Der Audi R8 LMS hatte beim Zwölf-Stunden-Rennen von Bathurst große Probleme der Konkurrenz Paroli zu bieten. Laurens Vanthoor sah einen eklatanten Nachteil in der Höchstgeschwindigkeit. SRO-Chef Stéphane Ratel hat angekündigt, sich beim BoP-Test in Paul Ricard näher mit der Thematik zu beschäftigen und eine Lösung zu finden.
Die Performance der Audi-Mannschaften beim Zwölf-Stunden-Rennen von Bathurst hat überrascht – jedoch negativ. Nachdem der Mittelmotorsportwagen aus Ingolstadt die vergangenen Langstreckenrennen in Sepang, Dubai und Daytona allesamt gewinnen konnte, kamen Phoenix Racing und Jamec Pem in Australien nicht annähernd in die Position, die Spitze angreifen zu können.
Audi-Pilot Laurens Vanthoor hat den Grund dafür in der Balance-of-Performance-Einstufung seines Autos ausgemacht. Sein Auto sei auf der längsten Gerade der Strecke, der Conrod Straight, bis zu zehn Kilometer in der Stunde langsamer gewesen, als die Konkurrenz. Beim direkten Kampf um Positionen ist das ein immenser Nachteil.
„Der Audi ist ein Auto mit viel Abtrieb und wenn man auf eine Runde schaut, ist das Auto wirklich gut“, so SRO-Chef Stéphane Ratel gegenüber Speedcafe. In der Qualifikation schafften es zwei Fahrzeuge unter die besten vier. Marco Mapelli, der als Zweiter losfuhr, verlor jedoch in den ersten Runden zahlreiche Plätze, teilweise musste er auf einer Geraden vier Gegner ziehen lassen. „Es ist aber ein Auto, das auf solchen Strecken (Bathurst, Anm. d. Red.) Schwierigkeiten hat zu überholen, weil du die Downforce nicht nutzen kannst“, so Ratel weiter.
„Wir waren sehr gut den Berg hinauf und die anderen auf der Geraden. An den Stellen, an denen wir aufschließen konnten, war es aber nicht möglich zu überholen“, erklärt Vanthoor sein Dilemma. Er würde es bevorzugen, wenn der Audi in den Kurven langsamer wäre und dafür auf der Geraden mehr Höchstgeschwindigkeit produzieren würde.
„BoP ist eine Gleichung zwischen Abtrieb und Leistung, also je mehr Abtrieb du hast, desto weniger Leistung hast du“, sagt Ratel über die Idee der Leistungsangleichung. Allerdings sei man erst am Anfang der Saison und der große BoP-Test sei Ende Februar in Paul Ricard. Dann werde man sich eine Lösung für den Audi überlegen. Allerdings verweist Ratel auch auf das Thema Reifen: „Vielleicht haben sie auch Boden verloren, weil der Pirelli etwas schneller war als der Michelin.“
