Budapest: Aston Martin erstreitet Start-Ziel-Sieg

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Im hundertsten GT-Open-Rennen erfochten Matteo Malucelli und Álvaro Barba nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern eroberten auch die Tabellenführung zurück. Das Ferrari-Ensemble Juan Manuel López und Andrea Montermini wurde in Budapest Zweiter. AF Corse schloss wiederum im Titelkampf auf.

Obwohl sich anfangs ein Kantersieg der Aston-Martin-Delegation Villois Racing abzeichnete, musste sich deren Schützling Álvaro Barba letztlich im Endspurt gegen Ferrari-Pilot Andrea Montermini behaupten. Im Stoßstangenduell behielt der Spanier gegen seinen Rivalen der Scuderia Villorba die Oberhand und gewann das hundertste Jubiläumsrennen der International GT Open in Budapest. 

Sowohl der Aston-Martin-Pilot als auch der Ferrari-Fahrer profitierten von der kurzen Boxenstandzeit im zweiten Wertungslauf auf dem Hungaroring. Nachdem Villois-Startfahrer Matteo Malucelli bereits die Poleposition in die Führung umgemünzt hatte, verwaltete Barba nach dem Pflichtstopp die Spitzenposition. Doch Montermini, der das Steuer für Juan Manuel López übernommen hatte, schloss peu à peu auf den Spitzenreiter auf. 

Fortan an erhöhte Montermini den Druck auf Barba und riskierte die ersten Überholversuche. Dabei provozierte der Italiener gar den Feindkontakt, sodass der Aston-Martin-Brummer kurzzeitig quer stand. Aber Barba gewann die Kontrolle über sein Arbeitsgerät zurück und setzte sich letzten Endes gegen Montermini durch. Beim Fallen der Zielflagge trennten die beiden Akteure drei Zehntelsekunde.

Manthey verliert Tabellenführung, Villois wieder obenauf 

Damit erobern Barba und Malucelli außerdem die Tabellenführung zurück. Denn Marco Holzer und Nick Tandy (Manthey-Porsche) belegten lediglich den fünften Rang. Dritte wurden wiederum Emanuele Moncini und Diederich Sijthoff (V8-Racing-Corvette), welche ebenfalls aus einem verkürzten Boxenaufenthalt Kapital schlugen. Im Laufe der letzten Umrundungen wehrte sich Sijthoff schließlich mit Händen und Füßen gegen einen offensiv agierenden Holzer. 

Und schlussendlich reüssierte der Corvette-Bändiger. Denn der Zweikampf ließ Federico Leo (AF-Corse-Ferrari) Schritt für Schritt aufholen, der sich folglich in Schlagdistanz manövrierte. Im finalen Umlauf glückte dem Ferraristen schließlich ein Überholmanöver am Ende der Start-Ziel-Geraden. Ergo rettete Sijthoff mit Ach und Kracht den Bronzerang, Leo und Gianmaria Bruni wurden noch Vierte und das Manthey-Duo wurde auf Position fünf degradiert.

Die Meuspather Porsche-Truppe verliert damit die Führung in der Meisterschaft und verbucht mit 142 Punkten einen Rückstand von acht Zählern auf das Aston-Martin-Ensemble von Villois Racing. Indes meldet sich die AF-Corse-Equipe zurück im Titelkampf. Denn Leo und Bruni liegen nach dem Wochenende an der Donau in der Tabelle nur ein Pünktchen hinter der Fahrerpaarung von Manthey-Racing.

Schubert verpasst GTS-Treppchen

Zumal AF Corse im Sonntagsrennen hüben wie drüben für Wirbel sorgte. Infolge eines Raketenstarts blies Bruni zur Offensive und preschte mit Pole-Mann Malucelli Seite an Seite durch die ersten Kurven. Aufgrund der zusätzlichen Standzeit an der Box geriet die Mannschaft allerdings ins Hintertreffen. Leo befreite sich schließlich aus der GTS-Meute, schnupfte Philipp Peter (Kessel-Ferrari) und jagte anschließend die Spitzengruppe. 

Letzterer wurde im Übrigen eine 20-Sekunden-Strafe auferlegt, da der Österreicher die vorgeschriebene Wartezeit beim Boxenstopp nicht einhielt. Somit wurde die Ferrari-Fahrerpaarung Philipp Peter und Michael Broniszewski im Gesamtklassement auf Platz neun zurückversetzt. In der Super-GT-Wertung verliert der Kessel-Rennstall bloß eine Position an Raymond Narac und Patrick Pilet (IMSA-Porsche).

Die GTS-Division gewann Einzelkämpfer Lorenzo Bontempelli (Ombra-Ferrari), welcher sich gegen die Tabellenführer Michael Dalle Stelle und Daniel Zampieri (Kessel-Ferrari) durchsetzte. Die Markenkollegen verteidigen somit ihren Rang in der Punktewertung. Das Podium vervollständigten Marco Zanuttini und Stefano Gattuso (Kessel-Ferrari). Unterdessen verpassten Gaststarter Lars Stugemo und Daniel Roos (Schubert-BMW) denkbar knapp. Der Truppe aus Oschersleben fehlten beim Zieleinlauf wenige Sekundenbruchteile. 

Roos machte insbesondere während der zweiten Rennhälfte massenhaft Positionen gut. Als der Schwede zeitweise freie Fahrt hatte, erzielte der BMW-Fahrer beachtliche Rundenzeiten auf dem Niveau der Super-GT-Topfahrzeuge. Nichtsdestoweniger reichte es am Ende nicht für das Podest. An fünfter Stelle der GTS-Kategorie beendeten Matteo Beretta und Marcello Puglisi (Autorlando-Porsche) das Rennen. 

Die nächste Saisonrunde der International GT Open findet in zwei Wochen im königlichen Park von Monza statt, ehe am ersten Novemberwochenende das Finale in Barcelona steigt.