Ferrari in Spa: Die Tabellenführer als Außenseiter

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Die Roten greifen mit einer großen Armada beim Ardennen-Klassiker an. Der Großteil der Renner aus Maranello startet allerdings in den beiden Amateur-Klassen. In der Pro-Am ist Ferrari am ehesten ein Sieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps zuzutrauen.

Von den 17 Ferrari-Mannschaften, die am letzten Juli-Wochende zweimal rund um die Uhr um den Ardennen-Kurs in Spa-Francorchamps rennen, treten je sieben in den Klassen Pro-Am und Gentlemen-Trophy an. Drei versuchen sich im Getümmel der besten GT-Profis. Das Kessel-Racing-Trio Daniel Zampieri, César Ramos und Davide Rigon geht als Tabellenführer der BES-Serie als Mitfavorit ins Rennen.

Wie gut sich die junge italienisch-brasilianische Truppe aber im qualitativ hochklassig besetzten Feld über die Distanz behaupten kann, bleibt abzuwarten. Immerhin – in Spa werden doppelte Punkte vergeben und nach dem Sieg beim Saisonauftakt in Monza, als die etablierten Mannschaften strauchelten, haben die drei Nachwuchspiloten gezeigt, dass sie die Regeln des GT-Langstrecken-Sports verstanden haben. Mit dem vierten Platz in Le Castellet konnten die Ferrari-Fahrer ihre Führung in der Meisterschaft, die sie nach Platz sechs in Silverstone kurz abgeben mussten, zurückerobern.

Die drei frisch aus dem Formel-Sport aufgestiegenen Jünglinge harmonieren gut untereinander und mit ihrem Team Kessel Racing. Wenn die Schweizer Truppe ihre Erfahrung in die Waagschale wirft und die Jungs sich clever anstellen, sollte eine Platzierung machbar sein, die sie nach den 24 Stunden weiter an der Spitze des Klassements stehen lässt.

Fünfzig Prozent Ferrari bei den Herrenfahrern

Für den Schwesterwagen des Trios, der zurzeit noch nicht endgültig besetzt ist und den komplett russisch besetzt SMP-Racing-Ferrari liegen solche Ziele in weiter Ferne. Ankommen lautet hier die Devise. AF Corse, andernorts die Speerspitze der Roten, konzentriert sich hingegen auf den Angriff in der Pro-Am-Klasse.

Andrea Bertolini, Louis Machiels und Niek Hommerson dringen bei den Läufen der BES-Serie regelmäßig in die Spitzenplätze ein. Bertolini kennt Spa wie kaum ein anderer. Im Maserati von Vitaphone Racing gelangen ihm bereits zwei Gesamtsiege in den Ardennen. Wenn der Italiener an der Lenkung hantiert, kann sich so mancher Protagonist der Pro-Klasse warm anziehen. Der schwarze Renner mit der Nummer 50 ist der größte Anwärter auf den Sieg in der Pro-Am.

In der Gentlemen-Trophy glänzen die Ferraristi mit Quantität. Die Hälfte der 14 Starter in der Klasse kommt im roten Gewand. Hier dürfen sich Jean-Luc Blanchemain, Jean-Luc Beaubelique und Patrice Gouselard im Sofrev-ASP-Ferrari gute Chancen ausrechnen.