Nordschleife: DMSB setzt Zulassung für große Klassen aus

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Der DMSB hat die Zulassung für SP7, SP8, SP8T, SP9, SP10, SP-Pro und SP-X auf der Nordschleife zunächst ausgesetzt. Damit reagiert der Verband auf den Unfall beim VLN-Saisonauftakt, bei dem ein Besucher getötet wurde.

Nachdem gestern beim ersten VLN-Lauf ein Unfall passierte, bei dem Jann Mardenboroughs Nissan im Bereich Flugplatz in den Zuschauer-Bereich geschleudert wurde und ein Besucher aus den Niederlanden sein Leben verlor, reagierte der Deutsche Motorsport Bund als oberste Instanz im nationalen Motorsport auf die Vorkommnisse. Der Verband setzte heute die Zulassung für die Fahrzeuge der Klassen SP7, SP8, SP8T, SP9, SP10, SP-Pro und SP-X aus. Damit sind nicht nur die GT3-Rennwagen betroffen, sondern auch jene, die ähnliche Geschwindigkeiten erzielen.

DMSB-Generalsekretär Christian Schacht, der am Unglückstag selbst vor Ort war, fasst zusammen: „Wir können und wollen nach einem Unfall dieser Art nicht zur Tagesordnung übergehen. Wir sind alle noch tief bestürzt und in Gedanken bei der Familie des Unfallopfers. Die Sicherheit der Teilnehmer und insbesondere der Zuschauer muss oberste Priorität haben. Daher müssen wir die Details zum Unfallhergang analysieren, über notwendige Konsequenzen beraten und diese dann umsetzen. Erst danach können Fahrzeuge mit ähnlichen Leistungsdaten wie das Unfallfahrzeug wieder auf der Nordschleife zum Einsatz kommen.”

Da das Fahrzeug, wie bei solchen Unfällen üblich, von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt wurde und in den nächsten Tagen durch einen Gutachter untersucht wird, hatte der DMSB bislang nicht die Möglichkeit, Daten- oder Onboard-Filmmaterial auszuwerten. „Alle Spekulationen führen daher derzeit zu nichts”, so Schacht weiter. „Unser erklärtes Ziel ist es, auf der Nordschleife dauerhaft sicheren Motorsport zu ermöglichen – für Teilnehmer wie für Zuschauer. Welche Maßnahmen notwendig sind, um dieses Ziel unter Berücksichtigung der aktuellen Vorfälle nicht aus dem Blick zu verlieren, werden wir gemeinsam mit dem Streckenbetreiber und anderen Beteiligten schnellstmöglich prüfen.”