Slovakiaring: Ende der Sommerpause

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Auf dem Slovakiaring endet an diesem Wochenende die Sommerpause der deutschen GT-Meisterschaft. C. Abt Racing, Schütz Motorsport sowie Schubert Motorsport ringen um die Tabellenführung. Derweil befindet sich Titelverteidiger Callaway Competition im Aufwind. Und HTP Motorsport?

In diesem Jahr erstreckte sich die Sommerpause von Juni bis August. Nach neunwöchiger Auszeit beginnt daher an diesem Wochenende auf dem Slovakiaring die zweite ADAC-GT-Masters-Saisonhälfte. Auf dem sechs Kilometer messenden Rundkurs in Orechová Potô? finden die Wertungsläufe neun und zehn statt. Die Ausgangssituation: C. Abt Racing wetteifert mit Schubert Motorsport und Schütz Motorsport um die Tabellenführung.

Zuletzt führte das Gastspiel auf dem ehemaligen Österreichring ein Wende im Titelkampf herbei. Bis dato behauptete Jaap van Laagen von Schütz Motorsport die Führungsposition im Punkteklassement, doch der Porsche-Pilot sammelte in Spielberg lediglich zwei Punkte. Daher eroberten die Audi-Athleten René Rast und Kelvin van der Linde dank des Silberrangs im ersten Gefecht die vorderste Position in der Tabelle.

Somit befindet sich C. Abt Racing in einer idealen Lage bei der sechsten Begegnung. Denn der Rennstall aus Frankfurt am Main führ demnach sowohl die Fahrer- als auch die Teamwertung an. Zumal der winklige Slovakiaring dem Audi-Sportwagen zupass kommen sollte. „Die Strecke liegt unserem Audi R8, das haben wir bereits im vergangenen Jahr gesehen“, meint Rast, der sich gewillt zeigt, seinen Führungsrang in der Slowakei zu verteidigen.

Jaap van Laagen erwartet schwieriges Wochenende

Für van Laagen bedeutet dies wiederum einen Perspektivenwechsel, da der Niederländer sich im Wettstreit um den Fahrertitel nun zehn Zähler im Hintertreffen befindet. Zudem erwartet van Laagen ein schwieriges Wochenende. „Die Strecke ist für unseren Porsche eine Herausforderung“, meint der Porsche-Spezialist, der seinen Optimismus nichtsdestoweniger bewahrt. „Wir hatten dort allerdings einen guten Test vor einigen Wochen.“ 

Auf dem Slovakiaring stellt ihm Schütz Motorsport den Supercup-Stammpiloten Christian Engelhart zur Seite. „Im Qualifying wird es schwierig, aber im Rennen profitieren wir meistens davon, dass Christian und ich ein sehr starkes Team sind“, urteilt van Laagen über die Chancen bei den bevorstehenden Läufen. Im bisherigen Saisonverlauf wechselten dessen Fahrerkollegen wegen anderer Verpflichtungen.

Derweil verfolgt das BMW-Gespann von Schubert Motorsport das Ziel, den Abstand zu Audi und Porsche zu minimieren. „Unser Ziel ist das Podium“, kündigt Team-Manager Stefan Wendl an. „Wenn wir in der Fahrer- und Teamwertung weiter um die Spitze kämpfen wollen, brauchen wir viele Punkte. Nach den Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr sind wir optimistisch erneut konkurrenzfähig zu sein.“

Meldet sich Callaway Competition zurück im Titelkampf?

Zur Halbzeit rangieren Dominik Baumann und Claudia Hürtgen an dritter Stelle in der Tabelle. Der Rückstand zu den Spitzenreitern von C. Abt Racing beträgt gegenwärtig 26 Punkte. „Die Streckenführung am Slovakiaring hat sich im Vergleich zum Vorjahr etwas verändert“, merkt Baumann an. „Die künstliche Schikane wird es in diesem Jahr nicht mehr geben. Das sollte für unseren BMW Z4 GT3 nicht schlecht sein. Ich denke, wir sollten gute Chancen haben, in der Meisterschaft weiterhin im Rennen zu bleiben.“ 

Nach dem Doppelsieg in den Alpen befindet sich Callaway Competition wiederum im Aufwind. Die amtierenden Meister haderten zu Anfang noch mit diversen Ungereimtheiten, aber Titelverteidiger Daniel Keilwitz und GM-Werksfahrer Oliver Gavin beendeten in Spielberg schließlich die Corvette-Misere. Darum hat sich Keilwitz mit 73 Punkten in die Verfolgerposition manövriert, wohingegen Gavin bloß 67 Punkte hat, da er in Zandvoort verhindert war.

Aufgrund der Dominanz in Zeltweg greift jedoch das BoP-Korrektiv. „Wir müssen nach dem Sieg zuletzt in Österreich nun mit dreißig Kilogramm Erfolgsballast starten“, erklärt Keilwitz, der eine Podestplatzierung als Zielsetzung formuliert. „Das wird sich im Training und Qualifying deutlich bemerkbar machen. Im Qualifying wird es sicherlich schwer sein einen guten Startplatz herauszufahren, im Rennen erwarte ich allerdings das wir den Speed der Gegner mitgehen können.“

Giovanni Ciccone: „Unser Ziel muss es sein, auf das Podium zu fahren“

Teamchef Giovanni Ciccone teilt die Ansichten seines Schützlings. „Wir haben die Sommerpause genutzt, um unsere Corvette weiter zu verbessern“, fügt er außerdem hinzu. „Wer uns kennt, weiß, dass wir nichts dem Zufall überlassen. Wir wollen am Slovakiaring konkurrenzfähig sein, und ich hoffe auf ein sehr ausgeglichenes Feld. Unser Ziel muss es sein, am Wochenende auf das Podium zu fahren.“ 

Derweil verharrt HTP Motorsport nach wie vor in Schlagdistanz. Die Namensvetter Maximilian Götz und Maximilian Buhk haben sich mit neunzig Punkten zwischen den Rivalen von Schubert Motorsport und Callaway Competition positioniert. Das Mercedes-Benz-Gespann verbucht demnach einen Rückstand von dreißig Zählern auf die Tabellenführer. Im zurückliegenden Jahr fuhr das Duo auf dem Slovakiaring zweimal unter die besten Fünf.

Den Kontakt zur Spitzengruppe verloren hat wiederum Herberth Motorsport. Das Porsche-Ensemble Norbert Siedler und Robert Renauer liegt mit 52 Zähler an siebenter Stelle im Meisterschaftsklassement. Ähnlich verhält es sich mit der zweiten Besatzung von Schubert Motorsport. Das BMW-Doppel Jens Klingmann und Max Sandritter verfügt über nochmals zehn Zähler weniger.