SCC: Sven Barth holt nächsten Doppelpack

75

Sven Barth schlug in der Magdeburger Börde zweimal zu. Der PRC-Audi-Pilot gewann beide Wertungsläufe der vierten SCC-Meisterschaftsrunde in Oschersleben. Die restlichen Podiumsränge teilten sich Andreas Fiedler und Tony Sinclair. Überdies debütierte der Scotty GT.

In Oschersleben schlug Sven Barth (PRC-Audi-Turbo) erneut doppelt zu. Beim vierten Lauf der Sports-Car-Challenge feierte der PRC-Pilot die Saisonsiege Nummer fünf und sechs. Andreas Fiedler (PRC-BMW) und Tony Sinclair (Jade) landeten in beiden Rennen auf dem Treppchen. Tabellenführer bleibt aber weiterhin Fabian Plentz, der mit seinem PRC-Honda zweimal in der Division 2 den Sieg holte. Dagegen lief es bei Vorjahresmeister Thorsten Rüffer weiterhin nicht rund. 

Wie schon in Hockenheim hatte das Wochenende für Thorsten Rüffer erneut sehr vielversprechend begonnen. In beiden Qualifikationsdurchgängen war der Norma-Pilot schneller als Sven Barth. Im Rennen war dagegen wieder einmal der Wurm drin. Ein Regenschauer hatte für nasse Streckenverhältnisse gesorgt, die Sven Barth am besten für sich zu nutzen wusste. 

Der mattschwarze PRC schnappte sich gleich die Führung, die der PRC-Pilot bis ins Ziel auf über 18 Sekunden ausbauen konnte. Im zweiten Gefecht ging der letztjährige Vizemeister gleich beim Anbremsen der engen Links-rechts-Kombination an Thorsten Rüffer vorbei. Nach 20 Runden stand Sven Barth erneut ganz oben auf dem Treppchen. 

„Es waren heute zwei völlige verschiedene Rennen. Das Regenrennen ist optimal gelaufen und ich hatte schnell Abstand zu den Verfolgern, musste aber immer auf Andreas Fiedler aufpassen. Das zweite Rennen war heiß – zunächst mit einem kleinen Fight mit Thorsten Rüffer am Start. Es wäre mit Sicherheit bis zum Ende sehr eng geworden, da mein Turbo durch die Hitze an Leistung verloren hat. Ich habe aber nichts überstürzt und das Rennen kontrolliert ins Ziel gebracht“, fasste Sven Barth das Wochenende zusammen. 

Tony Sinclair holt zweimal Rang drei 

Andreas Fiedler platzierte sich jeweils zweimal dahinter auf dem zweiten Gesamtrang. Während der zweifache Saisonsieger im ersten Rennen gleich zu Beginn den zweiten Platz übernahm, musste er sich im zweiten Heat zunächst hinter Thorsten Rüffer anstellen. Als dieser sich in der zehnten Runde verabschiedete, übernahm Fiedler den zweiten Gesamtrang. Somit musste der Meister der letzten Saison nach Platz fünf im ersten Rennen eine erneute Nullnummer hinnehmen. 

Hinter Fiedler holte sich in beiden Durchgängen Tony Sinclair den dritten Gesamtrang. Dabei war der Brite im ersten Rennen nur von der siebten Gesamtposition aus ins Rennen gegangen. Doch gerade Regenwetter scheint britischen Rennfahrern besonders gut zu liegen und nach nur drei Runden hatte Sinclair die dritte Position übernommen. Gegen Rennende kam noch einmal Siegmar Pfeifer näher. Am Ende behielt der Jade-Pilot mit 0,646 Sekunden Abstand die Oberhand. 

Klarer war dagegen die Situation im zweiten Gefecht. Diesmal sah Sinclair vor Fabian Plentz mit 7,4 Sekunden Vorsprung das schwarz-weiß karierte Tuch. „Die Sports Car Challenge ist eine tolle Serie, und es macht hier immer wieder Spaß zu fahren. Im zweiten Rennen musste ich zu Rennbeginn Fabian Plentz hinter mir halten. Da ich die Reifen nicht gleich warm bekam, war dies zunächst schwierig. Zweimal als Dritter auf dem Podest ist natürlich schön und so war es ein tolles Wochenende für uns“, freute sich der schnelle Brite. 

Fabian Plentz weiter an der Spitze

Fabian Plentz holte sich mit dem starken vierten Gesamtrang den zweiten Sieg in der Division 2 an diesem Tag. Der schnelle PRC-Pilot wird ein immer heißerer Titelkandidat, denn auch in Oschersleben war Plentz nicht zu bremsen. „Ich habe ordentlich Punkte gesammelt und so langsam können wir auf die Meisterschaft schauen. Es kann aber noch viel passieren. Man sagt ja so schön, abgerechnet wird am Schluss. Zum Gesamtpodest hat es heute leider nicht gereicht, aber da liegen an die 250 PS dazwischen“, war Plentz mit dem Rennen auf seiner Hausstrecke zufrieden. 

Dahinter platzierte sich Gerhard Münch zweimal auf dem zweiten Platz in der Division 2. Auf dem dritten Platz landete im ersten Rennen Prinz Marcus von Anhalt (Radical SR3) vor Willi Pfeiffer (Ligier-Honda), Hans Christoph Behler (Radical SR3) und Evi Eizenhammer (PRC-Honda). Im zweiten Durchgang drehte Pfeiffer den Spieß um und verwies den Radical-Piloten auf den vierten Platz in der Klasse.

Fünfter wurde John Shepard (PRC Honda) vor Hans Christoph Behler. „In der letzten Runde habe ich Marcus ein bisschen angetäuscht, und in der vorletzten Rechts bin ich nach Innen gefahren, um zu zeigen. ‚Hier bin ich.‘ Er war dann wohl etwas zu schnell, wodurch er sich noch gedreht hat. Es war ein super Fight, immer fair und mit viel Spaß“, so Pfeiffer. 

„In den letzten Runden habe ich gemerkt, wie die Reifen immer weicher wurden. Ich hätte mich fast zweimal gedreht, konnte das Auto aber wieder abfangen. Willi Pfeiffer hat dann aber viel Druck von hinten gemacht und 500 Meter vor der Zielflagge hat es mich noch gedreht. Es war aber ein tolles Rennen und mit meinen Zeiten bin ich sehr zufrieden“, erzählte Prinz Marcus von Anhalt.

Neue Fahrzeuge in der Division 1

Während auf den vorderen Plätzen in der erneut stark besetzten Division 1 alles klar war, gab es dahinter erneut tolle Positionskämpfe zu bestaunen. Vor allem Peter Kormann (PRC WPR60 BMW) war bei den nassen Witterungsbedingungen schnell unterwegs. Als Gesamtsiebter verwies er Tommy Tulpe (PRC-WPR60-Cosworth) und Turi Breitenmoster (PRC-WPR60-Turbo) auf die weiteren Plätze. Im Trockenen erwies sich Tommy Tulpe als schnellster des Verfolgerfeldes. 

Doch kurz vor Schluss schlüpfte Siegmar Pfeifer vorbei und schnappte sich Gesamtrang fünf. Hinter Tulpe sah Turi Breitenmoser als Siebter die Zielflagge. Die Division 1 sah an diesem Wochenende zudem zwei interessante neue Fahrzeuge am Start. Henry Uhlig brachte erstmals einen nagelneuen Norma mit BMW-V8-Triebwerk nach Oschersleben. Nach Anfangsproblemen am Freitag lief es immer besser und beim zweiten Durchgang wurde der Berliner elfter hinter dem PRC WPR60 BMW von Jay Boyd. 

Zwölfter wurde Bernard Charriere im ältesten Division-1-PRC des Feldes. Andreas Kjærgaard startete außerdem mit einem ganz besonderen Exoten. Der Däne erwarb einen von drei existierenden Scotty GT, die dem GT1-Le-Mans-Sieger-Porsche von 1996 zum Verwechseln ähnlich sieht. Ausgestattet ist das Fahrzeug mit einem rund 470 PS starken Porsche-Triebwerk aus dem GT3.

Der fünfte Lauf der Sports-Car-Challenge findet vom 24. bis 25. August im österreichischen Zeltweg statt.

Patrick Holzer