MRS GT-Racing festige im Debütjahr zunächst seinen Platz im GT-Masters-Mittelfeld. Dennoch sorgte das McLaren-Ensemble vereinzelt für Furore. Zu den Erfolgen zählen eine Poleposition, eine Trainingsbestzeit und zwei Platzierungen unter den besten Zehn. Fredy Barth klagt jedoch über Kinderkrankheiten.
Im internationalen Geschäft verbuchte der britische Supersportler MP4-12C aus dem Hause McLaren bereits einige Erfolge. Im nationalen Wettstreit des GT Masters üben sich die Delegationen der Kultmarke jedoch in vornehmer Zurückhaltung. Gleichwohl setzte die Mannschaft von MRS GT-Racing zuweilen Nadelstiche und sorgte im Laufe der Saison für die ein oder andere hochgezogene Augenbraue.
In wechselnder Besatzung tummelte sich die McLaren-Equipe entweder im Mittelfeld oder wagte gelegentlich den Vorstoß in die Spitzengruppe. Glanzpunkt der Jahresbilanz ist unumstritten der Auftritt in Spielberg bei Knittelfeld. Nachdem Philipp Eng und Christian Ott mit einer Bestzeit im freien Training die Konkurrenz konsternierten, legte das Überraschungsduo in der Qualifikation nach. Eng erzielte die Poleposition für das zweite Rennen. Allerdings landete MRS GT-Racing in beiden Wertungsläufen eine Nullnummer.
In Oschersleben und Zandvoort erlangte Ott noch Unterstützung seitens des GT-Routiniers Alexander Müller, der beim Auftakt in der Magdeburger Börde zum zehnten Platz im ersten Durchgang verhalf. Auf dem Sachsenring, in der Eifel und in Zeltweg griff schließlich Eng ins Steuer. Die Bilanz: vier Ausfälle, ein 25. Rang und ein 35. Platz. Aber das McLaren-Gespann setzte mehrere Ausrufezeichen in den Zeitsitzungen. In der Niederlausitz wurde Eng letztlich durch Fredy Barth ersetzt.
Fortan steigerte sich die Mannschaft kontinuierlich. Nach einem Ausfall am Sonnabend, erreichte der McLaren-Rennstall das Ziel im zweiten Lauf auf dem Lausitzring an 28. Stelle. Beim zweiten Gastspiel in der Vulkaneifel standen die Endplatzierungen 21 und 18 zu Buche. Abgeschlossen wurde die Saison mit den Rängen zehn und 14 in Hockenheim. „Das Fahrzeug hat auf jeden Fall Potenzial. Hat man ja auch im Finale auf dem Hockenheimring gesehen“, analysiert Barth für SportsCar-Info.
Nichtsdestotrotz hat der englische Renner noch Raum zur Verbesserung. „Allerdings sind noch immer diverse Kinderkrankheiten nicht auskuriert“, bilanziert Barth. „Respektive: das Fahrzeug ist sehr wartungsintensiv.“ Zudem schließt der Schweizer eine zukünftige Zusammenarbeit nicht aus: ?„War eine spannende Erfahrung und eine nette Truppe. Mal sehen, ob man einen Weg findet, neben dem Jaguar-Projekt nochmals mit MRS im GT Masters anzugreifen.“
McLaren-Werksmannschaft stockt Personal auf
Indes laufen in den McLaren-Werken hinter den Kulissen bereits die Vorbereitungen auf die kommende Saison. Die Sportwagenabteilung von McLaren hat sich mit drei neuen Technikern verstärkt: Andrew Bailey wechselt vom Formel-1-Ensemble in die Gran-Turismo-Sparte und fungiert fortan als Einsatzleiter. Ian Morgan aus der Formel-1-Mannschaft des Red-Bull-Getränkeherstellers übernimmt künftig das Amt des Chefingenieurs. Und Tim White von Lotus wurde zum Motorenchef ernannt.
„Ich freue mich sehr, drei so hochkarätige Neuzugänge im Team willkommen zu heißen“, kommentiert McLaren-GT-Geschäftsführer Andrew Kirkaldy die Verpflichtungen. „Ihre Erfolgsbilanz in verschiedenen Sparten des Topmotorsports spricht für sich. Es ist ein großartiger Coup für uns, sie am Ende einer sehr herausfordernden, aber auch erfolgreichen Debütsaison im Team begrüßen zu dürfen. Ich bin zuversichtlich, dass alle drei eine großartige Ergänzung unseres Teams sind, während wir bereits daran arbeiten, in der Saison 2013 zu weiteren Erfolgen zu fahren.“
Inwieweit die GT-Masters-Kunden von der personellen Verstärkung der McLaren-Werksmannschaft profitieren, wird sich zeigen. Bekanntlich spielt im deutschen GT3-Championat die Balance of Performance ebenfalls eine essentielle Rolle. Während die McLaren-Repräsentanten MRS GT-Racing und Gemballa Racing bis dato sieglos blieben, feierten die Markenkollegen in anderen Wettbewerben in Summe 19 Erfolge.
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