GT Corse: Gewagte Zwei-Stopp-Strategie missglückt

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Wer nicht wagt, der nicht gewinnt: Das Ferrari-Gespann GT Corse entschied sich beim letzten VLN-Lauf für eine riskante Zwei-Stopp-Strategie. Obwohl Startfahrer Pierre Kaffer im Gesamtklassement zeitweilig auf Rang fünf kletterte, scheiterte der tollkühne Plan aufgrund einer defekten Benzinpumpe. 

Die GT-Corse-Mannschaft entwickelte eine fraglos waghalsige Strategie, um in der Grünen Hölle zu reüssieren. Intention war es, beim fünften VLN-Wertungslauf mittels einer Zwei-Stopp-Strategie auf der Nordschleife über die Runden zu kommen. Doch das kühne Kalkül ging schlussendlich nicht auf. „No risk, no good result“, feixte Teamchef Danny Pfeil nach dem misslungen Experiment dennoch. Ein technischer Defekt zwang zur vorzeitigen Kapitulation.

Dabei ebnete Ferrari-Entwicklungsfahrer Pierre Kaffer in der Qualifikation bereits den Weg für einen erfolgreichen Rennsamstag. Der Experte aus Bad Neuenahr-Ahrweiler positionierte den Ferrari 458 in den TinTag-Farben auf Startrang zwölf. Im Laufe der Startphase wurde Kaffer zwischenzeitlich bis auf Platz fünf gespült und lag somit in der SP8-Division unangefochten in Führung.

Als der Maranello-Renner nach neun Umläufen die Box anpeilte, zeichnete sich jedoch ab, dass die Taktik Defizite aufwies. „Wir mussten aber leider feststellen, dass es eben manchmal einen Unterscheid zwischen Theorie und Praxis gibt“, gab Pfeil zu Protokoll. „Der Ferrari rollte nach insgesamt zehn Runden – also Einführungsrunde plus neun Rennrunden – mit null Benzin in die Boxengasse. Dabei ist in der letzten Runde eine Benzinpumpe leer gelaufen, hat Luft gezogen und ist in der Folge kaputt gegangen.“

Defekte Benzinpumpe beendet Siegeszug

Infolgedessen musste Christian Kohlhaas während seiner Schicht außerplanmäßig seine Boxenmannschaft aufsuchen. Obwohl das Problem zügig diagnostiziert werden konnte, war Alexander Mattschull als dritter Pilot lediglich in der Lage, einige Inspektionsrunden zu absolvieren. „In meinem Stint lief anfangs alles super, ehe ich nach einigen Runden dann mit unregelmäßigen Motoraussetzern am Ferrari 458 zu kämpfen hatte. 

Ergo musste das Ferrari-Trio vorzeitig das Handtuch werfen. „Mit unserem Entwicklungsfahrer Pierre Kaffer im Cockpit und einem Startplatz in der sechsten Reihe haben wir eines unserer selbst gesetzten Ziele erreicht: den Ferrari schnell für die Nordschleife zu machen“, bilanziert Pfeil. „Leider hat es nicht funktioniert, heute auch für eine Überraschung auf der Ergebnisliste zu sorgen – obwohl es lange Zeit so aussah, als könnte uns das gelingen.“ 

Nichtsdestoweniger wirf die TinTag-Equipe die Flinte nicht ins Korn. Die Frankfurter Techniker des GT-Corse-Rennstalls planen, mit dem Ferrari 458 auf den Rollenprüfstand zu gehen, um entsprechende Ungereimtheiten zu sondieren. Deklarierte Ziel für die nächsten VLN-Runde am 21. Juli: eine Platzierungen unter den besten 15.