Das niederländische Duo Jeroen den Boer und Simon Knap grüßt von oben. Das BMW-Gespann hat mit konstanten Leistungen die Tabellenführung errungen und reist als Spitzenreiter zur GT-Masters-Runde auf dem Sachsenring. Kann DB Motorsport seinen Rang gegen Schubert, Abt und HTP verteidigen?
Wen bereits der Tabellenstand nach dem Saisonauftakt verblüffte, muss sich nach dem Gastspiel in Spa-Francorchamps sicherlich verwundert die Augen gerieben haben: Das niederländische Gespann Jeroen den Boer und Simon Knap eroberte im Ardenner Wald die Führung in der Punktewertung und tingelt an diesem Wochenende als Spitzenreiter zum dritten GT-Masters-Halt am Sachsenring. Ohne einen einzigen Rennsieg.
Vier verschiedene Hersteller-Delegationen trugen sich bis dato in die Siegerliste der siebenten GT-Masters-Saison ein: Porsche, Audi, Ford und BMW. Das DB-Motorsport-Ensemble erfocht dagegen noch keinen Goldpokal, sondern kletterte mit konstanten Leistungen klammheimlich an die Stirn des Klassements. Zwei dritte Plätze, ein zweiter Rang und nur eine Resultat außerhalb der Punkteränge reichte dem niederländischen BMW-Duo, um sich an der Spitze zu positionieren.
Obendrein sind den Boer und Knap ambitioniert, auch auf der Berg- und Talpiste bei Hohenstein-Ernstthal weiterhin zu punkten. „Im vergangenen Jahr war der BMW Z4 auf dem Sachsenring schon sehr schnell“, erinnert sich den Boer. „Wir haben uns allerdings etwas schwer getan, da wir die Strecke nicht kannten. Nun haben wir aber auf dem Sachsenring schon Erfahrung gesammelt und ich hoffe, dass wir am Wochenende gut dabei sind.“
Lambda Performance und Schubert Motorsport punktgleich
An zweiter Stelle rangiert wiederum die Überraschungsmannschaft der Qualifikation in Spa-Francorchamps. Der Wiesbadener Rennstall Lambda Performance reservierte die Poleposition für beide Wertungsläufe in Belgien und gewann den Durchgang am Sonnabend schließlich in souveräner Manier. Am Folgetage traf die Ford-GT-Equipe jedoch eine Fehlentscheidung in puncto Reifenwahl, was den Vorstoß allerdings nur bedingt bremste.
Denn: Frank Kechele und Nico Verdonck sind in der Tabelle auf den zweiten Rang geklettert und verbuchen einen Rückstand von lediglich sieben Zählern. Jedoch ersetzt Dominik Schwager seinen Kollegen Verdonck beim Auftritt in Sachsen, weshalb sich die Konstellation zwangsläufig verschieben wird. Punktgleich mit 41 Zählern liegen indes Dominik Baumann und Claudia Hürtgen (Schubert Motorsport) auf der dritten Position.
Die BMW-Fahrerpaarung triumphierte im Sonntagsrennen auf dem Circuit de Spa-Francorchamps und bleibt damit in Kontakt zur Spitze. Dahinter lauern wiederum Andreas Simonsen und Sergei Andrejewitsch Afanassjew (HTP Motorsport) sowie Martin Ragginger und Robert Renauer (Renauer Motorsport) mit zwei respektive einem Pünktchen Rückstand. Die Favoriten strauchelten derweil.
Abt Racing und HTP Motorsport mit holprigem Saisonstart
Obzwar die Abt-Audi-Piloten Christopher Mies und René Rast beim Auftakt in Oschersleben noch mit einem Laufsieg glänzten, verlief der Abstecher in die Ardennen nicht nach Plan. Nach einem Ergebnis unter den besten Fünf wurde Rast in der Anfangsphase des zweiten Gefechtes in eine Kollision verwickelt. Das vorzeitige Aus. Der Mindener überstand den Einschlag weitgehend unversehrt, wurde aber zur Untersuchung ins Hospital gebracht. Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring war Rast schon wieder mit von der Partie.
Nun strebt die Abt-Equipe auf dem Sachsenring Wundheilung an. „Die Strecke kommt dem R8 entgegen und am liebsten würden wir dort zweimal auf dem Podium stehen“, formuliert Mies seine Zielsetzung, weist gleichwohl aber auf die Wettbewerbssituation hin. „Die Konkurrenz im ADAC GT Masters ist sehr hart, eine Prognose für die beiden Rennen ist schwer zu treffen.“ Rast ergänzt wiederum: „Der Sachsenring hat dem Audi schon immer sehr gut gelegen, daher bin ich recht zuversichtlich.“
Unterdessen verstolperten Titelverteidiger Maximilian Götz (HTP Motorsport) und sein Namensvetter Maximilian Buhk den Start in die neue Saison. Mit 38 Punkten belegen die Mercedes-Benz-Fahrer Platz sechs. „Im vergangenen Jahr lag das Auto auf dem Sachsenring sehr gut und ich konnte auf das Podium fahren“, blickt Götz zurück und stimmt sich zuversichtlich. „Wir waren beim Saisonstart in Oschersleben schnell, und auch beim zweiten Rennwochenende in Spa. Daher gehe ich davon aus, dass wir auch am Sachsenring vorn mit dabei sind.“