Artur Deutgen: „Der Camaro macht richtig Spaß“

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Im Rahmen eines Trackdays haben Artur Deutgen und Tomáš Enge Anfang dieser Woche eine Testfahrt mit einem Camaro GT3 auf der Nordschleife unternommen. Betreut von Hans Reiters Truppe, wurden bereits erste Erfahrungen gewonnen. Das VLN-Debüt ist im September geplant.

Der Herbst wird bunt. Das ist auch in der VLN -Langstreckenmeisterschaft so. Bentley plant einen Start beim 24-Stunden-Rennen im kommenden Jahr und dürfte einige der VLN-Läufe in der zweiten Saisonhälfte zur Vorbereitung nutzen, während Jürgen Alzen fleißig an einem neuen Ford-Projekt arbeitet. Gut möglich, dass er bereits in diesem Jahr mit einem Ford Mustang GT3 in der Eifel auftaucht. Die konkretesten Pläne für eine VLN-Premiere haben aber derzeit Artur Deutgen und Hans Reiter.

Deutgen war zusammen mit Reiters Mannschaft an der Nordschleife, um mit dem Chevrolet Camaro GT3 eine Probefahrt zu unternehmen. Zusammen mit Tomáš Enge, der den US-Boliden auch im ADAC GT Masters steuert, hat er sein neues Einsatzgerät einen ganzen Tag lang in der Eifel auf Herz und Nieren getestet. Runde um Runde wurde abgespult und nach den ersten Anpassungen am Fahrwerk waren bereits verbesserte Rundenzeiten möglich.

Gegenüber SportsCar-Info beschrieb Deutgen seine Eindrücke: „Der Camaro macht richtig Spaß und fährt sich auf Anhieb gut. Dazu kommt der starke Motor mit viel Drehmoment.“ Nach zwei weiteren Testtagen im August ist der bullige Renner im September beim ADAC-Barbarossapreis erstmalig bei der VLN am Start.

Im kommenden Jahr wird Deutgen mit dem Camaro dann die komplette Saison der Langstreckenmeisterschaft bestreiten. Während die Testfahrten und Rennen in diesem Jahr noch von Reiter Engineering betreut werden, wird der Nordschleifen-Spezialist die Einsätze künftig in Eigenregie von Essen aus koordinieren.

Deutgen: „Ich bin aber jemand, der knifflige Probleme löst“

Bei einer Testfahrt der Audi Race Experience machte sich Deutgen zudem kürzlich mit dem Audi R8 lms ultra betraut und sieht im direkten Vergleich neben dem optisch starken Auftritt des Boliden und seinem 7,9 Liter großen Motor mit 800 Newtonmeter Drehmoment weitere Punkte, die für den Einsatz des US-Renners sprechen: „Bei Audi ist einfach alle perfekt. Als Fahrer musst Du nur noch einsteigen, Gas geben und lenken.“

Deutgen brauche jedoch Herausforderungen: „Ich bin aber jemand, der eine Aufgabe braucht und gerne knifflige Probleme löst. Das hat mich auch schon bei meiner Zusammenarbeit mit Jürgen Alzen gereizt. Im Camaro musst Du richtig arbeiten und der Wagen ist ja bisher noch nicht auf der Nordschleife gelaufen. Ich denke vor allem im Fahrwerksbereich können wir uns noch stark verbessern.“

Dabei kommt ihm die Erfahrung von Reiter-Pilot Enge zugute. Der Ex-Formel-1-Fahrer kennt den Big Banger in und auswendig. Er war schon früh in die ersten Testfahrten eingebunden und pilotiert den Boliden außerdem im ADAC GT Masters. Der Tscheche wird sich in der VLN das Steuer mit Deutgen teilen.

Auch Hans Reiter war sofort begeistert von der Idee, den Camaro in der VLN an den Start zu bringen. „Als ich bei Hans Reiter angerufen habe, war der sofort Feuer und Flamme und sagte mir seine volle Unterstützung zu. Schließlich wollte er den Camaro schon immer mal auf der Nordschleife sehen“, so Deutgen.