Nürburgring-Verkauf: Erneute Demonstration geplant

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Am kommenden Sonntag ruft die Nürburgring-Gemeinde um Christian Menzel zu einer erneuten Demonstration für den Erhalt des Eifelkurses auf. Den Teilnehmern steht dabei ein straffes Programm bevor: Es soll von Neuwied-Feldkirchen im Autokorso nach Mendig gehen. Es ist bereits die vierte Demonstration binnen fünf Wochen.

Die Fans rund um den Nürburgring haben noch längst nicht mit dem Verkauf der Rennstrecke abgeschlossen. Am 26. Januar veranstalten die Organisatoren erneut eine Demonstration, um den Verkauf doch noch zu verhindern. Dabei stand in den letzten fünf Wochen eine wahre Flut von Demonstrationen an. Nach den Demonstrationen im Brünnchen, Simmern und Remagen ist dies bereits die vierte binnen kürzester Zeit.

Folglich wird auch der Druck auf die Politiker in Mainz und Brüssel immer wieder erhöht. Ins Brünnchen strömten kurz vor Weihnachten rund 2 500 Menschen. Auch diesmal rechnet der Veranstalter „Wir sind Nürburgring“ mit rund 750 teilnehmenden Autos.

„Jetzt sind wir an einem Punkt, an dem die Menschen sich nicht mehr länger betrügen und belügen lassen wollen“, so Christian Menzel in einem Interview mit „Wir sind Nürburgring“. Je näher ein möglicher Verkauf der Traditionsrennstrecke rückt, umso größer werden auch die Ängste und Sorgen der Menschen in der Region: „Ein Nürburgring in privater Hand wird für die Region katastrophale Folgen haben – das begreift die Mehrheit der Menschen leider erst jetzt“, sagt Menzel weiter.

Kein Tag vergeht ohne neue Meldung

Mit den Demonstrationen wollen die Organisatoren außerdem ein Zeichen setzen, sodass ein zukünftiger Investor „mit der Region keine Spielchen mehr treiben kann.“ Zudem betont Menzel auch, dass der Ring ohne die Menschen aus der Region keine Zukunft hat, denn zu viele bangen um ihre wirtschaftliche Existenz.

Auch in den vergangenen Tagen trudelten immer wieder neue Meldungen bezüglich des aktuellen Bieterverfahrens zum Nürburgring-Verkauf ein. Vor rund einer Woche hat die Bürgerinitiative „Ja zum Nürburgring“ bei der EU-Kommission Beschwerde eingereicht. Der Verein fordert den Stopp des Bieterverfahrens, da in ihren Augen eine Wettbewerbsverzerrung sowie eine Diskriminierung potenzieller Investoren vorliege.

Wenige Tage später erwägte ein prominenter Name den Kauf des Nürburgrings: Bernie Ecclestone. „Wir haben ein Angebot gemacht, und wir warten nun, ob es akzeptiert wird“, so der Brite im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ und der „Wirtschaftswoche“. Der Formel-1-Chef versichert „das wir für die Rennstrecke mehr leisten können als jeder andere“.

Die Demonstration am kommenden Sonntag beginnt um zehn Uhr in Neuwied. Dort wird die Ministerpräsidentin aus Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, an einem Neujahrsempfang der SPD teilnehmen. Gegen 12.30 Uhr machen sich die Demonstranten in einem gemeinsamen Autokorso auf den Weg nach Mendig, wo gegen 15.30 Uhr eine Abschlusskundgebung stattfinden wird.