Audi: Die Titelverteidiger als Hauptfavoriten?

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Nachdem Audi bereits im vergangenen Jahr den Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps eingefahren hat, sind auch in diesem Jahr extrem starke Besatzungen genannt. Insgesamt zehn Fahrzeuge bringen die Ingolstädter in die Ardennen, vier davon entfallen auf das neue Modell, das bereits vor gut zwei Monaten am Nürburgring triumphierte.

 Bislang verliefen die Motorsport-Höhepunkte der Saison für Audi zwiespältig. Während der Klassiker auf der Nürburgring-Nordschleife von den Audianern gewonnen wurde, gelang der Sprung aufs oberste Treppchen im französischen Le Mans in diesem Jahr der Konzernschwester Porsche. Was der in diesem Jahr neu eingeführte Audi R8 LMS der zweiten Generation imstande ist zu leisten, das ist jedem spätestens seit dem Triumph im Mai in der Eifel klar. Doch reicht es auch für den Gesamtsieg in den Ardennen?

Wenn auch der R8 des Baujahres 2015 auf dem Nürburgring noch einige, kleinere Kinderkrankheiten plagten, so lief die Neuentwicklung bereits dort bemerkenswert zuverlässig. Doch nicht nur die Zuverlässigkeit stimmte, auch der Speed und die Fahrbarkeit, so hört man aus Fahrerkreisen, habe sich im Vergleich zum Vorgänger enorm verbessert. Haderten die Piloten beim Vorgänger noch oft mit dem Fahrverhalten auf nasser Piste, soll besonders diese Eigenschaft im Nachfolger deutlich verbessert worden sein. 

Da die Ardennen seit eh und je für ähnliche Wetterkapriolen bekannt sind wie die nur eine Autostunde entfernte Eifel-Achterbahn, könnte dies ein entscheidendes Merkmal für die Audi-Performance in Spa-Francorchamps sein. Und wer als Titelverteidiger an den Ort des letztjährigen Triumphes zurückkehrt, noch dazu mit Fahrzeugen, die quasi mit der gesamten Werksfahrerschaft der Ingolstädter besetzt sind, für den kann es nur ein klar formuliertes Ziel geben: die Titelverteidigung.

Vier aktuelle R8 von WRT und Phoenix Racing

Audi stellt in diesem Jahr mit insgesamt zehn Fahrzeugen einen großen Anteil am Starterfeld des 24-Stunden-Rennens von Spa-Francorchamps. Vier Fahrzeuge sind darüber hinaus welche der 2015 eingeführten, zweiten Generation des R8 LMS. Je zwei dieser neuen Mittelmotor-Sportwagen werden sowohl vom belgischen W Racing Team als auch vom deutschen Rennstall Phoenix Racing eingesetzt. Die Fahrerbesatzung liest sich dabei wie das Who’s who der GT-Szene.

WRT schickt das Titelverteidiger-Fahrzeug mit der Startnummer eins mit unveränderter Besetzung ins Rennen. Getreu dem Motto „never change a winning team“ rotieren René Rast, Markus Winkelhock und der Belgier Laurens Vanthoor auch in diesem Jahr hinter dem Volant des R8. Das Schwesterfahrzeug pilotieren derweil Frank Stippler, Stéphane Ortelli und der schnelle Schweizer Nico Müller. 

Die beiden R8 von Phoenix Racing sind allerdings nicht minder qualitativ besetzt. Christian Mamerow, Nicki Thiim und Nürburgring-Sieger Christopher Mies pilotieren den einen, Mike Rockenfeller zusammen mit den Le-Mans-Assen Marcel Fässler und André Lotterer den anderen R8 LMS. Im im Kampf um den Gesamtsieg favorisierten Pro-Cup werden die vier Semiwerksmannschaften von drei weiteren R8 der ersten Generation unterstützt.

Robin Frijns, Jean-Karl Vernay und Stéphane Richelmi treten im Pro-Cup mit dem Vorgängermodell des W Racing Teams an, ebenso wie Marc Basseng, Edward Sandström und Grégory Guilvert im Fahrzeug des Team Saintéloc. Den siebenten und damit letzten der insgesamt sieben Ingolstädter Sportwagen im Pro-Cup pilotieren Marco Bonanomi, Frédéric Vervisch und Filip Salaquarda.

Drei Fahrzeuge in Pro-Am und Am-Kategorien 

Das sechste Einsatzfahrzeug des W Racing Teams pilotieren derweil Max Koebolt, Sacha Bottemanne, Pieter Schothorst und James Nash in der Pro-Am-Kategorie, die damit die Audi-Fahne in dieser Klasse hochhalten. Die beiden letzten Fahrzeuge des Ingolstädter Aufgebots werden vom Team Parker Racing und Saintéloc eingesetzt. Benny Simonsen, Ian Loggie, Julian Westwood und Callum Macleod sowie Michael Blanchemain und Gilles Lallement pilotieren die beiden Audis in der Amateur-Wertung.  

Für die Fans beginnt das Veranstaltungswochenende am Mittwoch mit der traditionelle Fahrerparade, bei der die Bolliden von den Piloten von der Rennstrecke in die Innenstadt von Spa gefahren werden. Die Qualifikation findet am Donnerstag und Freitag statt, ehe am Samstag um 16.30 Uhr der Startschuss für die Hatz zweimal rund um die Uhr fällt.