Le Castellet: Rebellion und Oreca testen mit Lola-Jahreswagen

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Oreca ist mit der Entwicklung des R-One-Prototyps in Zeitverzug geraten. Daher testet Rebellion bei den Probefahrten der Langstrecken-WM mit zwei Lola-Jahreswagen. Eine erste Ausfahrt mit der LMP1-Eigenkonstruktion plane das Gespann in der Woche nach dem Prolog. Dennoch sei das Renndebüt in Silverstone nicht gesichert.

Rebellion Racing und Oreca gelingt es nicht, die Entwicklungen des R-One-Prototyps bis zu den offiziellen Probefahrten der Langstrecken-WM abzuschließen. Stattdessen hat der Schweizer Rennstall zwei Lola-Jahreswagen für den Prolog in Le Castellet gemeldet. „Wir haben entschieden, dass es töricht wäre zu versuchen, sich zu beeilen“, räumte Team-Manager Bart Hayden gegenüber „Autosport.com“ ein.

Das eidgenössische Gespann war bereits vor einigen Wochen mit der Konstruktion ins Hintertreffen geraten. „Es wäre unter Umständen möglich gewesen, das Fahrzeug auf dem Paul Ricard HTTT einzusetzen, aber es hätten uns keinerlei Ersatzteile zur Verfügung gestanden“, begründet Hayden die Entscheidung. „Es wäre lediglich ein erster Funktionstest gewesen, aber das ist etwas, das wir nicht vor den Augen der Öffentlichkeit absolvieren wollen.“ 

Alternativ gedenkt Rebellion Racing, die erste Ausfahrt mit dem R-One-Prototyp bei einem privaten Test auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in der Provence zu unternehmen – eine Woche nach dem Prolog. „Es ist noch nicht zu hundert Prozent gesichert, aber wir erwarten, in dieser Woche testen zu können“, offenbart Hayden die weiteren Planungen seiner Mannschaft. „Und es wird auf dem Paul Ricard HTTT sein, da Oreca dort seinen Sitz hat.“ 

Bestreitet Rebellion auch den Auftakt mit dem Jahreswagen?

Bei den Testfahrten der Langstrecken-WM probt Rebellion Racing folglich mit zwei Lola-Coupés des Modells B12/60. Damit will die Equipe ihrem Neuzugang Dominik Kraihamer die Möglichkeit eröffnen, Vorbereitungen für die anstehende Saison in der LMP1-Spitzenklasse zu treffen. Voraussichtlich sind fünf der sechs Rebellion-Fahrer beim ersten Kräftemessen auf den progressiven Rundkurs in Südfrankreich anwesend.

Darüber hinaus schließt Hayden nicht aus, eventuell auch das Auftaktrennen der Langstrecken-WM in Silverstone mit den Lola-Boliden zu bestreiten. „Wir wollen es nicht, aber wir können nicht zu hundert Prozent sagen, dass wir es nicht tun“, gesteht der Team-Manager. Damit der ACO der Truppe jedoch eine Starterlaubnis erteilt, müssen die Ingenieure einen anderen Luftmengenbegrenzer verbauen. 

Insgesamt umfasst die Meldeliste für die Vorbereitungsfahrten nahe der Côte d’Azur 27 Rennwagen. Die Werksabordnungen von Audi, Porsche und Toyota erscheinen vollzählig, wohingegen Lotus abgesagt hat, da der Motorwechsel Schwierigkeiten bereitet. Überdies testet Aston Martin mit je nur einem Vantage in der GTE-Pro- und der GTE-Am-Kategorie. Auch AF Corse hat lediglich einen Ferrari genannt.