Projekt 4/5: Glickenhaus träumt von Le Mans

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Glickenhausens Traum von Le Mans: Der US-Amerikanische Finanzexperte liebäugelt mit einer Teilnahme am französischen Langstrecken-Schlager im Département Sarthe. Intention ist es, den Ferrari P 4/5 Competizione zu einem LMP1-Rennfahrzeug umzufunktionieren. Start beim VLN-Saisonfinale.

Dieser Tage kursierten Skizzen eines skurrilen, rotfarbigen Prototyps durch das Internet. Obwohl die Mission „Le Mans“ einer strengen Geheimhaltung unterliegen sollte, sickerten dennoch Informationen des neuen Projektes der Scuderia Glickenhaus in die Öffentlichkeit. Demgemäß kokettiert der US-amerikanische Investmentexperte James Glickenhaus nämlich mit einer Teilnahme am 24-Stunde-Klassiker an der Sarthe.

„Wir sind im Zuge, einige Treffen mit Sponsoren und Herstellern zu vereinbaren und bleiben zuversichtlich“, eröffnete Glickenhaus gegenüber SportsCar-Info. „Allerdings bedarf es einiges an Unterstützung, welche gegenwärtig noch nicht gesichert ist.“ Um dieses Vorhaben zu bewältigen, solle der Ferrari P 4/5 Competizione zu einem LMP1-Rennboliden umfunktioniert werden, der bereits im Jahr 2014 Asphalt unter die Räder nehmen könnte.

Die Entwicklung erfolgt unter der Ägide von Paolo Garella, der sich bereits für das Engagement auf der Nürburgring-Nordschleife verantwortlich zeichnet. Allerdings haben sich die Techniker bisweilen noch nicht auf eine Motorisierung festgelegt, sondern lediglich ein vorläufiges Konzept skizziert. Zwar werde der Le-Mans-Prototyp mit Hybridtechnologie ausgestattet, aber schwebe noch ein Fragezeichen über der Entscheidung, ob Benzin oder Diesel.

Rückkehr in die Eifel beim VLN-Finale

Bereits im Jahr 2004 ließ Glickenhaus eine Spezialanfertigung des Ferrari P4/5 by Pininfarina konstruieren, ehe der Milliardär im Herbst 2009 auf Basis eines Ferrari 430 Scuderia den P 4/5 Competizione gestaltete – ein Einzelstück. Dabei verzichtete Glickenhaus jedoch auf die Unterstützung seitens Ferrari. Schlussendlich rollte der exotische Renner in der Saison 2011 beim 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife an den Start und erzielte trotz technischer Gebrechen den 39. Gesamtrang. 

Heuer kehrten Glickenhaus und Entourage zurück in die Eifel. Im zweiten Anlauf statteten die Ingenieure den Ferrari P 4/5 Competizione gar mit einem KERS-System und steigerten die Leistung auf 563 PS. Die Überarbeitung war von Erfolg gekrönt, denn Glickenhausens Schützling belegten Position zwölf im Gesamtklassement. Überdies reichte der Rennstall eine Nennung für die 56. Garage in Le Mans ein, erhielten aber zu Gunsten des DeltaWing ein Absage.

In naher Zukunft plant die Truppe um Glickenhaus, beim Finale der VLN-Langstreckenmeisterschaft am letzten Oktoberwochenende anzutreten. „Wir werden mit dem P 4/5 Competizione am 28. Oktober am Ring fahren und wollen den FIA Alternative Energies Cup gewinnen, welchen wir zurzeit anführten“, teilte der ambitionierte Rennsport-Enthusiast SportsCar-Info mit.