British GT: Doppelerfolg für Trackspeed im Oulton Park

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Die britische GT-Meisterschaft begann ihre Saison 2013 am vergangenen Wochenende im Oulton Park mit zwei einstündigen Rennen am Sonntag. Siegreich waren in beiden Läufen Porsche vom Meisterteam des vergangenen Jahres: Trackspeed.

Mit einem Rekordfeld von über 30 Autos ging am vergangenen Sonntag auch die britische GT-Serie in ihre neue Saison. Neben den bekannten Größen Trackspeed, Motorbase oder Mtech sorgten vor allem die Neueinsteiger für den Starterzuwachs. Unter diesen befinden sich in diesem Jahr klanghafte Namen aus dem internationalen Geschäft, wie AF Corse, Vita4One Team Italy, JRM und 888 Race Engineering, bekannt durch den australischen Ableger bei den V8 Supercars.

Gänzlich neu im GT-Geschäft war auch die Pole-Mannschaft für den ersten Lauf. Fortec Motorsport – vor allem in der Formel-Renault 3.5 eine Größe – schaffte es sich mit den neuen Mercedes-SLS-Flügeltürern in Rekordzeit zu etablieren. Nach insgesamt drei Einführungsrunden aufgrund von Ausritten einiger Teilnehmer, wurde das Feld dann auch auf die Reise geschickt und Fortec-Pilot Benji Hetherington schaffte es sich in Front zu halten, auch eine spätere Safety-Car-Phase änderte daran nichts.

Das rennentscheidende Manöver musste also nach den Boxenstopps passieren. Hetheringtons Teamkollege Ollie Hancock kam zwar als Erster der Spitzengruppe wieder auf die Strecke, musste sich aber hinter Mark Cole im JRM-Nissan anstellen, der noch nicht bei seiner Mannschaft war. Das erlaubte es Trackspeed-Pilot Phil Keen dahinter, ihn in einen Zweikampf zu zwingen. Allerdings schloss Nick Tandy im Schwesterwagen in großen Schritten auf das Duo auf.

Der Porsche-Werksfahrer schaffte es erst an Keen vorbei und legte sich dann Hancock zurecht. Diese Tür nutzte Keen gleich mit und damit wurde der Fortec-SLS auf Platz drei zurück gereicht. Kurz vor dem Ziel verwertete Keen dann noch eine Unachtsamkeit von Tandy und schnappte sich den Sieg. Hinter den beiden Trackspeed-Porsches schaffte es Hancock ins Ziel, der die weiteren Porsche von Michael Caine und Richard Westbrook aufhalten konnte.

Am Ende der Top-Zehn sorgte Altmeister Allan Simonsen in den Schlussminuten noch einmal für Wirbel. Er schnappte sich erst Dan Brown im 888-BMW, dann Olly Bryant im Ecurie-Ecosse-Z4 und abschließend Matteo Bobbi im Vita4One-Ferrari. Bobbi musste durch den rauen Zweikampf das Rennen vorzeitig beenden, Brown trug einen Reifenschaden davon. Damit wurde Bryant Sechster und Aaron Scott (AF Corse) Siebenter, Matt Griffin (Mtech-Ferrari), Matt Bell (United-Autosport-Audi) und John Gaw (PGF-Aston-Martin) rundeten die besten Zehn ab.

Zwei aus zwei für Trackspeed

Nachdem Rosso-Verde-Pilot Simonsen das Mittelfeld im ersten Rennen durcheinander brachte, waren die Teilnehmer im zweiten Lauf erst einmal sicher vor dem Dänen – er fuhr ganz vorn los. Die logische Konsequenz war, dass er unaufhaltsam das Weite suchte, einzig Tandy konnte ihm folgen. Mit 1:35,861 Minuten setzte der anfangs Führende auch die schnellste Rundenzeit des Rennens.

Also mussten die Boxenmannschaften die Entscheidung suchen. Die ersten fünf Wagen kamen gleichzeitig zu ihrem Pflichtaufenthalt bei ihren Mannschaften, was das Feld neu sortierte. David Ashburn übernahm Tandys Porsche und gleichzeitig die Führung, vor Jay Palmer im Vita4One-Ferrari, Andrew Howards Aston Martin und Hector Lester, neu im Rosso-Verde-Ferrari. Gregor Fisken – Teamkollege von Richard Westbrook – verlor hingegen den Anschluss, da sein Auto nicht ansprang.

An der Spitze setzten sich Ashburn und Palmer währenddessen von Howard ab, der unter Druck von Mark Patterson im United-Autosports-Audi kam. Anschließend drehten sich erst Palmer und dann Howard, die damit an das Ende der Fünfergruppe im Kampf um den Sieg fielen. Dadurch wurde Patterson Zweiter und Marco Attard von der Ecurie Ecosse kurzzeitig Dritter, Palmer kämpfte sich aber zurück.

Noch härter traf es kurz darauf aber Howard und seinen Aston Martin. Jon Minshaw im Trackspeed-Porsche verlor die Kontrolle über seinen Renner und räumte den zufällig auftauchenden Beechdean-Wagen mit ab, beide Autos blieben beschädigt liegen. Fast zeitgleich fing eine GT4-Ginetta Feuer. Das Safety-Car war wegen beiden Vorfällen rund zehn Minuten ununterbrochen auf der Strecke.

Zwei Minuten vor Ablauf der Zeit gab die Rennleitung das Rennen wieder frei. In einem zwei Runden langen Sprint schaffte es Ashburn die Kontrahenten Patterson und Palmer hinter sich zu halten – Palmer verbremste sich und verlor Rang drei noch an Attard, was gleichbedeutend mit der Reihenfolge im Ziel ist. Jay Palmer bekam im Nachhinein aber noch zehn Sekunden Strafe und fiel auf Rang 15. Damit wurden Lester/Simonsen Vierte und 888Optimum bekam auf Rang fünf die ersten Punkte. Weiterhin in die Top-Zehn kamen Autos von Fortec, FF Corse, Preci-Spark, Motorbase und United Autosports.