Audi am Ring: Die Titelverteidiger

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Das 24-Stunden-Rennen wirft seine Schatten voraus. Nach dem VLN-Rennen am vorletzten Samstag begann für die Teams die finale Vorbereitungsphase auf den Höhepunkt der Eifler Langstrecken-Gemeinde. Sportscar-Info wirft in den nächsten Tagen einen Blick auf die Favoriten. Teil eins: Audi.

Nach drei vergeblichen Anläufen schaffte Audi vor gut einem Jahr mit dem R8 LMS ultra endlich den Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Bei der 40. Ausgabe des Langstrecken-Klassikers fuhren die Ingolstädter am Ende sogar einen Doppelsieg ein. Können die Ringträger den Triumph wiederholen?

Im Wagen mit der Nummer eins des Vorjahressiegers gibt es eine kleine personelle Änderung. Christopher Haase wird durch den zweimaligen Le-Mans-Sieger Marcel Fässler ersetzt. Unverändert bleiben Marc Basseng, Frank Stippler und Markus Winkelhock an Bord der Audi-Speerspitze. In der VLN setzten Fässler und Stippler beim zweiten Lauf eine Duftmarke ab: Sieg bei widrigsten Bedingungen. Damit ist die Phoenix-Audi-Truppe in die Favoritenrolle gefahren.

Phoenix ist auch als Einsatzteam ein gute Adresse, wenn es um den Gesamtsieg geht. Schließlich haben die Meuspather den Klassiker schon dreimal für drei unterschiedliche Hersteller gewonnen. Teamchef Ernst Moser dazu: „Für Phoenix Racing ist das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring der Saisonhöhepunkt. Alles bei diesem Rennen ist einzigartig. Die legendäre Nordschleife, das riesige Starterfeld und die eindrucksvolle Zuschauer-Kulisse.“ Zu dem Ambitionen des Teams verrät er: „Wir sind bekanntermaßen sehr ehrgeizig und motiviert, unsere Ziele zu erreichen. Bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring kann dies nur eine erfolgreiche Titelverteidigung sein, auch wenn bei einem so langen Rennen auf der Nordschleife nicht alles vorhersehbar ist.“

Drei der acht schnellen Audianer werden von Phoenix Racing eingesetzt und haben von daher ein Heimspiel. Im Schwesterwagen der Nummer eins nehmen Frank Biela, Christer Jöns, Luca Ludwig und der Ex-Jordan-Formel-1-Testfahrer Roman Rusinov Platz. Dritter im Bunde ist der blau-weiße Renner des Stuck³-Projektes. Ferdinand und Johannes, die Söhne des ersten Siegers der 24 Stunden am Ring, Strietzel Stuck, teilen sich das Cockpit mit Michael Ammermüller und Frank Stippler, der einen Doppelstart absolviert.

Abt-Mamerow und WRT flankieren die Titelverteidiger

Die im letzten Jahr zweitplatzierte Mamerow-Mannschaft tritt unter dem Banner „Prosperia-C. Abt Team Mamerow“ an. Auch hier gibt es gegenüber dem Vorjahr leichte personelle Änderungen. Christian Mamerow, Christian Abt, René Rast und Oliver Jarvis stellen wohl für die Titelverteidiger auf dem Papier gemeinsam mit der WRT-Truppe aus Belgien die größte Konkurrenz aus dem eigenen Stall dar.

Für die belgische WRT-Mannschaft werden Laurens Vanthoor, Edward Sandström, Christopher Mies und Vorjahressieger Haase Gas geben. Das Team WRT hat sich in seiner jungen Team-Historie bereits einen guten Namen in der Langstrecken-Szene gemacht. Siege bei den 24 Stunden von Spa und Zolder stehen ebenso im Kampfrekord der Truppe, wie Fahrer- und Teamtitel in der BES-Serie.   

Zwei Audi R8 LMS ultra werden von der Audi Race Experince eingesetzt. Marco Werner und Audis Ex-DTM-Dame Rahel Frey nehmen dort ambitionierte Amateur-Rennfahrer unter ihre Fittiche und zeigen ihnen die letzten Kniffe auf der Nordschleife. Auch wenn bei dem Projekt durchaus erfahrene Rennfahrer wie Pierre Ehret oder Peter Venn an Bord sind, sind die Ambitionen eher zurückhaltend. Hier steht die Zielankunft ganz klar im Vordergrund. Wenn dabei eine gute Platzierung herausspringt, umso besser.

Ähnlich sieht es beim einzigen echten Kundenwagen der Ingolstädter aus. Die Zwillinge Marc und Dennis Busch sind im letzten Jahr von Porsche auf den Audi umgestiegen. Wen sich die Brüder als Unterstützung ins Cockpit holen, ist derzeit noch unklar. Eins ist aber sicher. Der Kundenwagen kann bei Weitem nicht an die fahrerische Qualität der Werksrenner heranreichen.

Update: Audi mischt die Kader neu

Offenbar gab es noch reichlich freie Plätze im Fluglinienverkehr Brands Hatch-Nürburg. Auch Audi wird einen Fahrer aus dem DTM-Kader in die Eifel einfliegen. Mike Rockenfeller wird mit in den Wagen mit der Nummer eins steigen. Für ihn macht Marc Basseng Platz, der seinerseits in der Mamerow-Wagen steigt und dort Christian Abt ersetzt.