Slovakiaring: Simonsen und Afanasiev bezwingen Audi

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Das Pro-Am-Duo Andreas Simonsen und Sergey Afanasiev triumphierte beim FIA-GT-Hauptrennen auf dem Slovakiaring über Audi. Dennoch ist eine Vorentscheidung im Titelkampf gefallen: Denn WRT sicherte die Ränge zwei bis vier, während die HTP-Profibesatzung aufgrund eines Ausfalls keine Punkte sammelte.

Die Audi-Fraktion musste sich in Orechová Potô? abermals den Konkurrenten von HTP Motorsport und Mercedes-Benz geschlagen geben. Andreas Simonsen und Sergey Afanasiev obsiegten im FIA-GT-Hauptrennen auf dem Slovakiaring und gewannen damit gleichermaßen die Pro-Am-Wertung. Die belgische WRT-Equipe erzielte dank Endspurt die Ränge zwei bis einschließlich vier und machte damit einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft.

Das schwedisch-russische Fahrerduo profitierte bei seinem Erfolg auf dem Slovakiaring von einer tumultuarischen Anfangsphase. Sébastien Loeb, welcher auf der Poleposition stand, erwischte einen Fehlstart. Auf diese Weise blockierte der McLaren-Piloten seine Hintermänner, was zu Gedränge in der ersten Kurve führte. Simonsen wusste den Tumult, zu seinem Vorteil zu nutzen und lavierte sich auf die zweite Position.

Indes setzte sich Audi-Fahrer Stéphane Ortelli an die Spitze des Teilnehmerfeldes. Jedoch wurde der Monegasse aufgrund eine Frühstartes alsbald an die Box geordert, da die Rennleitung diesen Regelverstoß mit einer Durchfahrtsstrafe ahndete. Besagte Entscheidung der Kommissare ebnete Simonsen und Afanasiev schließlich den Weg zum Laufsieg, denn das semiprofessionelle Mercedes-Benz-Gespann behauptete fortan die Führung.

Favoritensterben in der Anfangsphase

Derweil blies die Audi-Armada in der zweiten Rennhälfte nochmals zur Schlussoffensive. Im Handstreich krallten sich René Rast, Laurens Vanthoor und Frank Stippler zunächst Mike Parisy (Loeb-McLaren) und ließen sodann Sérgio Jimenez (BMW Brasilien) hinter sich. Letztlich beendeten Rast und sein Kollege Nikolaus Mayr-Melnhof das Gefecht an zweiter Stelle; Vanthoor rang im innerbetrieblichen Duell Stippler nieder, womit der Belgier im finalen Umlauf die Bronzemedaille sicherte. 

Damit festigen Vanthoor und sein Stallgefährte Ortelli ihre Tabellenführung. Die Audi-Fahrerpaarung rangiert mit 94 Punkten auf Platz eins und verzeichnet einen Vorsprung von 19 Zählern auf Stippler und Sandström, die demnach mit Rang vier im Hauptrennen vorliebnehmen mussten. Alon Day und Maximilian Buhk (HTP-Mercedes) widerfuhr dagegen ein Rückschlag im Titelkampf. Denn Startfahrer Day wurde im Startgetümmel von Peter Kox (Reiter-Lamborghini) von der Bahn gekegelt – das vorzeitige Aus für beide Akteure.

Ein ähnliches Schicksal ereilte Sébastien Loeb Racing. Nachdem der Teamchef höchstpersönlich gemeinsam mit Álvaro Parente den Sieg im Qualifikationsrennen davontrug, suchte die McLaren-Mannschaft im zweiten Durchgang der Defektteufel heim. Infolge des missglückten Startes erlitt Loeb einen Reifenschaden vorne links, wobei im Radkasten gar ein kleines Feuer entbrannte. Obendrein stellte der neunfache Rallye-Weltmeister seinen Dienstwagen vor der Reifenbarriere der Schikane ab, weshalb das Safety-Car das Feld neutralisieren musste.

Erneuter Sieg für AF Corse in der Herrenfahrerwertung

Fünfte wurden Jimenez und der ehemalige Formel-1-Fahrer Ricardo Zonta, welche damit beste Piloten des BMW-Lagers waren. Dahinter ordneten sich Dominik Baumann und Harald Proczyk (Grasser-Lamborghini) ein, was zugleich Rang zwei des Pro-Am-Klassements bedeutete. Siebente wurden wiederum die McLaren-Autler Parisy und Andreas Zuber. Rang acht in der Gesamtwertung und Bronze bei den Semiprofis ergatterten Wolfgang Reip und Alex Buncombe (RJN-Nissan).

Auf der neunten Position landeten unterdessen Filip Salaquarda und Fabio Onidi (AF-Corse-Ferrari). Die besten Zehn vervollständigten Jan Seyffarth und Karun Chandhok (Seyffarth-Mercedes-Benz), womit sich die deutsch-indische Besatzung gegen Claudio Sdanewitsch und Michele Rugolo (AF-Corse-Ferrari) durchsetzte. Letzterer reüssierten somit außerdem wiederholt in der Herrenfahrerwertung.

Die nächste Saisonrunde findet im Norden Spaniens statt. Am letzten Septemberwochenende macht die FIA-GT-Serie auf dem Circuito Navarra in Los Acros Station. Wenngleich HTP Motorsport noch mathematische Chancen hat, in den Titelkampf einzugreifen, kann Audi bereits als designierter Meister angesehen werden. Die Frage ist lediglich, welche Besatzung das Rennen macht. Denn Mitte Oktober steigt im aserbaidschanischen Baku bereits das Finale.