem Weg gehen – unter anderem gerieten die beiden Ford-Flundern von Marc VDS, dem Team, dass ich nächsten Jahr kein Bestandteil der WM mehr sein wird, aneinander. Generell flogen beim letzten Auftritt der GT1-Welttounre 2011 noch einmal gepflegt die Brocken – zur Freude aller Fans.

«