Der dritte Sieg für Ford in der Grand-Am-Serie war eine Verlautbarung des Trotzes: Starworks siegte in Watkins Glen trotz des Rückzuges von Enzo Potolicchio. GT-Weltmeister Lucas Luhr demonstrierte erneut seine Fähigkeiten als Langstrecken-Allrounder.
Auf der 3,94 Kilometer langen Kurzanbindung des ehemaligen Grand-Prix-Kurses von Watkins Glen starteten 25 Fahrzeuge (neun Daytona-Prototypen und 16 GT-Fahrzeuge). Das Zwei-Stunden-Rennen war das zehnte von 13 Saisonrennen der Grand-Am-Serie, die schon zum zweiten Mal in diesem Jahr auf der anspruchsvollen Berg-und-Talbahn im US-Bundesstaat New York gastierte. Die Zuschauer sahen ein enges Rennen, das nach 91 Runden mit nur 0,817 Sekunden Abstand entscheiden wurde.
Starworks Motorsport verschafft sich Genugtuung
Im Verlauf der letzten Woche hatte der Venezolaner Enzo Potolicchio medienwirksam seinen Ausstieg als Fahrer aus der Grand-Am bekannt gegeben. Eine Fehlentscheidung der Grand-Am-Rennleitung beim vorangegangen Lauf in Indianapolis soll das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht haben. Da das Team Starworks Motorsport, aber einen nicht unerheblichen Teil seines Budgets aus südamerikanischen Geldern bestreitet, schien ein verringertes Engagement der Mannschaft zu drohen. Der Doppelsieg in Watkins Glen ist daher für das Team eine besondere Genugtuung.
Nach einer Personalrochade wurde Potolicchio-Partner Ryan Dalziel kurzfristig mit Lucas Luhr zusammengespannt. Luhr konnte so ein weiteres Mal beweisen, dass er zu den vielseitigsten Rundstreckenpiloten der Welt gehört. Der verbliebene Venezolaner Alex Popow fuhr zum zweiten Mal in dieser Saison mit IndyCar-Champion Sébastien Bourdais, mit dem er in Indianapolis gewonnen hatte. Ein komfortabler Vorsprung von Luhr/Dalziel wurde durch eine späte Gelbphase zunichte gemacht, aber der Schotte konnte sich vor Bourdais behaupten und siegte mit weniger als einer Sekunde Abstand.
Pruett und Rojas bleiben Meisterschaftsführende
Auf Platz drei kamen die Meisterschaftsführenden Scott Pruett und Memo Rojas mit ihrem Chip-Ganassi-Racing-BMW ins Ziel und verloren daher nur wenige Punkte auf ihren engsten Verfolger Dalziel. Die von Polposition gestarteten Max Angelelli und Ricky Taylor vom SunTrust-Racing-Team wurden als vierte beste Chevrolet-Fahrer vor den Markenkollegen Jon Fogarty und Alex Gurney von Bob Stallings Racing. Nach einer Unfall mit einem GT-Porsche wurden Borcheller/Donohue /Taylor von Action Express Racing sechste. Daytona-Sieger Oswaldo „Ozz“ Negri Jr. und John Pew kamen nach einem Reifenschaden als Siebte ins Ziel. Auch der zweite Corvette-Prototyp von Action Express Racing hatte kein Rennglück. Nach einer Kollision blieb nur der achte Platz für João Barbosa und Darren Law. Das Team Spirit of Daytona verlor den Corvette-Prototyen von Antonio Garcia und Richard Westbrook durch einen Achsenschaden bereits in der zweiten Runde: Rang neun.
In der Tabelle führen Pruett/Rojas (Ganassi-BMW) mit 295 Punkten knapp vor Dalziel (Starworks-Ford) mit 289 Punkten. Mit größerem Abstand dahinter Law (Action-Express-Corvette) und Popow (Starworks-Ford).
Bill Auberlen und Paul Dalla Lana siegen mit BMW bei den GT
Boris Said, der prominenteste „Road Course Ringer“ der NASCAR-Szene, sicherte dem Corvette-Team von Marsh Racing und seinem Partner Eric Curran die Poleposition bei den GT-Fahrzeugen. Doch Said und Curran mussten sich Bill Auberlen, Paul Dalla Lana und Billy Johnson geschlagen geben, die den zweiten BMW-Sieg des Jahres einfuhren. Dritte wurden die Brumos-Porsche-Piloten Andrew Davis und Leh Keen. Die meisterschaftsführenden Ferrari-Fahrer Emil Assentato und Jeff Segal erreichten nach einem Unfall in der ersten Runde nur den siebten Platz, bleiben aber knapp vor Paul Dalla Lana. Auf dem dritten Tabellenrang liegen Jonathan Bomarito und Sylvain Tremblay mit dem SpeedSource-Mazda-RX-8
Der nächste Lauf der Gran-Am-Serie findet in einer Woche im Rahmen des Nation-Wide-Rennens auf dem Circuit Gilles Villeneuve im kanadischen Montréal statt. Start ist am Samstag, den 18. August, um 11.15 Uhr Ortszeit.
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