VLN: Wachablösung an der Tabellenspitze

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Stefan van Campenhoud hat die Brüder Tim und Dirk Groneck vom Spitzenplatz der VLN-Jahreswertung verdrängt. Dem BMW-Piloten reichte ein zweiter Platz beim vorletzten Saisonrennen, um die beiden Renault-Clio-Fahrer zu übertrumpfen.

Eines steht schon jetzt fest. Die VLN-Saison 2015 bleibt bis zum letzten Rennen spannend. Beide Aspiranten um den Meistertitel patzten beim DMV-250-Meilen-Rennen und mussten sich jeweils einem Klassenkonkurrenten geschlagen geben. Dank der höheren Starterzahl in der Serienwagen-Klasse V4 schob sich der Belgier Stefan van Campenhoud an den beiden Clio-Brüdern Tim und Dirk Groneck, die bis dahin die Wertung angeführt hatten, vorbei. Allerdings beträgt sein Vorsprung lediglich 0,07 Punkte.

Elf Seriennahe Rennwagen hatten das Rennen in der Klasse V4 unter die Räder genommen. Somit war Van Campenhoud schon vor dem Start leicht im Vorteil gegenüber den Meistern des Jahres 2013. In deren Klasse SP3 waren nämlich nur acht Teilnehmer vertreten. Dabei kämpften die Groneck-Brüder sogar mit allen Tricks, um die Starterzahl und somit die Punkteausbeute hoch zu halten und meldeten eigens einen zweiten Clio zum Rennen an. Diesen stellte Dirk Groneck freilich nach der ersten Runde wieder ab.

Aber beide Titelkandidaten mussten einen Rückschlag hinnehmen. Während die Gronecks in diesem Jahr zum ersten Mal ein Rennen nicht als Sieger beendeten, kam der Belgier heuer zum zweiten Mal auf dem Silberrang ins Ziel. In der SP3 sicherten sich Uwe Wächtler und Dominik Fugel, die erst ihr zweites Saison-Rennen im Honda Civic bestritten, den Klassensieg und verwiesen die Titelaspiranten auf den zweiten Platz. Den mussten die Gronecks allerdings erst nach einem Reparaturstopp hinnehmen, der nach einem Missverständnis mit einem der Glickenhaus-Renner notwendig wurde.

Van Campenhout hingegen wurde von den amtierenden Meistern höchstpersönlich auf die zweite Stufe des Treppchens verbannt. Rolf Derscheid und Michael Flehmer fuhren einen weitgehend ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein und ließen ihrem Klassenkameraden letztlich nicht den Hauch einer Chance. Somit haben es beide Favoriten auf die Meisterschaft verpasst, eine Vorentscheidung herbeizuführen.

Entscheidung auf der Zielgeraden

Aber auch die Verfolger haben einen schlechten Samstag erwischt. Am ehesten hätten noch Fabian Warbetz und Arne Hoffmeister am Ende abstauben können, falls die beiden bis Dato Führenden auf der Zielgeraden ernsthaft patzen. Die Dörr-Piloten, welche sich den Titel im Toyota-GT86-Pokal bereits vorzeitig gesichert hatten, verabschiedeten sich aber mit einem vierten Rang aus dem Kampf um die VLN-Krone.

Die Endgültige Entscheidung fällt also erst beim VLN-Saisonfinale in zwei Wochen. Vorausgesetzt, die Starterzahlen bleiben etwa konstant, benötigen Dirk und Tim Groneck auf jeden Fall einen Klassensieg, während Stefan van Campenoud bestenfalls Dritter werden darf, um das Ruder noch einmal herum zu reißen. Dem Belgier würde also ein weiterer zweiter Platz reichen, um Meister zu werden. Sollte es aber noch grober Veränderungen bei den Starterzahlen geben, gerät diese Berechnung schnell ins Wanken.