Sachsenring: Keine Vorentscheidung beim Halbfinale?

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Fällt beim Semifinale des ADAC GT Masters auf dem Sachsenring bereits eine Vorentscheidung im Titelkampf? Wahrscheinlich nicht. Schließlich sind die Abstände in der Tabelle marginal: C. Abt Racing behauptet gegenwärtig vor Schütz Motorsport die Spitzenposition. Schubert Motorsport und Callaway Competition verharren in Schlagdistanz.

Hundert Punkte sind in der diesjährigen ADAC-GT-Masters-Restsaison noch zu vergeben. Stellt sich daher tatsächlich die Frage, ob beim Halbfinale auf dem Sachsenring bereits eine Vorentscheidung fällt? Eine Prognose: Nein, sicherlich nicht. Denn die Abstände in der Tabelle sind nach sechs von acht Begegnungen weiterhin marginal – die Kontrahenten trennen im Kampf um den Titel nur wenige Zähler.

An vorderster Stelle rangieren René Rast und Kelvin van der Linde von C. Abt Racing. Das Audi-Ensemble behauptet mit 155 Punkten die Tabellenführung. Der Vorsprung auf Porsche-Kontrahent Jaap van Lagen, der die Rennen an diesem Wochenende mit Christian Engelhart bestreitet: nur drei Zähler. Die beiden Neunelfer-Spezialisten bürden sich zudem eine Doppelbelastung auf und starten auch beim Carrera-Cup im Rahmenprogramm.

Dennoch bleibt die Stimmung im Audi-Lager langmütig. „Es ist bei der sehr hohen Leistungsdichte im ADAC GT Masters sehr schwierig, einen Sieger vorherzusagen“, urteilt van der Linde. „Aber ich glaube von den beiden letzten Veranstaltungen haben wir am Sachsenring die besten Chancen auf ein Podium und müssen dort unbedingt ein gutes Ergebnis herausfahren. Ich kenne die Strecke noch nicht, habe den Kurs aber im Simulator schon geübt.“

Derweil hegt Schubert Motorsport unterschiedliche Ambitionen. Einerseits rangiert der BMW-Rennstall aus Oschersleben in der Teamwertung auf Position eins. Anderseits wahren auch Dominik Baumann und Claudia Hürtgen ihre Chancen im Wettstreit um die deutsche GT-Meisterschaft. Denn das Pilotengespann verzeichnet einen Rückstand von nur neunzehn Punkten auf die Spitzenreiter der Fahrerwertung.

Schubert Motorsport: „Unser Motto heißt ‚Volle Attacke

Daher signalisiert Schubert Motorsport unmissverständlich, was die Zielsetzung für das Gefecht in Hohenstein-Ernstthal ist. „Unser Motto heißt ‚Volle Attacke‘“, betont Team-Manager Stefan Wendl. „Wenn wir in der Fahrerwertung noch eine Chance auf den Titelgewinn haben wollen, müssen wir mit dem Fahrzeug von Dominik und Claudia alles herausholen, was möglich ist. Der Kurs sollte unserem Fahrzeug liegen, aber auch aufgrund der Balance of Performance, die uns fünfzehn Kilogramm Ballast vorschreibt, sehe ich uns nicht als klare Favoriten.“ 

Nach den Erfolgen auf dem Nürburgring, in Orechová Potô? und auf dem ehemaligen Österreichring meldet sich auch Callaway Competition zurück im Kampf um die Meisterschale. Daher kletterte Daniel Keilwitz, der sich das Corvette-Steuer bislang abwechselnd mit Oliver Gavin und Andreas Wirth teilte, peu à peu das Punkteklassement empor. Gegenwärtig liegt Keilwitz bloß zwei Zähler hinter Baumann und Hürtgen.

Mathematische Erfolgschancen rechnet sich auch noch HTP Motorsport aus. Wenngleich Maximilian Buhk nach seinem Lizenzentzug nicht mehr imstande ist, sich zum deutschen GT-Meister zu küren, verharrt Stallgefährte Maximilian Götz nach wie vor in Schlagdistanz. Beim Semifinale auf dem Sachsenring beträgt der Rückstand des Mercedes-Benz-Fahrers 44 Punkte auf das Audi-Duo am oberen Ende des Tableaus.