GTE-Am: Die Herrenfahrer an der Sarthe

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Die Larbre-Corvette bei der technischen Abnahme in der Innenstadt von Le Mans | © ACO

In der GTE-Am kommt es mehr auf Ausgeglichenheit denn auf reine Geschwindigkeit an. Wer dreht als in der Herrenfahrerwertung die Runden wie ein Schweizer Uhrwerk? Setzt sich Ferrari abermals durch, gelingt Porsche oder Aston Martin der Sieg, oder kann Corvette einen Überraschungscoup landen?

Bei den 24 Stunden von Le Mans treten Fahrzeuge von vier verschiedenen Marken in der GTE-Am-Wertung an. In der Klasse für Herrenfahrer ist lediglich ein Pilot mit Gold- oder Platinwertung pro Fahrzeug erlaubt. Die Vorjahressieger von SMP Racing treten allerdings in diesem Jahr nicht an. Somit sind die Karten neu gemischt: Gewinnt Branchenprimus Ferrari erneut, oder schafft es einer der Herausforderer?

Die Titelverteidiger

Die Vertreter des „Cavalino Rampante“ sind mit fünf Fahrzeugen im Rennen vertreten, die noch das Vorjahresmodell 458 Italia sind. Vorzeigemannschaft AF Corse hat jedoch nur noch drei Autos im Gepäck. Neben dem englischsprachigen Wagen von Aaron Scott, Duncan Cameron und Matthew Griffin befindet sich das dänische Formula-Racing-Auto von Mikkel Mac, Johnny Laursen und Christina Nielsen sowie die französisch-portugiesische Combo François Perrodo, Emmanuel Collard und Ruí Aguas in der Garage.

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Letztgenannte haben bereits den Saisonauftakt in Silverstone für sich entscheiden können. Mit einem zweiten Rang in Spa liegen sie derzeit an zweiter Stelle der WM-Wertung. Die restlichen italienischen Sportwagen kommen aus den USA (Scuderia Corsa) und Singapur (Clearwater Racing).

Die Herausforderer

Für das Porsche-Lager hält Proton Competition die Flaggen hoch. Ebenfalls drei Fahrzeuge bringt die Mannschaft aus Ummendorf bei Ulm mit an die Sarthe. Neben den Saisonstartern von KCMG und Abu Dhabi-Proton Racing bringt Christian Ried ein weiteres Fahrzeug in der Weathertech-Lackierung, bekannt aus der IMSA-Serie. Auch Gulf Racing UK bestreitet die komplette Saison mit einem Neunelfer.

Allerdings gelang den Zuffenhausenern bisher noch kein Sieg in der laufenden Saison. Dieser ging in Spa an Aston Martin. Neben dem Wagen für die Stammfahrer Paul Dalla Lana, Pedro Lamy und Mathias Lauda, bringt die britische Truppe einen weiteren Sportwagen mit nach Westfrankreich. Somit, doppelte Gewinnchance für den Dienstwagen von James Bond?

Die Außenseiter

Bleiben die Publikumslieblinge aus dem V8-Lager: Chevrolet Corvette. Larbre Compétition, seit Jahren ein etablierter Teilnehmer des Langstreckenrennens, nimmt ein weiteres Mal den Anlauf auf den Gesamtsieg. Die Saisonpiloten Yutaka Yamagishi, Pierre Ragues und Jean-Philippe Belloc teilen sich das Cockpit. Erstmals eine zweite Corvette in der GTE-Am kommt wiederum aus Taiwan, vom Taem AAI. Allerdings ist dieser Wagen ausschließlich angelsächsisch besetzt: Neben dem ehemaligen Werksfahrer Johnny O’Connell nehmen Oliver Bryant und Mark Patterson im Wagen Platz.