Lamborghini-Ausstieg: Grasser bricht GT-Masters-Saison ab

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Zweiter Lamborghini-Rückzug nach Reiter-Absage: Die Grasser-Mannschaft beendet die laufende GT-Masters-Saison vorzeitig. Die Leistung des Gallardos wurde im Zuge der BoP immens beschnitten, weshalb Erfolge ausblieben. Eine neue Reifenmischung versprach Besserung, ist aber nicht verfügbar.

Die nächste Hiobsbotschaft hat die GT-Masters-Gemeinde erreicht. Nachdem bereits der Lamborghini-Rennstall von Hans Reiter sich für die Meisterschaftsrunden auf dem Lausitzring und in der Eifel abmeldete, kehren die Markenkollegen von Grasser Racing dem Championat gänzlich den Rücken. Das österreichische Gespann wird im Laufe der verbleibenden Saison an keinem Wertungslauf mehr an den Start gehen.

Bis dato war der Lamborghini Gallardo in seiner Wettbewerbsfähigkeit eminent beschnitten. Dabei spielten zwei Faktoren eine Schlüsselrolle. Einerseits wurde aufgrund der Anpassungen im Zuge der Balance of Performance die Leistung des italienischen Rennfahrzeuges reduziert, andererseits war der Yokohama-Reifen nur bedingt kompatibel mit dem Gallardo. Letzte Hoffnungen setzte die Grasser-Mannschaft auf einen neuen Gummi, welcher jedoch nicht verfügbar ist. Deshalb entschloss sich die Truppe rund um Gottfried Grasser, die GT-Masters-Saison abzubrechen.

„Leider ist der richtige Reifen nicht verfügbar“, erläutert Grasser gegenüber SportsCar-Info. „Es gibt nur eine Mischform. Ein zwei Millimeter größeren Restriktor und dieser Mischreifen wird den Gallardo eventuell drei bis vier Zehntelsekunden schneller machen. Uns fehlen aber 1,5 Sekunden. Wir selbst haben einen Reifentest ‚Michelin versus Yokohama‘ gefahren. Fazit: Michelin war 2,4 Sekunden schneller. Somit war unsere Entscheidung klar, dass wir auch nicht mehr starten.“ 

Als alternatives Betätigungsfeld schwebt der Lamborghini-Equipe ein Engagement in der tschechischen Langstrecken-Meisterschaft vor – beispielsweise der Epilog in Brünn. Darüber hinaus sei auch eine Teilnahme am Stadtrennen im aserbaidschanischen Baku denkbar. Jedoch hänge das Restprogramm letzten Endes davon ab, inwieweit sich Fahrer für die entsprechenden Veranstaltungen finden lassen. 

Mögliche Rückkehr im nächsten Jahr? 

Während des bisherigen Saisonverlaufs erzielte das Grasser-Ensemble in Zandvoort mit Gesamtrang 18 sein bestes Resultat. Beim Heimspiel in Spielberg bei Knittelfeld war trotz einer folgenschweren Kollision im ersten Durchgang am Sonntag wenigstens noch Platz 20 möglich. „Es ist schade, für uns als junges neues Team“, fügt Grasser hinzu. „Wir waren bei fast allen Rennen mit dem LP600 immer der schnellste Lambo, mehr konnten wir nicht machen.“ 

Somit verbleibt nach aktuellem Stand der Dinge lediglich Leipert Motorsport aus dem Lamborghini-Lager im GT Masters. Allerdings ist der Verbleib des Wegberger Gespanns ebenfalls fraglich. Nach den Wertungsläufen in der Niederlausitz drohte Teamchef Ingo Leipert bereits: „Wir betätigen uns dieses Jahr neben dem ADAC GT Masters auch noch in der britischen GT-Meisterschaft und der Europameisterschaft. Gerade die Britische GT ist eine seriöse Alternative für die Zukunft.“

Ob Grasser Racing im kommenden Jahr in deutsche GT-Serie zurückkehrt, hänge von dem neuen Yokohama-Pneu ab. „Wenn Yokohama nicht in der Lage ist, diesen zu bringen, werden wir uns nach einer anderen Serie umschauen“, kündigt Grasser an. „Denn in allen Serien, wo mit Pirelli und Michelin gefahren wird, findet man den Gallardo unter den Topfünf. Somit versteht sogar ein Laie, wo das Problem liegt!“

Ferner liegt es Grasser definitiv am Herzen, in der nächsten Saison wieder im GT Masters anzutreten. „Hoffen wir, dass etwas passiert“, betont der Kopf der Truppe abschließend. „Wir würden uns nichts mehr wünschen, als 2013 im Masters zu fahren. Aber das geht nur, wenn auch wir die gleichen Waffen bekommen!“