Kolumne: Dritter Rang trotz Untersteuern

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Nach zwei Rennsiegen in der Premierensaison mit dem Clio waren die Erwartungen bei Familie Friedhoff vor dem sechsten VLN-Lauf entsprechend hoch. Der Luftdruck der Reifen nahm dem Vater-Sohn-Duo aber am Ende die Chance auf den Sieg. Als Klassendritte haben die beiden aber keinen Grund zur Traurigkeit.

Hi Leute,

wie gewohnt ein paar Worte von mir zum VLN-Lauf am vergangenen Samstag …

Mit ganz viel Aufwind aus den letzten beiden Rennen ging es am Freitag an die Strecke. Routinemäßig alle Abnahmen durchlaufen und fürs Training am Nachmittag samt Taxifahrten anmelden. Soweit so gut. Auf dem Weg zur technischen Abnahme fiel uns dann auf, dass Nemo Bremsflüssigkeit verlor. Kurz die Motorhaube aufgemacht und einen Blick auf den Behälter geworfen. Okay, der ist ganz schön voll und verliert augenscheinlich ein bisschen. Na ja, sauber gemacht und Abnahme ohne Weiteres bestanden.

Zum Training ist dann zuerst mein Vater rausgefahren, um einen kleinen Funktionstest durchzuführen. Zurück in der Box haben wir dann noch einmal kurz alle Radmuttern nachgezogen und dabei gemerkt, dass das Radlager hinten links etwas Spiel hat. Dabei war das erst ganz neu gemacht. Kann aber wohl beim Umpressen des Lagers passieren, dass es etwas in Mitleidenschaft gezogen wird. Freundlicherweise durften wir uns ein Radlager samt Bremsscheibe von Groneck Motorsport leihen. Das ist richtiger Breitensport.

Bei dem gleichen Stopp trat auch wieder Bremsflüssigkeit aus. Die Teilung der Bremsleitung zum einfacheren Tauschen entpuppte sich als Schwachstelle im System. Nachdem wir diese aber nochmal richtig festgezogen hatten, hatten wir damit keine Probleme mehr.

Bestzeit knapp verpasst

Samstagmorgens ging ich als Erster von uns beiden auf die Strecke, um eine schnelle Zeit zu setzen. In der zweiten fliegenden Runde stand dann eine 9:37,282 Minuten auf dem Laptimer. Bis dahin die schnellste Zeit in der Klasse, ein super Gefühl. Trotzdem wurden wir nochmal um knapp zwei Sekunden von der Startnummer eins unterboten. Aber damit konnten wir leben. Durch den knappen Abstand standen wir in der Startaufstellung direkt nebeneinander, was ein spannendes Rennen versprach.

Den Start fuhr diesmal wieder mein Vater. Schon in der ersten Kurve konnte er sich die Führung in der Klasse schnappen. Und das, obwohl er noch eine kleine Berührung mit einem der BMW M235i Racing hatte. Daher kamen wir zu unserer ersten richtigen Führungsrunde mit dem Groneck-Clio quasi direkt in unserem Diffusor. Ende Start-und-Ziel konnte Dirk Groneck dann aber vorbeigehen und die Führung übernehmen.

Reifendruck nimmt Siegchancen

Je länger das Rennen wurde, desto mehr stellte sich heraus, dass wir uns beim Luftdruck etwas verzockt hatten. In mittelschnellen und schnellen Kurven lag Nemo zwar richtig genial auf der Straße und hatte einen wahnsinnigen Grip auf der Hinterachse, in engen Ecken wurde dieser uns aber leider zum Verhängnis, und wir hatten mit massivem Untersteuern zu kämpfen. An einen Führungskampf war so nicht zu denken.

Nachdem ich das Auto nach elf Runden übernommen hatte tauchte von Zeit zu Zeit bei Kurvenfahrten die Öldruckanzeige auf. Wir entschieden uns dank eines komfortablen Vorsprungs auf den Vierten zu einem zusätzlichen Sicherheitsstopp um den Ölstand zu checken und etwas nach zu kippen.

Darum kamen wir am Ende auf einen soliden dritten Platz. Klar, dafür dass wir erst seit diesem Jahr dabei sind, können wir echt zufrieden sein. Trotzdem wollen wir mehr und werden beim nächsten Rennen wieder angreifen, dann etwas besser aufgestellt und organisiert, aber das ist ja einfach Erfahrungssache.

Normalität kehrt ein

Noch ein Wort zur Disziplin in der VLN. Ich persönlich fand es diesmal wirklich sehr positiv im Vergleich zu den letzten Rennen. Soweit ich das sehen konnte haben sich in den Doppelgelb-Phasen alle an das Tempolimit gehalten und auch bei Überholvorgängen mit großen Geschwindigkeitsunterschieden lief größtenteils alles zivilisiert ab. So langsam scheint da wieder Normalität einzukehren.

Bis zum nächsten Rennen.

Euer Max