Kolumne: Kuriositäten in der Einführungsrunde, Startchaos und Klassensieg

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Moritz Kranz feierte beim Qualifikationsrennen auf dem Nürburgring einen Klassensieg | © Ralf Kieven

Auch SportsCar-Info-Kolumnist Moritz Kranz hat die Gelegenheit wahrgenommen, sich beim Qualifikationsrennen auf weitere Einsätze vorzubereiten. Nach einer kuriosen Einführungsrunde und einem chaotischen Start feierte seine Mannschaft GetSpeed Performance schließlich den Klassensieg.

Hallo liebe Leser von SportsCar-Info.de,

heute möchte ich euch am 24-Stunden-Qualifikationsrennen 2016 teilhaben lassen – ein Rennwochenende welches zum Großteil von typischem Eifelwetter geprägt war.
Schon während der Abnahme für die Rennkleidung zeigte sich die Eifel von ihrer ungemütlichen Seite. Starker Regen sowie vereinzelter Schneefall deuteten die Richtung an, in die es dieses Wochenende gehen würde. Die Jungs und Mädels aus der RCN, welche schon den Spitznamen „Regen Challenge Nürburgring“ hat, durften sich aber zuerst mit diesem Wetter herum schlagen.

Von der GetSpeed-Lounge aus konnte man sehr gut erkennen, dass die Fahrer wirklich sehr mit den Bedingungen zu kämpfen hatten. Leider gab es auch einige Unfälle zu beklagen. Ich hoffe, dass alle Beteiligten schnell wieder auf der Strecke sind. Ich selber durfte dann als zweiter Fahrer bei der ersten Qualifikation ins Lenkrad greifen. Die erste Runde fuhr ich noch mit Regenreifen, jedoch zeigte sich, dass Slicks die bessere Wahl sind, obwohl knapp ein Drittel der Strecke noch Nass war.

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Also zurück in die Box und die vorgewärmten Michelin-Slicks wurden auf dem Auto montiert. Die erste fliegende Runde mit den Slicks war dann auch erwartungsgemäß deutlich besser, die zweite Runde sollte jedoch ins perfekte Zeitfenster fallen: Zu Beginn der zweiten Runde bat ich meinen Renningenieur Fabian darum, noch eine weitere Runde zu fahren, da ich am Horizont die Regenwand sehen konnte, welche sich von der Dunlop-Kehre aus Richtung Start-Ziel schob.

Die Streckenbedingungen in dieser Runde haben einfach gepasst, und ich konnte – trotz etwas Verkehr und einer Ölspur – auf den fünfundzwanzigsten Gesamtplatz vorfahren, was auch die erste Startposition in der Cup-3-Klasse bedeutete. Somit konnte ich den ein oder anderen „GT3-Bomber“ hinter mir lassen und auch fast alle SP7-Fahrzeuge waren langsamer. Wohlwissend, dass die Wetterbedingungen eine Rolle dabei spielen, war es dennoch ein ganz nettes Ergebnis. 😉

Am Sonntagmorgen griff ich in zweiten Qualifikation nicht ins Lenkrad und überließ meinen Teamkollegen „Jens“ und „Max“ die Zeitenjagd. Durch ein paar Softwareprobleme – unter anderem ESP-Ausfall – konnten wir jedoch keine besseren Zeiten erreichen und somit rutschten wir im Ergebnis dann doch etliche Plätze nach hinten. In der Pause zum Rennen haben die Jungs von Manthey und Porsche die Softwareprobleme behoben, und ich konnte mit einem top vorbereiteten Auto in die Einführungsrunde gehen.

Was schließlich in der Einführungsrunde passierte, habe ich so jedoch noch nie erlebt. Ich weiß nicht, ob Fahrer irgendwie besonders nervös waren, aber es herrschte das große Chaos. Zweimal kamen wir zum kompletten Stillstand für fünfzehn bis dreißig Sekunden und zum Schluss verabschiedete sich noch ein Porsche auf der Döttinger Höhe in die Leitplanken, was einen weiteren Stau zur Folge hatte.