KTM: Hans Reiter nennt Details zum neuen GT-Sportwagen

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KTM hat mit der Konstruktion eines weiteren GT-Sportwagen begonnen. Entwicklungspartner Hans Reiter nennt daher erste Einzelheiten zum erneuten Gemeinschaftsprojekt. Optisch sei das Fahrzeug an den Lamborghini Countach angelehnt, technisch orientiere es sich am McLaren MP4-12C. Klassenzuordnung ungeklärt.

Nachdem KTM Sportcar zu Wochenbeginn die Entwicklung eines weiteren GT-Sportwagen angekündigt hat, nennt Projektpartner Hans Reiter nun erste Einzelheiten zu dem Vorhaben. Lediglich zur Homologation äußert sich der österreichische Motorradhersteller gegenwärtig noch nicht. Allerdings wolle Reiter Engineering weder ein Gefährt für die GTE-Klasse, noch für die GT3-Kategorie fertigen. 

Einen offensichtlichen Unterschied zum X-Bow-Vorgänger illustrierte bereits die erste Skizze: Der Bolide verfügt über ein Dach. Optisch enthalte das neue KTM-Modell überdies Reminiszenzen an den Lamborghini Countach. „Es wird also ein sehr flaches und breites Auto“, erläutert Reiter, dessen Rennstall sich für die Konstruktion verantwortlich zeichnet. „Die Designsprache ist dabei aber natürlich typisch KTM: eckig, kantig, aggressiv – kurz gesagt: einfach geil.“ 

Unter technischen Gesichtspunkten weise das Fahrzeug einerseits „Eigenschaften eines modernen GT3-Rennautos“ auf, entspreche andererseits ebenso den Sicherheitsanforderungen eines Le-Mans-Prototyps. Als Triebwerk fungiert ein Vier-Zylinder-Turbomotor mit zwei Litern Hubraum. „Wenn man das Auto nur rein technisch betrachtet, dann könnte man fast behaupten, es ist das Downsizing eines McLaren MP4-12C“, charakterisiert Reiter den KTM-Renner. 

GT4, Pirelli World Challenge oder doch VLN? 

Die Gemeinsamkeiten betreffen insbesondere das Fahrgestell. „Wie der McLaren auch verfügt das Auto über ein extrem sicheres Karbon-Monocoque“, führt Reiter den Vergleich fort. „Im unserem Fall sogar mit einer Front-Crashstruktur aus Karbonfaser. Das ist bisher einzigartig im Straßensportwagenbereich. Für die Zulassung wird das Monocoque zusätzlich mit einem Überrollkäfig versehen, der für noch mehr Sicherheit sorgt. 

Gemäß der aktuellen FIA-Sicherheitsbestimmungen haben die Techniker im Interieur darüber hinaus einen FIA-Bergsitz installiert. Eine Doppelquerlenker-Fahrwerk an beiden Achsen gehört gleichermaßen zur Ausstattung wie einen Motorsport-ABS-System und ein sequentielles Sechs-Gang-Getriebe. „Damit braucht der Rennfahrer beim Schalten weder Kuppeln noch Zwischengas geben und kann sich voll und ganz auf das Lenken und Bremsen konzentrieren“, fügt Reiter hinzu. 

In puncto Reglement ergeben sich verschiedene Möglichkeiten für KTM Sportcar und Reiter Engineering. „Von der SRO-GT4-Europameisterschaft, über die Pirelli World Challenge in den USA, bis hin zu zahlreichen nationalen Meisterschaften – wie zum Beispiel der britischen GT-Meisterschaft oder der VLN in Deutschland“, listet Reiter auf. Wenngleich ein „Zielpreis“ existiere, beziffert der Firmenchef diesen bis dato nicht. Die Philosophie laute aber: bezahlbarer Rennsport.