Langstrecken-WM: Audi und Porsche testen in Sebring

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Vergangene Woche haben Audi und Porsche zeitgleich Testfahrten in Sebring unternommen. Dennoch wagen die Hersteller noch keine Gegenüberstellung der Hybrid-Prototypen. Ein Vergleich wird aufgrund den fehlenden Angaben zur Energieverteilung zu einer spekulativen Angelegenheit.

Sowohl Audi als auch Porsche testeten vergangene Woche in Sebring, womit es zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten aus dem VW-Konzern kam. Obwohl der Porsche 919 Hybrid und der Audi R18 e-tron quattro erstmals zur selben Zeit auf der Strecke probten, bezweifeln beide Hersteller, dass der Test Informationen über das Kräfteverhältnis zwischen den Prototypen hervorgebracht hat.

Ein entscheidender Fakt: Der ACO hat noch keine endgültige Entscheidungen bezüglich der Energieverteilung bei den von Diesel- und Benzintriebwerken angetriebenen Boliden getroffen. Daher zeigte sich auch Porsches LMP1-Technikdirektor Alex Hitziger gegenüber „Autosport“ eher vorsichtig über die Aussagekraft des Tests.

Denn das Energieniveau gibt Rätsel auf. „Es wird interessant, aber wir werden daraus wirklich Schlüsse ziehen können“, konstatiert Hitziger nach den Einstellfahrten auf dem ehemaligen Flughafengelände in Florida. „Beide Teams werden eine Idee bekommen haben, wo sie stehen, aber eine genaue Einschätzung wird nicht möglich sein, da wir nicht wissen mit welchem Energieniveau Porsche fährt und so weiter.“

Ferner hatten Porsche und Audi unterschiedliche Ziele beim Test. Während die Zuffenhausener eine Mischung aus Performance und Langstreckentest absolvierten, lag der Fokus bei Audi auf reinen Langstreckentests. Die Truppe aus Ingolstadt wollte in den vier Testtagen über 6.000 Kilometer abspulen. „Wir werden sie natürlich beobachten, aber ein Vergleich wird schwierig, da wir beide unsere eigenen, unterschiedlichen Programme fahren“, hielt auch Audi-Pilot Marcel Fässler fest.

Ferner machte Porsche erstmals den Versuch, mit einem neuen, größeren Aerodynamikpaket für den 919 Hybrid zu fahren. Laut LMP1-Leiter Hitziger handelt es sich zwar lediglich um eine Evolution, die Unterschiede seien jedoch sichtbar. „Abgesehen vom Monocoque ist hier glaube ich kein Teil mehr das selbe. Etliche Veränderungen fanden jedoch im Detail statt. Sie werden also nicht auf die neueste Version des Autos schauen und denken, es seien zwei verschiedene Fahrzeuge.“