Toyota-Stimmen: „Kann nicht abwarten, nächstes Jahr um Sieg zu kämpfen“

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Nach einer Nullnummer im Debütjahr glückte Toyota im zweiten Anlauf der Sprungs aufs Podest. Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Stéphane Sarrazin holte in Le Mans Silber. Die Stallgefährten verspielten dagegen auf den letzten Metern eine Podiumsplatzierung. Dennoch herrscht Zufriedenheit – Stimmen nach dem Rennen.

Toyota hat seinen desaströsen Auftritt im letzten Jahr rehabilitiert. Der japanische Konstrukteur belegte bei seiner zweiten Le-Mans-Teilnahme Podiumsplatzierung zwei und Gesamtrang vier. Obwohl die TMG-Equipe als Außenseiter antrat, waren die Fahrer selbst verblüfft über das Potenzial ihres Prototyps im Rennen. Stimmen aus dem Toyota-Lager nach dem 24-Stunden-Klassiker an der Sarthe.

Yoshiaki Kinoshita (Team-Präsident): „An erster Stelle möchte ich Audi zum Sieg gratulieren. Es war großartig mit ihnen in einem so spannenden Rennen, um den Sieg zu kämpfen. Ich bin heute sehr stolz auf unser Team. Wir haben wie eine echte Mannschaft gemeinsam gekämpft und uns dieses Resultat verdient. Wir gaben zu keinem Zeitpunkt nach oder gar auf, selbst wenn die Umstände schwierig wurden. Beide Autos ins Ziel zu bringen und einen Podestplatz erkämpft zu haben, ist sehr zufriedenstellend. 

Ich werde nie vergessen, wie alle gemeinsam angepackt haben, als die Startnummer sieben beschädigt herein kam. Es war ein sehr emotionaler Moment für mich, denn hier zeigte sich unseren Teamgeist. Ich möchte daher dem ganzen Team danken und auch den Fahrern, die hier alles für uns gaben. Ich bin glücklich mit dem Resultat, doch mein Traum ist es, Le Mans zu gewinnen. Ich bin daher entschlossen im nächsten Jahr gestärkt wieder anzutreten.“

Alexander Wurz (Startnummer sieben): „Gratulation an den Audi Nummer zwei. Sie setzten sich in einem sehr dramatischen Rennen durch, das vom Verlust einer unserer Kollegen überschattet wurde, worüber wir sehr traurig sind. Aus unserer Sicht können wir glücklich und stolz darauf sein, dass wir ein Auto auf einen Podestrang brachten, daher meinen Glückwunsch an Anthony, Sébastien und Stéphane. Wir waren eigentlich immer in Reichweite der Führenden, das war schon ein starker Auftritt. Wir sollten nicht vergessen, dass Audi auf einem sehr hohen Niveau arbeitet, nachdem sie hier seit einem Jahrzehnt dominieren, also ist das ein ermutigender Auftritt für uns gewesen.“ 

Nicolas Lapierre (Startnummer sieben): „Ich denke, es ist ein großer Tag für Toyota Racing, bei den 24 Stunden von Le Mans einen Podestplatz zu erringen. Wir waren nah dran zu gewinnen, und darauf können wir sehr stolz sein, insbesondere wenn man weiß, dass unser Team erst 18 Monate alt ist. Die Tatsache, dass beide Autos das Ziel ohne größere technische Gebrechen erreichten, ist schon ein tolle Leistung.

Leider leistete ich mir einen Fehler, und das kostete uns jede Chance auf einen Podestplatz. Wir mussten Druck machen, um noch Dritte zu werden, doch leider ging das nicht auf. Wir wurden Vierte, und das ist eine Enttäuschung, doch als ich das Auto zurückbrachte, war ich unglaublich stolz auf die Mechaniker. Sie leisteten tolle Arbeit, und es war sehr emotionell nach ihrer Mühe das Rennen wieder aufnehmen zu können.“

Kazuki Nakajima (Startnummer sieben): „Es war ein spannendes Duell mit dem Audi Nummer drei, und das hatten wir nach den Qualifying-Resultaten nicht unbedingt erwarten dürfen. Ich kann es schon jetzt nicht abwarten, im nächsten Jahr um den Sieg zu kämpfen. Dass unsere Teamkollegen aufs Podest fuhren, ist für uns alle gut. Schade, dass ich nicht auch auf dem Treppchen stehen durfte.

Für unser Auto war die Zielankunft gut, auch wenn das Resultat nicht ideal war. Als Team haben wir sehr hart gearbeitet, und wir können stolz darauf sein, wie wir den Unfall gegen Ende bewältigten. Nach so etwas fühlt es sich großartig an, die Zielflagge zu erreichen. Aber ich habe auch gemischte Gefühle, speziell nach den traurigen Nachrichten gestern.“

Anthony Davidson (Startnummer acht): „Die Bedingungen waren wirklich hart, aber Team und Auto funktionierten fehlerfrei. Alle zogen an einem Strang, Toyota Racing machte einen großartigen Job, und ich hatte stets gesagt: Wenn wir alle so einen perfekten Job abliefern, wozu ich sicher war, dass wir in der Lage sein würden, dann holen wir mindestens einen Podestplatz. Wir hatten nicht so ganz das erwünschte Tempo im Auto um zu siegen.

Das wurde uns von dem Moment klar, als wie hier eintrafen. Aber wir gaben nie auf, wir machten stets Druck, und wir waren uns darüber klaren, dass dies eine Rennen ist, bei dem nun einmal alles passieren kann. Leider endete der Unfall gestern tragisch für Allan. Das war für mich sehr bedrückend, besonders nachdem was mir selbst hier im Vorjahr widerfuhr. Es war umso mehr ein erhabenes Gefühl hierher zurück zukehren und diesmal in Le Mans aufs Podest zu fahren. Davon habe ich schon immer geträumt, und es war ein fantastisches Gefühl.“

Sébastien Buemi (Startnummer acht): „Dieses Rennen war mit den gegebenen Bedingungen für uns, und alle anderen auch, eine echte Herausforderung. Wir wussten, dass jederzeit ein Fehler würde passieren können, doch meine Teamkollegen fuhren ein fantastisches Rennen, und das Team machte einen so tollen Job. Ich bin wirklich happy, denn wir arbeiteten so hart in unseren Langstreckentests und waren dennoch nicht sicher, ob auch genug getan hatten. 

Hier anzutreten, keinen einzigen Defekt zu haben, das Rennen auf P2 zu beenden, das ist ein toller, toller Job des ganzen Teams. Klar, ein bisschen frustriert waren wir zunächst schon. Wir wollen schließlich alle gewinnen. Doch wir haben uns seit dem Vorjahr gesteigert und haben gezeigt, dass wir auf gutem Weg sind. Vielleicht muss sich Audi für nächstes Jahr ein bisschen Sorgen machen!“

Stéphane Sarrazin (Startnummer acht): „Das ist ein unglaubliches Resultat für das Team und sehr ermutigend für die Zukunft. Wir haben seit dem Vorjahr ordentlich Fortschritte gemacht, denn das Team hat eine Menge Anstrengungen dafür unternommen, alle gaben die ganze Zeit ihr Bestes. Das Auto war an diesem Wochenende schlicht unglaublich. Wir hatten keinerlei Probleme, keinerlei Sorgen mit der Zuverlässigkeit.

Wir taten unser Bestes, aber Audi war eben einen Tick schneller als wir. Sébastien und Anthony machten beide in widrigen Bedingungen einen tollen Job, obwohl es da sehr einfach war, einen Fehler zu machen. Wir sahen eine Menge Unfälle und leider auch einen sehr schweren Crash gestern. Im Augenblick sind wir einfach nur glücklich mit unserem Rennen, unserem Team, unseren Mechanikern und Ingenieuren. Ich bin so glücklich Teil dieses Teams, ich bin ein Glückskind.“