Sicherheit in der VLN: Taten statt Worte

Die Sicherheit auf der Nordschleife entwickelt sich zum zentralen Thema in der VLN. Die Verantwortlichen tragen der besonderen Situation auf der schönsten, aber auch anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt Rechnung, und es traten einige Änderungen in Kraft. Technische Hilfsmittel wurden erstmals getestet.

Die Sicherheit auf der Nordschleife entwickelt sich zum zentralen Thema in der VLN. Die Verantwortlichen tragen der besonderen Situation auf der schönsten, aber auch anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt Rechnung, und es traten einige Änderungen in Kraft. Technische Hilfsmittel wurden erstmals getestet.

Nach einigen heftigen Unfällen und darauffolgenden Rennabbrüchen Ende der letzten und Anfang dieser Saison wurden die Rufe nach einer Erhöhung der Sicherheit für alle Beteiligten immer lauter. Ein wichtiger Aspekt wurde in allen Diskussionen immer wieder genannt. Nämlich die Fahrweise der Rennfahrer, vor allem in Gefahrensituationen, bei denen sich Helfer auf der Strecke befinden. Diese Situationen werden den Fahrern von den Streckenposten durch doppelt gelb geschwenkte Flaggen angezeigt.

Eigentlich ist die Sache dann klar. Das Reglement verlangt eine deutliche Verringerung der Geschwindigkeit und verbietet das Überholen. Während das Überholverbot immer weitgehend eingehalten wurde und auch leicht zu überprüfen war, gab es zum Thema „Tempoverringerung“ doch des Öfteren unterschiedliche Vorstellungen. Böse Zungen behaupten gar, der ein oder andere nutze die Gelbphasen ganz bewusstm um Boden gutzumachen.

Da dieses Verhalten vor allem die Helfer auf der Strecke, die beispielsweise gerade einen Fahrerkollegen aus einem verunfallten Wagen bergen, gefährdet, waren Taten gefragt. Auch Porsche-Pilot Marc Hennerici hatte sich zu dem Thema geäußert. In einem offenen Brief forderte er die Geschwindigkeit in den Rennwagen zu überprüfen, die Signalisierung an der Strecke zu verbessern und machte auch Vorschläge, wie man dies umsetzen könnte.

Bei der morgendlichen Fahrerbesprechung vor dem ROWE 250-Meilen-Rennen hatte die Rennleitung eine Überraschung für die Teilnehmer parat. In 25 Rennwagen wurden testweise GPS-Module verbaut, welche die gefahrenen Geschwindigkeiten dokumentieren und Vergehen unter Gelben Flaggen aufdecken sollen. Ab sofort gilt bei doppelt gelb geschwenkten Flaggen eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h, die erst hinter der Gefahrenstelle durch eine grüne Flagge aufgehoben wird.

Erste Probelauf am Rennsamstag erfolgreich

Klar, dass diese Neuerungen zunächst für weitere Diskussionen sorgten. Eine Vollbremsung aus schneller Fahrt birgt halt auch ihre Gefahren. Aber auch die Signalisierung und deren Erkennbarkeit wurde bemängelt. Wenngleich die Posten rund um die Nordschleife nachgewiesenermaßen ihre Aufgabe mit Bravour erledigen, gibt es hier sicher noch einiges zu verbessern. Vor allem die Kommunikation zwischen den Posten lässt noch zu wünschen übrig. Die Telefonanlage, die die Posten miteinander verbindet, würde jedem Telekommunikationsmuseum gut zu Gesicht stehen.

Nach dem Training am Samstag wurden dann auch schon die ersten Strafen verhängt, was die Startaufstellung an der Spitze gehörig durcheinandergewirbelt hat. Im Rennen war es unter anderem ausgerechnet Hennerici, der eine gelbe Flagge übersah und durch einen Gefahrenbereich bretterte. Sein Team Timbuli Racing wurde genauso wie der Phoenix-Audi-R8 von Luca Ludwig und Christer Jöns mit dem Abzug einer Runde bestraft. Dies wiederum hatte sogar Auswirkung auf die Vergabe der Pokale auf dem Podium. Rowe Racing erbte durch die Strafen den dritten Platz.

Während man an der Spitze noch mit dem Tempolimit haderte, Manthey-Pilot Jochen Krubach gab an, zweimal nicht richtig erkannt zu haben, ob nun eine oder zwei Flaggen geschwenkt wurden und dadurch Zeit verloren hätte, war man wohl gleich nach dem Start des Rennens in der dritten Startgruppe dankbar für die neue Regel. Ausgangs der Mercedes-Arena hatte sich ein Audi TT der zweiten Startgruppe gedreht, musste geborgen werden und hinterließ reichlich Plastikteile auf der Strecke. Dank der Geschwindigkeitsbeschränkung konnte man gesittet und kontrolliert um die Trümmer herum manövrieren.

Auch wenn es bei dem Thema sicher noch einige Baustellen gibt. Es war ein Schritt in die richtige Richtung. Mit guten Worten und Warnungen konnte man die Rennfahrer nicht erreichen. Es waren Taten gefragt.  


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