Keine Fusion von GTE und GT3: Stéphane Ratel weist die Vorschläge seiner Kollegen von ACO und FIA zurück. Eine einheitliche Gran-Turismo-Kategorie zu schaffen, entspreche nicht den verschiedenen Interessen der Beteiligten. Stattdessen schlägt der SRO-Kopf ein Zwei-Klassen-Gegenmodell vor.
Wenn es um die Zukunft des Gran-Turismo-Sports geht, sind sich SRO, ACO und FIA selten einig. Dennoch kursierten dieser Tage Gerüchte über eine mögliche Kooperation der Rennsportverbände durch das Internet. Intention sei es, bereits im Jahr 2015 eine einheitliche GT-Kategorie zu schaffen. Der Automobilklub des Westens präsentierte in Oyama gar ein mögliches Konzept, welches die Fusion der GTE- und GT3-Divison vorsah.
Nun reagierte SRO-Kopf Stéphane Ratel auf diese Verlautbarung und lehnte eine Zusammenarbeit in dieser Form kategorisch ab. Die Stabilität und Entwicklung der bisweilen erfolgreichsten Sparte im Grande-Touring-Sektor, in der mittlerweile 14 Hersteller involviert sind, solle nicht von einer strauchelten GTE-Klasse gefährdet werden. Zumal es nicht im Interesse der Konstrukteure sei, die zweite Geige hinter den Prototypen als Hauptdarsteller zu spielen.
Ferner resultierten die parallel existierenden GT-Klassen auf diametralen Marktinteressen, welche infolge einer Verschmelzung sich nicht vereinbaren ließen. Einerseits würde der technische Wettbewerb in der ACO GTE im Zuge der Balance of Performance eingehegt werden, anderseits würden die Kosten im GT3-Kundensport explodieren. Da solch eine Vereinheitlichung der GT-Divisionen nicht im Sinne der Beteiligten wäre, schlägt die SRO ein Gegenmodell vor.
Schaffung von zwei GT-Divisionen denkbar
In jedem Fall werde das Konzept der Balance of Performance beibehalten, um auch in Zukunft Markenvielfalt und Chancengleichheit zu garantieren – unabhängig von den Ressourcen und Kapazitäten der Konstrukteure. Damit die Kosten weiterhin gedeckelt werden können und für die Akteure in einem bezahlbaren Rahmen bleiben, sollten die jährlichen Entwicklung der einzelnen Fahrzeuge strikt limitiert werden.
Überdies sei es nicht ausgeschlossen, eine neue FIA-GT2-Kategorie einzuführen, die wiederum auf einer strengen Reglementierung basieren würde, wobei die Ingenieure allerdings nicht durch die Balance of Performance beschränkt würden. Lediglich durch Erfolgsballast reguliert, wäre es den Technikern künftig möglich, an einem Wettstreit teilzunehmen, das beste Gran-Turismo-Straßenfahrzeug zu fertigen.
Allerdings würden rigorose Anforderungen hinsichtlich der Produktion für die straßenzugelassenen Autos gestellt, um ein Abdriften in eine GT1- oder GTP-Kategorie wie Ende der neunziger Jahre zu vermeiden. Unter besagten Gegebenheiten zöge die SRO in Erwägung, solch eine Profiwertung ab der Saison 2014 in ihre internationale GT-Sprintserie zu integrieren.
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