Britische GT: Trackspeed setzt Dominanz in Rockingham fort

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Im zweistündigen Rennen der britischen GT-Meisterschaft in Rockingham durften Gregor Fisken und Richard Westbrook ihren ersten Saisonsieg feiern, für ihr Team Trackspeed war es schon der dritte. Auf die Plätze zwei und drei kamen die Audi-Mannschaften von M-Sport und United Autosports.

Zur Erinnerung: Schon im Oulton Park war die Porsche-Mannschaft Trackspeed unschlagbar. Zwar platzierten sich die drei Autos in die Qualifikation nicht auf den ganz vorderen Positionen, doch im ersten der einstündigen Rennen standen John Minshaw und Phil Keen ganz oben, im zweiten Rennen waren dort Nick Tandy und David Ashburn.

Damit reisten Tandy und Ashburn als Meisterschaftsführende nach Rockingham. Die gute Performance aus den Rennen konnte Trackspeed dort erstmals auch in der Qualifikation ummünzen. Somit gingen Tandy und Ashburn vor ihren Kollegen Minshaw und Keen sowie Fisken und Westbrook in den dritten Wertungslauf der Saison.

Nach dem Start übernahm jedoch erst einmal Zak Brown im United-Autosports-McLaren das Zepter. Der Fahrer und Teamchef überholte auf den ersten Metern die beiden hinteren Trackspeed-Porsche und war schon in der zweiten Kurve neben Ashburn. Doch er kam zu weit nach außen, berührte den M-Sport-Audi und drehte sich – das bedeutete das frühe Aus.

Trackspeed profitiert von Kämpfen im Mittelfeld

Das dadurch ausgerückte Safety-Car spielte Minshaw in die Karten. Beim Restart zog er an Ashburn vorbei und trat die Flucht nach vorn an. Teamkollege Fisken komplettierte die neuerliche Trackspeed-Dreifachführung, fand aber keinen Grip. Daher hielt er hinter sich unter anderem Mark Patterson (United-Autosport-Audi), Jay Palmer (Vita4One-Team-Italy-Ferrari) und Rembert Berg (M-Sport-Audi) auf.

Fisken fand jedoch etwas später ins Rennen und wurde von Ashburn durchgelassen, der auch John Gaw im PGF-Kinfaun-Aston-Martin ziehen lassen musste. Dem Druck von Palmer, Patterson und Oli Webb (Fortec-Mercedes) konnte der Meister des Jahres 2010 noch etwas länger standhalten. Zudem rettete ihn kurzzeitig, dass Palmer sich bei einem Angriff Webbs verbremste und im Abseits landete, für den Ferrari war damit das Rennen beendet.

In Runde 21 folgte dann das komplette Fiasko für Ashburn. In einer Gelbzone zog Andrew Howard im Beechdean-Aston-Martin vorbei, was Marco Attard im Ecurie-Ecosse-BMW dazu verleitete ebenfalls anzugreifen. Doch stattdessen fuhr er in das Heck des vor ihm fahrenden Porsche, was Fahrerpartner Tandy zur Aufgabe zwang.

Trackspeed-Mannschaft dezimiert sich

Damit hatte Trackspeed nur noch zwei Eisen im Feuer, die sich beide an der Spitze befanden. Diese Führung war aber alles andere als komfortabel, denn Gaw und Webb hatten sich als Duo auf Porsche-Jagd gemacht. Kurz vor den Boxenstopps zu Rennhalbzeit hatten sie das Heck von Fisken bis auf 1,4 Sekunden erreicht. Trackspeed reagierte sofort und holte beide Autos zum Fahrerwechsel, Gaw und Webb blieben hingegen am längsten auf der Strecke.

Hatte die erste Safety-Car-Phase dem Auto von Mishaw und Keen noch geholfen, so sollte die zweite nach den Boxenstopps auch das zweite Trackspeed-Auto jeder Siegchance berauben. Das Drosselklappengehäuse am Neunelfer brach und ließ Keen ohne Vortrieb – Westbrook sah seine Chance, überholte den Teamkollegen und baute seinen Vorsprung auf, was ihm und Fisken am Ende den Sieg sicherte.

Auf Platz zwei kam der Audi R8 LMS des im Rallye-Sport beheimateten Teams M-Sport. Nachdem Berg in seinem Stint eine ordentliche Leistung brachte, konnte Warren Hughes den Porsche von Keen überholen und das erste Podium sichern. Die Markenkollegen Patterson und Matt Bell komplettierten das Podium, obwohl sich Patterson einmal drehte, was den Ingolstädter Supersportwagen etwas zurück warf.

Sie profitierten aber von einer 60-Sekunden-Zeitstrafe gegen den Beechdean-Aston-Martin für Überholen unter Gelb. Dieselbe Situation war auch die Kollision zwischen Attard und Ashburn, wofür der Ecurie-Ecosse-BMW vom Rennen disqualifiziert wurde.

Die besten Zehn von 32 gestarteten Autos komplettieren damit Jason Minshaw/Benji Hetherington (Fortec-Mercedes) auf Platz vier, Gary Eastwood/Rob Barff (FF-Corse-Ferrari), Ahmad Al-Harthy/Michael Caine (Motorbase-Porsche), die zurückversetzten Andrew Howard und Jonny Adam, Derek Johnston/Jake Rattenbury (Mtech-Ferrari), Grégoire Démoustier/Duncan Tappy (Von-Ryan-McLaren) und Shaun Balfe/Tomy Erdos (Balfe-Ferrari).