Mercedes-Benz: Mittelfeldaspirant mit Luft nach oben

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Sieben Starter werden beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps mit einem Stern im Kühlergrill antreten. An der Spitze des Mercedes-Benz-Aufgebots stehen die deutschen Mannschaften Black Falcon und Rowe Racing. Dennoch müssen sich die vier Pro-Cup-Besatzungen deutlich strecken, um in der Entscheidung eine Rolle zu spielen.

Im Gegensatz zur deutschen Konkurrenz aus Ingolstadt und München tritt Daimler beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps ohne werksseitiges Engagement auf. Das Aufgebot mit schwäbischen Fabrikaten wird angeführt von den nordschleifenerprobten Teams Black Falcon und Rowe Racing mit jeweils zwei Autos im Pro-Cup. Dazu kommen drei weitere Gespanne in der Pro-Am-Wertung – von Black Falcon und GT Russian.

Am Volant bei den schwarzen Falken aus der Eifel finden sich bekannten Namen wie Yelmer Buurman, Nico Verdonck und Bernd Schneider – dieser aber nur im Pro-Am-Cup. Dennoch hat das Team von Alexander Böhm zwei solide Besatzungen zusammengestellt. Neben Buurman greifen Hubert Haupt und Abdulaziz Al-Faisal ins Lenkrad. Den Schwesterwagen bewegen Verdonck, Adam Christodoulou und Andreas Simonsen.

Die Rowe-Mannschaft wagt sich mit einer Mischung aus Erfahrung und Jugend zum Marathon in den Ardennen. SLS-Entwicklungsfahrer Thomas Jäger führt das Aufgebot an, Unterstützung erhält er von Indy Dontje und Nicolai Sylvest. Die beiden Nachwuchsfahrer bestreiten die gesamte BES-Saison für den Wormser Rennstall, schieden bei der Generalprobe in Le Castellet aber nach einer starken Aufholjagd aus. Das zweite Auto bewegen Nico Bastian, Stef Dusseldorp und Daniel Juncadella.

Im Gegensatz zum Rennen der Langstreckenserie in Le Castellet hat das Team somit die Fahrerbesatzungen leicht verändert. Klaus Graf, der gemeinsam mit Bastian und Dusseldorf auf Rang vier kam, fehlt in Spa-Francorchamps. Ihn ersetzt Juncadella, der seinerseits durch Jäger substituiert wird.

Black Falcons drittes Auto, allerdings genannt in der Pro-Am, steuern neben dem DTM-Rekordmeister Schneider auch Maro Engel, Sean Johnston und Oliver Morley. Die Riege der Mercedes-Benz-Mannschaften schließt das GT Russian Team, bekannt aus BES und BSS ab. Die Saisonstarter haben sich erfahrene Verstärkung für den Saisonhöhepunkt geholt: Alon Day, Kenneth Heyer und Miguel Toril werden in den russischen Flügeltürern Platz nehmen.

Fazit: Ein Sieg für die schwäbische Marke wird gegen die Werksaufgebote aus dem Volkswagen-Konzern (Audi, Bentley und Lamborghini) sowie BMW schwer werden. Im Pro-Cup sitzen zwar SLS-Spezialisten – diese sind jedoch auf verschiedene Startnummern verteilt. Ein klares Nummer-eins-Auto wurde nicht benannt, was auch daher rührt, dass Black Falcon und Rowe Racing ihre Einsätze selbst stemmen müssen und die Fahrzeuge somit aus wirtschaftlichen Aspekten besetzt werden.

Dem kann man zwar entgegenhalten, dass Rowe Racing mit einer guten Performance in Le Castellet glänzen konnte. Allerdings werden sich die Werksmannschaften in Spa-Francorchamps um mehrere Leistungsstufen nach oben schrauben. Beispiel Audi: Die Ingolstädter bringen ihren neuen R8, der schon am Nürburgring gewonnen hat.

In der Pro-Am-Wertung ist hingegen durchaus ein Erfolg in Reichweite. Schneider und Engel führen ein solide besetztes Fahrzeug an. Johnston ist aus dem Carrera-Cup kampferprobt, Morley wird das Zünglein an der Waage sein. Aber auch die GT-Russian-Autos werden eine Rolle spielen. Die Besatzung um Alexey Karachev liegt derzeit auf Rang vier in der BES-Meisterschaftswertung.

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