VLN: Tag der Außenseiter

35

Der Rennsieg beim 36. RCM-DMV-Grenzlandrennen errangen Jochen Krumbach, Lucas Luhr und Jörg Bergmeister im Manthey-Porsche-RSR, besser bekannt als „Der Dicke“. Silber und Bronze gingen wiederum an Porsche-Cup-Elfer. Regenschauer sorgten für eine turbulenten Rennverlauf.

Dass ein Manthey-Porsche in der VLN gewinnt ist ja an sich nichts Außergewöhnliches. Nach einer Flaute von 504 Tagen seit dem letzten Sieg in der Langstreckenmeisterschaft dürfte sich Teamchef Olaf Manthey mit seinen Fahrern aber besonders freuen. Immerhin gab es nebenbei den fünfhundertsten VLN-Sieg eines Porsche zu feiern. Und dies beim erst zweiten Einsatz des selbstentwickelten 4,4-Liter-Motors für die Klasse SP8.

Aus der Startrunde kam zunächst Nico Bastian auf den Grand-Prix-Kurs zurück. Im Rowe-Mercedes-Flügeltürer hatte er sich einen respektablen Vorsprung vor den Verfolgern erarbeitet. Polesetter Uwe Alzen steuerte hingegen bereits nach dem ersten Umlauf havariert die Box an. Das Aus für den Betzdorfer im BMW Z4.

Als ein größerer Regenschauer Teile der Nordschleife unter Wasser setzte, rutschte der SLS im Bereich Breitscheid ins Aus. Bastian hatte zu diesem Zeitpunkt einen Vorsprung von gut zweieinhalb Minuten. Nach dem Ausfall führte Menzel im Cup-Porsche das Rennen auf der Strecke an. Durch die Zeitgutschrift, welche die Starter aus der zweiten Startgruppe bekommen, wurde aber kurz darauf Christian Krognes im Audi TT RS2 von LMS Engineering gewertet.

Reines Porsche-Podium

Die Titelverteidiger waren bei ihrem ersten Einsatz mit dem Audi am Morgen im Training die Bestzeit der SP3T gefahren und führten die zweite Startgruppe in das Rennen. Gleich nach dem Start setzte sich Krognes vom Feld ab. Auf Regenreifen gestartet, profitierte der Norweger zum Einen von ein paar freien Runden nach dem Start, zum Anderen von den Wechselhaften Bedingungen, mit denen der Audi-Front-Antrieb die Dunlop-Regenreifen bekannterweise bestens harmonieren.

Bei abtrocknender Piste konnten Menzel und Wolfang Kohler die Führung zurückerobern, wurden aber bald vom grüngelben RSR der Teamkollegen bedrängt. Krumbach, Luhr und Bergmeister übernahmen die Führung gegen Rennmitte und gaben diese bis ins Ziel nicht mehr ab.

Auf dem zweiten Rang liefen mit Menzel und Kohler ebenfalls Schützlinge aus dem Manthey-Rennstall im Ziel ein. Im Cup-Elfer siegten sie gleichzeitig in der Klasse Cup 2 und nahmen Adam Osieka möglicherweise wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft ab. Der GetSpeed-Teamchef freute sich zusammen mit Dominik Brinkmann und Steve Jans über Platz drei und den ersten Podestplatz für die junge Truppe aus Meuspath.

Falsche Reifen bei LMS Engineering

Auf dem vierten Rang lief mit dem Walkenhorst-BMW der beste Starter der Klasse SP9, aus der in diesem Jahr bisher alle Gesamtsieger kamen, im Ziel ein. Daniela Schmid hielt in der ereignisreichen Startphase den Anschluss an die Spitze und die Kollegen Henry Walkenhorst und Ralf Oeverhaus brachten den Z4-GT3 sicher ins Ziel.

Der LMS-Engineering-Audi wurde nach zwei Führungsrunden am Ende Sechster. Durch ein Missverständnis beim Fahrerwechsel wurden bei Ulli Andrees Stint fälschlicherweise Regen- statt Trockenreifen aufgezogen. Teamchef Andreas Lautner kannte aber kein Pardon und forderte seinen Fahrer auf, seinen Stint mit den Reifen zu Ende zu fahren. Der Meister von 2012 kam dem nach und radierte die Gummis auf sieben Runden bis ans Limit herunter. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Platz sechs im Zwei-Liter-Turbo inmitten der wesentlich leistungsstärkeren GT-Boliden.

Als das Rennen wegen erneuter starker Regenfälle gut zehn Minuten vor dem Ende abgebrochen wurde, befanden sich außer den bereits genannten nur noch Porsche-Rennwagen unter den besten Zehn. Der Haribo-GT3-R mit Richard Westbrook und Mike Stursberg wurde Fünfter und zweitbester GT3-SP9-Starter. Hinter dem LMS-Audi belegten der Frikadelli-Porsche und die Cup-Elfer von Landgraf Motorsport, Black Falcon sowie ein weiterer Manthey-Schützling die Plätze.