San Luis: Corvette siegt, Nissan bejubelt WM-Titel!

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Wir ham’s!“: Michel Krumm und Lucas Luhr sind die neuen Könige der FIA-GT1-WM. Während Corvette den ersten Rennerfolg des Jahres eintütete, reichte dem deutschen JRM-Doppel bereits der Silberrang zum ganz großen Wurf – zweimal Pastorelli auf dem Podium, Eiseskälte im Parc fermé.

Michael Krumm, Lucas Luhr – das GT1-Erfolgsrezept in Personalunion. – Wenn auch nicht mit einem Sieg, krönten sich die beiden JRM-Nissan-Piloten mit ihrem heutigen Auftritt beim finalen Event der FIA GT1 World Championship im argentinischen San Luis in überzeugender Manier zu den neuen Weltmeistern der Szene. Rang zwei reichte den beiden Deutschen aus, um bereits vor dem morgigen Abschlusslauf der Saison den WM-Titel 2011 unter Dach und Fach zu bringen.

Die Sieger des letzten Qualifikationsrennen des Jahres heißen jedoch Francesco Pastorelli und Yelmer Evert Frans Buurman. Ausgerechnet sie waren es, die als GT1-Debütanten den heuer ersten Triumph für die Corvette Z06 dingfest machen sollten. Sage und schreibe 29 Rennen war es her, dass eine der bulligen Hubraum-Diven aus Amerika in der GT1-WM gewann; für Exim Bank Team China düsten Buurman und Pastorelli, die zweiten des Qualifikationstrainings, nun beinahe allzeit überlegen zum Sieg.

Fulminante Vorstellung der Newcomer

Vom Fleck weg diktierte Team China-Startpilot Buurman das Tempo. Noch vor Kurve eins zog er an Krumm vorbei, der die Poleposition seines Autos ergo nicht in die Führung des Rennens ummünzen konnte. Bis zum Pflichthalt der Startnummer-elf-Corvette baute der unter anderem GP2-erfahrene Niederländer aus Ubbergen einen beachtlichen Abstand zu Krumm auf. Lediglich kurz vor Ende der 60-minütigen GT-Hatz bröckelte die temporäre Dominanz der chinesischen Truppe: Francesco Pastorelli, Bruder von Lambo-Schützling Nick Pastorelli (All-Inkl.com Münnich Motorsport), musste sich arg langmachen, um die Spitze gegenüber dem indes herangenahten Luhr zu behaupten.

Letzten Endes bugsierte Pastorelli sein Fahrzeug aber trotz allen Umständen als Erster über den Zielstrich: „Jetzt sieht Papa zu Hause uns beide auf dem Podium“, freute sich der Italiener in Anspielung auf seinen Sieg in Kombination mit dem dritten Platz seines Bruders. Denn: Hinter den neuen Champs rang sich jener im Zusammenspann mit Dominik Schwager durch; die beiden Mannen in Diensten von Münnich Motorsport schlugen ihrerseits – unter anderem – Enrique Bernoldi und Nicky Catsburg (Sumo Power GT) im zweitbesten Nissan GT-R des Tages auf Endposition vier.

Cool, cooler, James Rumsey

Allen die Show stahl nichtsdestoweniger das Meisterduo: „Wir ham’s!“, fiel Krumm seinem Fahrerpartner und Freund Luhr nach dem Fallen des karierten Tuches in die Arme. Die gesamte Saison über glänzten die schlaksigen JRM-Recken mit Schnelligkeit, Smartness und Souveränität. Auch James Rumsey, der Inhaber beider Nissan-WM-Teams, freute sich über den „great success“ seiner Equipe – wenn auch weitaus gelassener: Vor allem sei dieser Triumph für seine Jungs verdient, so Rumsey. Zur Feier des Tages lutschte der bärtige Brite gleich während seinen TV-Interviews ein kühles Wassereis; die kühlen Getränke würden wohl erst später ausgepackt.

Enttäuschung herrscht hingegen bei den Geschlagenen: So mussten die bis dahin noch ärgsten Kontrahenten von Krumm/Luhr, der Berliner Stefan Mücke und Kollege Darren Turner (Young Driver AMR), bereits vor der Qualifikation das Handtuch werfen. Ein Riss im Chassis ihres Aston Martin DBR9, entstanden durch einen Ausritt Mückes in der Vorqualifikation, erwies sich als fundamental – an eine Reparatur vor Ort sei nicht zu denken gewesen, wie das Team mitteilte.

Marc Basseng und Markus Winkelhock (All-Inkl.com Münnich Motorsport) sowie Andrea Piccini und Christian Hohenadel (Hexis AMR) erlebten gleichermaßen einen durchwachsenen Tag, da sie – von mittelprächtigen Startplätzen aus gekommen – im heutigen Durchgang ebenfalls ohne Chance, die Entscheidung ein letztes mal zu vertagen, dastanden.

Am morgigen Sonntag bietet sich allen Fahrern und Teams allerdings die Gelegenheit, das Jahr mit einem letzten Erfolg zu beenden. Das saisonschließende Championship Race auf dem Potrero de los Funes-Circuit startet um 17:45 Uhr deutscher Zeit.

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