VLN: Erster Einsatz für den Fünf-Zylinder-Audi-TT-RS

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Das Meisterteam der Saison 2012 kann am kommenden Samstag endlich mit der Startnummer eins ein VLN-Rennen bestreiten. Der Audi TT RS von LMS Engineering rollte in der vergangenen Woche seine ersten Kilometer und erlebt sein Renndebüt beim 36. RCM-DMV-Grenzlandrennen am kommenden Samstag.

Der Audi-TT-RS-Fünfzylinder für die Klasse SP3T, eine Eigenentwicklung der letztjährigen Meistermannschaft LMS Engineering, ist endlich fertig. Nach Lieferproblemen mit Teilen aus den USA und Unstimmigkeiten, die Einstufung des Motors betreffend, hatte sich die Truppe um Teamchef Andreas Lautner am Anfang der Saison aus der VLN zurückgezogen. Die Langstreckenmeisterschaft startete ohne die Titelverteidiger und somit ohne einen Rennwagen mit der Startnummer eins in die Saison.

Inzwischen wurden die Teile geliefert, der Motor fertiggestellt und im TT RS montiert. Was die Einstufung angeht, besteht weiterhin Uneinigkeit. Lautner, früher Technischer Direktor von VW Motorsport, hatte vor, den Motor mit einfachen Mitteln auf den in der SP3T vorgeschriebenen Hubraum von zwei Litern zu bringen. Turbolader, Krümmer und Drosselklappe sollten dem Serien-Pendant entsprechen.

So aufgebaut sollte der Motor die Anforderungen erfüllen, um von der Technik-Kommission als seriennah eingestuft zu werden. Als solche eingestufte Antriebe dürfen ohne Luftmengenbegrenzer frei atmen. Der Antrag auf seriennahe Einstufung wurde aber abgelehnt. Stattdessen wurde dem Fünfzylinder ein Restriktor mit 38 Millimeter und eine Begrenzung des Ladedrucks auf 1,4 Bar verordnet.

Höchstgeschwindigkeit als Manko?

Dies entspricht exakt den Begrenzungen, mit denen auch der Scirocco GT24 aus der Meistersaison rannte. Im Gegensatz zum Audi kam aber im VW ein reinrassiger Rennmotor zum Einsatz, der auf den Einsatz eines Luftmengenbegrenzers vorbereitet war. So zeigte sich bei den ersten Testfahrten in der vergangenen Woche, dass der TT RS in Sachen Höchstgeschwindigkeit ein Manko gegenüber der seriennahen Konkurrenz hat.

Davon abgesehen verlief der erste Ausflug des Rennwagens ohne Probleme und die Fahrer zeigten sich angetan von der aerodynamischen und fahrwerkstechnischen Stabilität des Ingolstädters. Auch Teamchef Lautner war alles in allem zufrieden: „Die Entwickler von Audi haben hier eine sehr gute Basis entwickelt, die in Sachen Downforce in der Klasse SP3T sicherlich unangefochten ist. Auch hinsichtlich der Fahrwerkskomponenten sieht man eindeutig, dass Audi sich sehr intensiv mit diesem Rennfahrzeug beschäftigt hat und langjährige Erfahrung aus dem Top-Level-Motorsport eingebracht wurde.“

Die beiden Meister-Piloten Chistian Krognes und Ulli Andree werden den TT RS beim 36. RCM-DMV-Grenzlandrennen in einer Woche pilotieren. Darüber hinaus steht ein weiterer Start beim DMV-250-Meilen-Rennen auf der Agenda des Teams. Den Lauf Ende September werden die Westerwälder indes auslassen. Am gleichen Termin geht der 50-jährige Teamchef Lautner seiner zweiten Leidenschaft nach. Der ehemalige Leichtathlet wird dann in Berlin seinen ersten Marathon bestreiten.