BES-Finale: Entscheidung im Schatten der Nürburg

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Acht Fahrer und fünf Rennställe wetteifern beim BES-Finale auf dem Nürburgring um den Titel. In die beste Ausgangslage haben sich die Audi-Abordnungen WRT und Saintéloc Racing manövriert. Doch Bentley, McLaren und Mercedes-Benz verbuchen ebenfalls Chancen, sich beim nominellen Tausend-Kilometer-Rennen zum Meister zu krönen.

Lediglich fünf Wertungsläufe umfasst die GT-Langstreckenserie der SRO-Gruppe. Daher entscheidet sich der Wettstreit um den Titel abermalig bei der Finalrunde auf dem Nürburgring. In der Eifel sind noch sieben Fahrer und fünf Rennställe in der Lage, sich am kommenden Wochenende beim Tausend-Kilometer-Rennen zum diesjährigen Meister der Blancpain Endurance Series zu küren.

Die bisherigen Begegnungen brachten drei verschiedene Sieger hervor. Den Auftakt in Monza dominierten ART Grand Prix und McLaren. Beim Heimspiel in Silverstone errang Bentley seinen ersten Laufsieg und wiederholte diese Darbietung beim Nachtrennen in Le Castellet. Den prestigeträchtigen Triumph bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps erfocht wiederum das W Racing Team für Audi.

Der Erfolg bei der Kraftprobe im Ardenner Wald beförderte die WRT-Equipe zugleich in die beste Ausgangslage für das finale Gefecht in Vulkaneifel: Die Audi-Delegation führt die Tabelle mit 89 Punkten an. Der Vorsprung auf das M-Sport-Gespann von Bentley beträgt demgemäß elf Zähler. Die Audi-Markenkollegen von Saintéloc Racing sind wiederum punktgleich mit dem Hersteller aus dem Vereinigten Königreich.

McLaren und Mercedes-Benz verbuchen nur rechnerische Chancen

Ergo verbucht die Marke mit den vier Ringen doppelte Erfolgschancen beim Schlussakt am Fuße der Nürburg. „Es wäre fantastisch, den nächsten Titel in der hart umkämpften und hochkarätigen Blancpain Endurance Series zu gewinnen“, urteilt Kundensportleiter Romolo Liebchen über die Konstellation in der Punktewertung. „Der Erfolg unserer Kunden unterstreicht den Status des R8 LMS ultra, der längst eine lebende GT-Legende ist.“ 

Trotz des Desasters in Spa-Francorchamps schielt ART Grand Prix ebenfalls noch mit einem Auge auf die Meisterschale. Schließlich erstritt die McLaren-Equipe, die im kommenden Jahr höchstwahrscheinlich mit Lexus kooperiert, nach dem Erfolg beim Eröffnungsrennen anschließend zwei Silberränge in der Grafschaft Northamptonshire und auf dem Circuit Paul Ricard. Der Rückstand zum Spitzenreiter: zwanzig Punkte.

Gleichermaßen nur stochastische Erfolgsaussichten rechnet sich derweil HTP Motorsport aus. Dem Mercedes-Benz-Ensemble aus Saarbrücken fehlen 22 Zähler auf Klassenprimus Audi. Demnach müssten die Sternenkrieger auf einen Totalausfall der der Konkurrenz aus Ingolstadt hoffen. HTP Motorsport platzierte sich bis dato zwar stets unter den besten Fünf, der Truppe gelang aber bloß einmal der Sprung aufs Podium.

Voraussichtliche Distanz: neunhundert Kilometer

Im Fahrerklassement behauptet sich wiederum WRT-Pilot Laurens Vanthoor als alleiniger Tabellenführer, da der Belgier die vier Läufe mit verschiedenen Stallgefährten bestritt. Daher führt der Audi-Athlet mit 84 Punkten. Als Verfolger haben sich die innerbetrieblichen Rivalen von Saintéloc Racing mit einer Zählerdifferenz von sieben eingeordnet – Stéphane Ortelli, Edward Sandström und Grégory Guilvert. 

Ebenfalls noch im Titelrennen: das Bentley-Trio Andrew Meyrick, Guy Smith und Steve Kane mit fünfzehn Punkten Rückstand. Das McLaren-Doppel Grégoire Demoustier und Álvaro Parente liegt dagegen 25 Punkte zurück, womit das französisch-portugiesische Ensemble nur noch mathematische Chancen verzeichnet. Indes sind auch in den anderen Wertungen die Würfel noch nicht gefallen.

Bei den Pro-Am-Besatzungen behaupten Andrea Rizzoli, Stefano Gai und Francesco Castellacci von der Scuderia Villorba Corse die Tabellenführung. Dahinter haben sich die Konkurrenten der Ecurie Ecosse, von TDS Racing, AF Corse und die Nissan-GT-Akademie postiert. Bei den Herrenfahrern fällt die Entscheidung zwischen Peter Mann und Francisco Guedes von AF Corse einerseits sowie Alexander Mattschull und Frank Schmickler von GT Corse andererseits.

Obwohl die Veranstaltung offiziell den Titel „Nürburgring 1000“ trägt, organisiert der ADAC Mittelrhein lediglich ein nominelles Tausend-Kilometer-Rennen. Denn de facto beträgt die Dauer der Wettfahrt sechs Stunden. Deshalb erreichen die Protagonisten nur eine Distanz von zirka neunhundert Kilometern. Im Vorjahr erblickte die Silberpfeil-Truppe Bernd Schneider, Maximilian Buhk und Maximilian Götz nach 178 Umläufen die Zielflagge.