Fuji: Feuer beendet aussichtsreiches Rennen für Lotus

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Lotus ist beim WM-Lauf am Fuji einem Fahrzeugbrand zum Opfer gefallen. Als das Feuer unmittelbar vor dem letzten Boxenstopp ausbrach, befand sich die Mannschaft obendrein in aussichtsreicher Position – in Schlagdistanz zum LMP1-L-Spitzenreiter. Christophe Bouchut verließ das Cockpit ohne Verletzungen.

Für Lotus endete das Sechs-Stunden-Rennen am Fuji jählings. Als Christophe Bouchut die Box zum letzten Tankstopp ansteuerte, fing sein CLM-P1/01-AER-Prototyp plötzlich Feuer und stand binnen weniger Augenblicke in Flammen. Die positive Nachricht: Schlussmann Bouchut kletterte rechtzeitig aus dem Interieur seines Sportwagens und trug keinerlei Blessuren davon. Auch die herbeieilenden Helfer blieben beim Löschen unversehrt.

Somit verbucht Lotus nach einem soliden Auftritt dennoch einen Ausfall. Schließlich befand sich die Traditionsmarke aus dem Vereinigten Königreich in aussichtsreicher Position, als die Mannschaft dem Brand zum Opfer fiel. Bouchut belegte mit seinen Stallgefährten Pierre Kaffer und James Rossiter den Silberrang – obendrein in Schlagdistanz zu den LMP1-L-Spitzenreitern von Rebellion Racing, die wiederholt in Schwierigkeit gerieten.

Denn Rebellion Racing stand unmittelbar nach dem Intermezzo bei Lotus mit Problemen an der Box. „Es ist enttäuschend, ein Rennen trotz starker Leistung auf diese Weise zu beenden“, gesteht AER-Technikchef Andrew Saunders. „Lotus rangierte zu diesem Zeitpunkt an zweiter Stelle in seiner Klasse, und das Führungsfahrzeug von Rebellion absolvierte danach einen Boxenstopp, der mehrere Runden dauert. Dies hätte uns womöglich an die Spitzenposition befördert.“

Obendrein stellt sich die Frage, ob Lotus imstande ist, den CLM-P1/01-AER-Prototyp bis zum Wertungslauf der Langstrecken-WM in Shanghai zu reparieren. Zumal besagte Instandsetzung nochmals das Budget belastet. „Selbstverständlich sind wir alle enttäuscht, da uns dieser Zwischenfahl wahrscheinlich den möglichen Klassensieg gekostet und einen nahezu sicheren zweiten Platz“, fügt Saunders hinzu. „Hinzu kommen die Kosten für entstanden Schaden an Fahrzeug und Motor.“

Kaffer: „Die Geschwindigkeit auf der Gerade ist exzellent“

Lotus bestritt am Fuji seinen bis dato zweiten WM-Einsatz, nachdem die Equipe bei der ersten Überseeveranstaltung in Austin debütierte. „Wir haben diesen Motor seit der ersten Ausfahrt des Lotus LMP1 im Juli angepasst“, erklärt Saunders. „Mittlerweile hat das Triebwerk problemlos einige tausend Kilometer im Renntempo zurückgelegt. Auch auf dem Fuji Speedway lief der Motor neuerlich reibungslos im Training, der Qualifikation und im Rennen.“

In der Tat hat Lotus bereits erste Fortschritte erzielt. Wirkte das Gespann auf dem Circuit of The Americas gegenüber Rebellion Racing geradezu chancenlos, schlossen Bouchut, Kaffer und Rossiter in Oyama sukzessive auf. Insbesondere in puncto Antrieb offenbarte Lotus sein Potenzial: Geriet das Fahrertrio in den winkligen Passage gelegentlich gar durch die LMP2-Kontrahenten in Bredouille, erreichte der Bolide auf der Start-Ziel-Gerade adäquate Geschwindigkeiten.

Auch die Piloten bescheinigen dem Fahrzeug Potenzial. „Wir sind noch im Begriff, das Fahrzeug zu verstehen“, rapportierte Rossiter nach dem Training. „Ich hatte einzig in Austin die Gelegenheit, das Auto zu fahren. Folglich befindet sich alles noch in einem frühen Stadium, und es gibt noch verbesserungsbedürftige Aspekte. Wir probieren verschiedene Setup-Einstellungen aus, um zu überprüfen welches Paket am besten funktioniert.“

Kollege Kaffer habe hinsichtlich der Balance ähnliche Rückmeldung gegeben. „Ich denke, wir haben ein schnelles Fahrzeug für die Zukunft“, fügt Kaffer selbst hinzu. „Die Geschwindigkeit auf der Gerade ist exzellent. Und wie James bereits sagte, brauchen wir nun genügend Zeit, um uns mit dem Paket vertraut zu machen. Wir haben die Möglichkeit, die Leistung zu erhöhen und die Lücke zu den Rebellion-Fahrzeugen zu verkleinern.“