GT-WM in Portimão: Mercedes-Doppelsieg im Hauptrennen

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Nach dem Triumph im gestrigen Qualifikationsrennen folgte nun ein Mercedes-Doppelsieg im Hauptrennen für Münnich Motorsport: Nicky Pastorelli und Thomas Jäger gewannen vor Marc Basseng und Markus Winkelhock. Makowiecki/Dusseldorp retten den dritten Podiumsplatz.

Das Wetter passte zur Stimmung von Münnich Motorsport: wolkenloser Himmel und 30 Grad Celsius Lufttemperatur im portugiesischen Portimão. Doch eine Urlaubsfahrt war das Hauptrennen der GT-WM für die Mercedes-Besatzungen nicht. Marc Basseng blieb, von der Poleposition gestartet, nach der Rennfreigabe in Führung, musste sich aber gegen Yelmer Buurman (Vita4One-BMW), Frédéric Makowiecki (Hexis-McLaren) und seinen Teamkollegen Pastorelli behaupten. Die Vierergruppe setzte sich vom übrigen Feld ab und tauschte die Positionen trotz knappen Abständen bis zu den Boxenstopps nicht.

Pastorelli übergab den Mercedes SLS AMG GT3 sofort mit dem Öffnen des Boxenstoppfensters in der 14. Runde an Thomas Jäger, während die übrigen Fahrzeuge an der Spitze zunächst auf der Strecke blieben. Zwei Runden später ersetzte Winkelhock Basseng im Mercedes und Michael Bartels Buurman im BMW. Winkelhock kam nun direkt neben Jäger zurück auf die Strecke, doch beide befanden sich nun hinter Stef Dusseldorp, der für Frédéric Makowiecki im McLaren übernommen hatte.

Jäger setzte sich in einem engen Duell zunächst gegen Winkelhock durch und ging in der 19. Runde in Führung. Winkelhock konnte Dusseldorp zwar eine Runde später ebenfalls überholen, doch am Zieleinlauf änderte dies nichts mehr. Pastorelli/Jäger siegten vor Basseng/Winkelhock und erzielten den ersten Mercedes-Doppelsieg in der GT-WM.

Teamorder für das besser platzierte Team gab es keine. Marc Basseng stellte das Teamwork und die Arbeit der Münnich-Mannschaft in den Mittelpunkt: „Wir gehen jetzt nicht feiern, sondern packen unsere Sachen, fahren nach Hause und bereiten uns auf das nächste Rennen vor“, antworte er schmunzelnd auf die Frage, ob das Team nun im streckeneigenen Pool feiern gehen würde.

Hart umkämpftes Podium zwischen McLaren, BMW und Lamborghini 

Hinter dem Mercedes-Duo entfaltete sich nach den Boxenstopps ein enger Kampf um den dritten Platz, den Dusseldorp 20 Minuten lang hartnäckig verteidigte und damit den verdienten dritten Platz auf dem Podium erreichte. Diesen hatten die von hinten drückenden Bartels und Peter Kox (Reiter-Lamborghini) ebenfalls ins Visier genommen, kamen aber nicht am McLaren vorbei. In der letzten Kurve des Rennens verdrängte jedoch der niederländische Lamborghini-Pilot noch mit Fahrzeugkontakt den Vita4One-Piloten von Platz vier. 

Sechste wurden die WRT-Audi-Piloten Stéphane Ortelli und Laurens Vanthoor vor dem AF-Corse-Ferrari von Enzo Ide und Francesco Castellacci. Nikolaus Mayr-Melnhof und Mathias (Vita4One-BMW) Lauda belegten Platz acht, weil Mayr-Melnhof nach langem Hinterherfahren Vanthor in einen Dreher zwang. Eine bessere Platzierung verhinderte die folgerichtige Durchfahrtsstrafe. 

Das Ford-Einsatzteam Sunred konnte nach soliden Leistungen in dieser Saison die ersten zwei Punkte erzielen: Milos Pavlovic und Matteo Cressoni, die Topspeed-Besten des Rennwochenendes, wurden Neunte. Mike Parisy und Andreas Zuber verloren einen Platz durch einen Dreher des Franzosen in der letzten Runde, wurden aber noch auf Platz zehn gewertet, da alle anderen der 14 gestarteten Fahrzeuge bereits ausgefallen waren.

Der Stand der Dinge in Meisterschaft und Rennkalender

In der Mannschaftswertung hat Münnich Motorsport durch das erfolgreiche Wochenende die Führung mit 156 Punkten ausgebaut. Dahinter liegen Vita4One (112 Punkte), Hexis Racing (105 Punkte) und WRT (102 Punkte). Bei den Fahrern führen noch immer Bartels/Buurman (88 Punkte), doch Basseng/Winkelhock (83 Punkte) und Dusseldorp/Makowiecki (82 Punkte) konnten – wenn auch nur wenig – aufholen. Durch den Sieg in Portugal sind Pastorelli/Jäger nun mit 73 Punkten auf dem vierten Gesamtrang.

Für die abgesagten Rennen in China deutet sich eine Lösung an. Vermutlich wird auf dem Nürburgring zusammen mit der Blancpain Endurance Series (21. bis 23. September) gefahren und ein zusätzlicher Lauf auf dem Salzburgring ausgetragen. Die Rennen in Russland und Indien stehen nach aktuellem Stand nicht zur Disposition.