24 Stunden von Zolder: Audi gewinnt klar

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Das WRT-Team holte heute den vierten Sieg des Jahres in einem europäischen 24-Stunden-Rennen. Und damit auch den dritten Sieg in einem 24-Stunden-Rennen für den R8 LMS ultra. Nach Le Mans mit dem R18 konnte Audi nun auch am Nürburgring sowie in Spa und Zolder triumphieren.

Vier Siege in vier 24-Stunden-Rennen: Die belgische Audi-Delegation WRT Racing konnte auch den Klassiker in Zolder gewinnen. Damit waren die Herren der Ringe bei allen traditionellen Langstreckenrennen zweimal rund um die Uhr in Europa siegreich. Hinter WRT mit der Fahrerbesatzung Edward Sandström, Laurens Vanthoor, Anthony Kumpen und Marco Bonanomi reihte sich die ProSpeed-Porsche-Truppe von Marc Goossens, Maxime Soulet, Bert Redant und Fred Bouvy ein. Bis etwa 50 Minuten vor Ende kämpfte diese Mannschaft ebenfalls noch mit um den Sieg, allerdings mit leichtem Vorteil für WRT. Nach einem Fahrfehler mit anschließendem Boxenaufenthalt verlor das Team jedoch fünf Runden, die in so kurzer Zeit nicht mehr aufzuholen waren.

WRT fährt kontrolliert zum Sieg

Nachdem sich in den ersten Stunden des Rennens MarcVDS (BMW Z4) und ProSpeed (Porsche 911) um die Spitze rangelten schaute sich WRT (Audi R8) die ganze Sache lange von hinten an. Erst nach dem Ausfall des MarcVDS-BMW gegen Mitternacht machte der Audi mehr und mehr Druck und konnte sich vier Stunden vor Ende wieder an die Spitze setzen. Doch der ProSpeed-Porsche ließ sich nicht abschütteln. Zwei Stunden vor Ende folgte er dem Audi mit eine relativ konstanten Abstand von etwa 30 Sekunden. Zwei Stunden vor Ende trat Prospeed dann zum vorletzten Boxenstopp an, während der Audi zunächst noch weiter fuhr.

Nach dem Stopp des Audis eine Viertelstunde später tauchte der ProSpeed-Porsche plötzlich nur noch wenige Sekunden hinter dem Audi auf. WRT kannte allerdings die passende Antwort und konnte den Abstand innerhalb weniger Runden wieder auf deutlich mehr als die ursprünglichen 30 Sekunden vergrößern.

Nach dem letzten Stopp der Porsche kam es dann zur endgültigen Rennentscheidung. Durch die langen Tankstopps verloren die Teams immer mehrere Runden, sodass der Porsche auf seiner Outlap plötzlich zwar mehrere Runden zurück, auf der Strecke aber direkt vor dem WRT-Audi auftauchte. Beim Versuch eine weitere Überrundung zu vermeiden fuhr der Fahrer den Porsche in der Schikane über die Kerbs geradeaus. Dabei wurde wohl das Fahrwerk beschädigt, was einen zusätzlichen Boxenstopp zur Folge hatte. Da dieser länger dauerte zog WRT nun den letzten Boxenstopp vor und kam mit dem Audi wieder auf die Strecke, bevor der Porsche die Box wieder verlassen konnte. Mit fünf Runden Rückstand war an einen Sieg für ProSpeed damit nicht mehr zu denken.

Wenige Starter, wenig Ausfälle

23 Fahrzeuge hatten am Samstagnachmittag das Rennen aufgenommen. Alles in allem eine bunte Mischung aus GT3-Fahrzeugen, Silhouetten-Rennern und Gruppe CN-Prototypen. Anders als in Le Mans waren die Prototypen hier die langsamere Klasse. Von diesen Fahrzeugen erreichten am Ende 16 Fahrzeuge noch das Ziel. Wenn auch mit teils erheblichem Rückstand auf die Spitze.

Lagen zwischen Rang eins und zwei am Ende fünf Runden, so musste sich ProSpeed nach dem Unfall nie groß um Rang zwei bangen. Am Ende stand für den Cup-Porsche auf Rang drei ein Rückstand von 60 Runden auf die Sieger, die insgesamt 860 Runden zurückgelegt hatten.

Der Beste Prototyp war ein Radical-SR3RS auf Rang vier, weitere fünf Runden hinter dem Porsche.

Historische Leistung von Audi

Nach dem Nürburgring und Spa konnte Audi mit dem R8 LMS ultra nun auch das dritte europäische 24-Stunden-Rennen in diesem Jahr gewinnen. Anders als noch in Spa, aber auch am Ring, als die Audi mit massiver Werksunterstützung auftraten, beschränkte sie sich dieses Mal auf die Leihgabe von Werksfahrer Bonanomi. Allerding muss man zugeben, dass WRT auch bei diesem Rennen von der Erfahrung als Einsatzteam in den diversen GT-Serien der SRO profitiert.

Zusammen mit den 24-Stunden von Le Mans sowie den Zwölf Stunden von Sebring und Bathurst hat Audi in diesem Jahr alle wichtigen Langstreckenrennen bei denen die Herren der Ringe antraten gewonnen. Diesen Vorsprung muss die Konkurrenz in den nächsten Jahren erst einmal wieder aufholen.