Pro-Am-Vorschau: Geheimtipps und Legenden

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Ein Blick in den quantitativ gut besetzten Pro-Am-Cup lohnt sich allemal. Neben den zahlenden, teils schnellen, Amateuren finden sich hier Profis mit großer Langstreckenerfahrung und sogar einige große Namen aus vergangenen Tagen des Motorsports.

Mit 29 Startern demonstriert der Pro-Am-Cup zahlenmäßige Überlegenheit. Doch nicht nur die Quantität stimmt. In der zweiten Liga sind sowohl auf der Team- als auch auf Fahrerseite große Namen, die allesamt große Erfolge vorweisen können, vertreten.

Im Hauptberuf vermittelt Zak Brown Sponsorendeals in die Formel 1 und andere Rennserien. Nebenbei organisiert er eine Reihe von historischen Motorsportevents in den USA und betreibt in Europa den Rennstall United Autosport. In Spa rückt er mit drei Audi R8 LMS in den US-Nationalfarben an und wird auch selber ins Steuer greifen. Die Audi-Flachmänner sind mit einer Mischung aus Paydrivern und einer illustren Truppe von Altinternationalen besetzt. In den Reihen des Teams finden sich die ehemaligen Formel-1-Stars Mark Blundell, Eddie Cheever und Stefan Johansson, die schon im letzten Jahr im gleichen Team vertreten waren. Neben dem immer gutgelaunten Johnny Herbert holt Brown diesmal auch den mehrmaligen Sieger der Indy 500 Arie Luyendijk neu ins Boot. Der Niederländer bewies seine Langstreckentauglichkeit mit Siegen bei den Zwölf Stunden von Sebring und beim 24-Stunden-Rennen in Daytona. Indes feiert der Achtundfünfzigjährige in Spa heuer sein Debüt.

Die Liste der ehemaligen Spa-24-Stunden-Sieger in der Pro-Am ist schier endlos lang. Michael Bartels dominierte mit seinem Team Vitaphone die letzten Jahre. Dreimal fuhr er den Gesamtsieg auf Maserati ein. Der Belgier Marc Duez konnte den Klassiker bereits fünfmal gewinnen. Im Marc VDS-Ford Mustang FR500 wird er sicherlich eines der optischen Highlights des Feldes markieren.

Auch Frédédric Bouvy konnte die Spa 24 bereits zweimal gewinnen. Allerdings feierte er seine Erfolge in der Zeit der Tourenwagen auf einem Peugeot 306. Heuer kommt er standesgemäß in der Corvette Z06 vom Team Delahaye Racing. Jos Menten, der beim letzten GT1-Auftritt 2009 an Bord der siegreichen Corvette war unterstützt Peter Kox und den Seriensponsor Marc A. Hayek im Reiter-Lamborghini.

Auf der Teamseite finden sich ebenfalls einige erwähnenswerte Namen. AF Corse zählt sicherlich zu den erfolgreichsten GT-Mannschaften der letzten Jahre. Im Pro-Am-Cup stellen die Italiener zwei Ferrari F458. Porsche ist mit den beiden Lokalmatadoren ProSpeed Competition und Mühlner Motorsport vertreten. Letztere in Spa ansässige Truppe hatte zu GT1-Zeiten den Klassensieg in der G3-Klasse abonniert. Ein weiterer Zuffenhausener kommt von der Nordschleife. Olaf Manthey schickt eine Abordnung seines Teams und den Haribo-GT3R mit Richard Westbrook, Christian Menzel, Mike Stursberg und Hans Guido Riegel ins Rennen. Sollten die Profis einen Großteil der Fahrarbeit übernehmen, könnte der Goldbär ganz vorne mitfahren.

Einen ernsthaften Angriff auf die Profi-Fraktion und somit die vorderen Plätze kann man der niederländischen Truppe Faster Racing by DB Motorsport zutrauen. Den letzten Lauf der Belcar nutzte man, wie auch andere 24-Stunden-Teilnehmer, als Testeinsatz und konnte dort mit den Spitzenteams auf Augenhöhe agieren. Mit GT-Spezialist Xavier Maassen hat man sich weiter verstärkt. Auch Graff Racing zeigt sich mit dem Toyota-F1-Pilot Olivier Panis und Oreca-Werksfahrer Nicolas Lapierre gut gerüstet und wird mit dem Mercedes-Flügeltürer zumindest in den Training-Sessions Akzente setzten.