GT-WM: Marc VDS zieht den Stecker

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Marc VDS wird künftig keine Wagen mehr in der GT-Weltmeisterschaft einsetzten. Stattdessen wird man sich voll auf die Einsätze in der Blancpain Endurance Series mit dem BMW Z4 GT3 konzentrieren.

War’s das für die WM? Marc van der Straaten zieht den Stecker und beendet nach zwei Saisons das Engagement in der GT-Weltmeisterschaft zugunsten der Einsätze in der Blancpain Endurance Series. Nachdem man in dieser Saison mit dem BMW Z4 die beiden letzten Läufe der Langstrecken-Serie gewann und sowohl in der Fahrer- als auch in der Teamwertung den Vizetitel holte, will man im kommenden Jahr aufs Ganze gehen und strebt nun den Gewinn beider Titel an.

Um dieses Ziel zu erreichen, werden alle Kräfte gebündelt. Das bedeutet im Klartext, dass alle anderen Aktivitäten beendet werden um sich voll auf die BES zu konzentrieren. Die Aktivitäten der Gruppe im Motorrad-Bereich sind von dieser Entscheidung nicht betroffen. Wohl aber kann man davon ausgehen, dass auch das Filial-Team Belgian Racing, welches den Einsatz der Ford GT in der WM stemmen sollte, geschlossen wird.

Marc VDS Racing war von Anfang an eng mit der WM verbunden. Im letzten Jahr der FIA-GT-Serie fuhr man bereits mit dem Ford GT, der von Matech gerade nach dem damals neuen GT1-Regelwerk entwickelt worden war. Im ersten Jahr der WM war man dann neben Matech das zweite Ford-Einsatzteam und übernahm Anfang dieses Jahres nach dem Matech-Rückzug den Einsatz der US-Flundern komplett und es wurde sogar das Tochter-Team Belgian Racing gegründet, um vier Wagen an den Start bringen zu können.

Für 2012 kokettierte man damit, zwei BMW Z4 in der WM an den Start zu bringen. Um sich mit dem Bayern vertraut zu machen, wurde das ex-Dörr-Auto aus der VLN gekauft und ab Spa fuhr man in der BES sowohl Ford als auch BMW. Mit gutem Support seitens der BMW-Motorsportabteilung ausgestattet, gewöhnte man sich schnell an das neue Einsatzgerät und fuhr bei den beiden letzten Saison-Rennen zwei Siege ein.

Das Ende der WM?

Mit dem Ausstieg der Belgier brechen Stéphane Ratel zwei wichtige Pfeiler der WM 2012 weg. Gut zwei Wochen vor dem Nennungsschluss für die kommende WM-Saison, war der Dirigent der GT-Musik noch auf der Suche nach zwei Teams mit jeweils zwei Wagen, um ein Feld mit 20 Startern präsentieren zu können. Mit einer 180 Grad Wende bei der Reglement-Planung konnte er sogar bei Porsche Interesse für sein Lieblingskind wecken. Gerne hätte er noch Mercedes und McLaren auf seiner Liste gehabt.

Nun fehlen ihm ganze vier Teams und die Zeit scheint ihm wegzulaufen. In Spa verkündete der charismatische GT-Promoter noch, falls die WM nicht zustande käme, könne er sich auch zurücklehnen und Langstrecken- und Clubrennen veranstalten, was ihn offenbar nicht sonderlich fordert. Diese Vorstellung wird mit dem Ausstieg der Belgier immer realistischer.