Um die Pläne seines Le-Mans-Prototyps umzusetzen, hat Perrinn ein neues Konzept entworfen: das Open-Source-Projekt „myTeam“. Die Daten zur Entwicklung und Konstruktion des LMP1-Rennwagen sind jedermann zugänglich. Ziel sei es, in Le Mans und der Langstrecken-WM um Gesamtsiege zu fahren.
Rennfahrzeughersteller Perrinn Limited bedient sich unkonventioneller Methoden, um die Pläne seines Le-Mans-Prototyps zu verwirklichen. Nachdem sich für ein Engagement in diesem Jahr kein Kunde gemeldet hat, ergreift Nicolas Perrin selbst die Initiative. Der französische Konstrukteur hat den Rennstall „myTeam“ gegründet. Sein Konzept: eine quelloffene Fertigung des LMP1-Fahrzeuges „myLMP1“.
Mit diesem Open-Source-Projekt verfolgt Perrinn das Ziel, einerseits jedermann in die Entwicklungen zu involvieren, aber ebenso um Unterstützer zu werben, welche die finanziellen Mittel aufbringen. „Alles wird quelloffen sein“, erklärt Perrin gegenüber „Endurance-Info.com“. „Das bedeutet, dass wir unsere Informationen jedermann kostenlos zugänglich machen. Das Ziel ist, die maximale Anzahl an Fans und Unterstützern zu erreichen. Alles wird in Echtzeit auf unserer Internetseite verfügbar sein.“
Derzeit plant Perrinn noch in diesem Jahr die erste Probefahrt mit dem Gefährt zu unternehmen, ehe der Konstrukteur in der nächsten Saison mit einem oder zwei Prototypen in der Langstrecken-WM antritt. Derzeit eruiert Perrinn außerdem, welcher Motor zum Einsatz kommt. „Wir mussten das Geschäftsmodell erneuern, und ich denke, die Daten gemeinsam zu nutzen, wird sich als ertragreich erweisen“, erläutert Perrin.
Intention des Open-Source-Konzept sei es, die Kunden in den Bau bestmöglich zu involvieren. „Mit der Gründung von myTeam wollen wir den Leuten vor Augen führen, dass dieses Programm irgendwie ihres ist“, fügt Perrin hinzu. „Es wird von ihnen nicht erwartet, einen Geldbetrag zu zahlen, damit sie Einsicht in die Informationen erhalten. Sogar Fans können Einfluss nehmen und in Echtzeit Empfehlungen geben. Wir werden dafür ein spezialisiertes Team engagieren.“
Überdies berücksichtigt Perrinn damit die Förderung junger Ingenieure und Techniker. „Die Konstruktion eines LMP1-Fahrzeuges ist ein technologisches Projekt“, ergänzt Perrin, der in Le Mans und der Langstrecken-WM gar Erfolge gegen die etablierten Hersteller anstrebt. „Mit unserem Konzept erweitern wir den Raum zur Schulung, indem wir eine neue Generation von Forschern inspirieren. Jeder kann seine Vorschläge mittels einer Schule oder Universität beisteuern. Alles ist möglich.“
