Porsche in Spa-Francorchamps: Außenseiter oder Geheimtipp?

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„Wir kommen gut vorbereitet nach Spa“, meint WTM-Pilot Georg Weiss. Erstmals nimmt die Wochenspiegel-Fraktion die 24 Stunden von Spa-Francorchamps in Angriff. Insgesamt delegiert der Zuffenhausener Konstrukteur nur vier Fahrzeuge in die Ardennen. Doch welches Team kann die Fahne im Porsche-Lager hochhalten?

Im letzten Jahr scheiterte Porsche nur knapp an Mercedes-Benz. In einem spannenden Rennen gelang des den Zuffenhausenern, den späteren Siegern von HTP Motorsport über lange Distanz Paroli zu bieten. Doch in diesem Jahr gehen nur vier Fahrzeuge der Traditionsmarke bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps an den Start. Drei Team starten in der Pro-Am-Kategorie, ein Rennstall in der Gentlemen-Wertung.

Das Wochenspiegel Team Manthey bestreite die inzwischen neunzigste Auflage der Veranstaltung im Ardenner Wald als Premierenfahrt. Erstmals pilotieren Georg Weiss, Oliver Kainz, Jochen Krumbach und Christian Menzel den Wochenspiegel-Porsche über die Ardennen-Achterbahn. Allerdings setzt das Team, entgegen dem Engagement in der VLN-Langstreckenmeisterschaft, einen Porsche 997 GT3 R ein.

„Wir kommen gut vorbereitet nach Spa. Wir waren dort mehrmals testen. Auch der GT3-Porsche sollte fit sein, denn Manthey war hier im vergangenen Jahr recht erfolgreich am Start. Ich hoffe, das Wetter spielt mit, und dann schauen wir einmal, was passiert“, meint Georg Weiss vor dem Wettstreit. Zudem hat der Manthey-Pilot „schon lange den Plan gehegt, in Spa an den Start zu gehen“. Allerdings sei eine frühere Teilnahme aufgrund von Terminkollisionen nicht möglich gewesen.

Weiss: „Wir sollten durchfahren, das wäre ein Erfolg“

Auch Oliver Kainz wollte in Spa-Francorchmps „schon immer einmal fahren“. Für Jochen Krumbach liegt das 24-Stunden-Rennen sogar vor seiner Haustüre: „Spa ist meine Hausstrecke, ich komme schließlich aus Eschweiler.“ Zugleich bringt Kainz Erfahrung auf dem Ardennen-Kurs mit. „Dort bin ich schon oft gefahren, auch bei einem 24-Stunden-Rennen. Die Strecke ist eine echte Herausforderung und hat zahlreiche reizvolle Abschnitte“, beschreibt Kainz die Spezifika des Circuit de Spa-Francorchamos. Zugleich betitelt der Porsche-Pilot Spa als „eine absolute Fahrerstrecke“.

Die Deklaration eines Ziels fällt der Truppe jedoch derzeit schwer. „Wenn wir einen guten Job machen, können wir im Pro-Am-Cup durchaus ein respektables Ergebnis erzielen“, urteilt Menzel über die kommende Aufgabe. Teamchef Weiss hingegen dämpft dagegen die Erwartungshaltung seines Kollegen: „Wir sollten durchfahren, das wäre ein Erfolg.“

Mit der Schweizer Equipe von Fach Auto Tech hat sich ein weiterer Porsche-Rennstall in der Pro-Am-Wertung eingetragen. Die prominenten Besatzung besteht aus Otto Klohs, Martin Ragginger, Philipp Frommenwiler und Swen Dolenc. Aktuell bestreitet die Mannschaft die komplette Saison im Porsche-Supercup und feierte zuletzt einige Erfolge. Darüber hinaus konsternierte Fach Auto Tech bereits im Januar bei den 24 Stunden von Dubai.

Delahaye Racing startet in der Herrenfahrerriege

Auch Pro GT by Alméras startet wie die zwei Markenkollegen in der Kategorie für semiprofessionelle Besatzungen. Nebst dem Engagement in der Europäischen Le-Mans-Serie startet der Porsche-Rennstall auch bei allen Läufen der SRO-Langstreckenserie. Bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps vertreten Eric Dermont, Franck Perera, Marco Bonanomi und Lucas Lasserre den französischen Rennstall.

Als letzte verbliebene Mannschaft startet Delahaye Racing mit einem Elfer. Auch diese Mannschaft setzt ein aktuelles GT3-R-Modell der Zuffenhausener ein. Im Cockpit des GT3-Sportwagens agieren Pierre-Etienne Bordet, Alexandre Viron und Stéphane Lemeret. Die Mannschaft startet als einzige Porsche-Vertretung in der Riege der Herrenfahrer.