56. Garage: Nissan plant Le-Mans-Wiederkehr

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Nissan hat die 56. Garage für die nächste Saison gebucht. Der japanische Konstrukteur plant derzeit seine Rückkehr nach Le Mans – mit einem Elektrofahrzeug. Dabei hält sich die Werksmannschaft aus Fernost die Option offen, sich in naher Zukunft auch der Konkurrenz in der LMP1-Klasse zu stellen.

Nissan hat heute feierlich seine Zukunftspläne präsentiert. Der fernöstliche Konstrukteur plant eine Teilnahme an den 24 Stunden von Le Mans im nächsten Jahr, weshalb der ACO den Japanern die 56. Garage reserviert hat. Im Rahmen dieses Projektes wird eine Form der Elektrotechnologie erprobt – mit dem Hintergedanken, in naher Zukunft womöglich in die LMP1-Königsklasse zurückzukehren.

Dabei haben Nissan und die Motorsportabteilung Nismo ein ambitioniertes Ziel deklariert. „Wir werden mit einem Automobil nach Le Mans zurückkehren, das unter extremen Bedingungen als Hochgeschwindigkeits-Prüfstand für unsere Elektrofahrzeug-Technologie im Straßenverkehr und auf der Rennstrecke fungiert“, formuliert Nissan-Geschäftsführer Carlos Ghosn den Ehrgeiz des asiatischen Herstellers.

Ehe sich Nissan dieser Herkulesaufgabe widmet, weitet Nismo zunächst seine bisherigen Aktivitäten im Motorsport aus. Dabei liegt der Nissan GT-R Nismo GT3 im Fokus, welcher in der FIA-GT-Serie und in der BES-Meisterschaft zum Einsatz kommt. Darüber hinaus greifen 17 LMP2-Rennställe bei den 24 Stunden von Le Mans auf ein Nissan-Aggregat zurück. Im australischen V8-Supercars-Championat verwenden wiederum vier Akteure einen Nissan-Antrieb. Außerdem intensiviert der pazifische Autobauer die Nachwuchsförderung in seinen Fahrschulen in Europa, Russland, den USA, Südafrika und im Nahen Osten. 

Weitere Einzelheiten veröffentlicht Nissan, sobald die Entwicklungen an dem Rennwagen begonnen haben. Somit kehrt der drittgrößte Automobilhersteller nach 15 Jahren zurück ins Département Sarthe. Zuletzt engagierte sich Nissan mit dem R391 werksseitig in Le Mans, erreichte allerdings lediglich Gesamtrang zwölf. In den Jahren 1997 und 1998 betätigte sich Nissan Motorsports dagegen mit dem R390-Modell in der GT1-Division. 

Nachdem im ersten GT-Anlauf bloß der zwölfte Platz heraussprang, reüssierte die Mannschaft aus Fernost in der Saison 1998. Alle vier GT-Renner kreuzten die Ziellinie, womit Nissan die Positionen drei, fünf, sechs und zehn belegte. Während der Gruppe-C-Ära war Nissan ebenfalls mit von der Partie und fertigte in den achtziger und neunziger Jahren zahlreiche R-Prototypen, welche überdies in der Sportwagen-Weltmeisterschaft starteten. Des Weiteren war Nissan an dem DeltaWing-Projekt beteiligt.