GT Open: Ferrari-Dreifachsieg am Sonntag

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Ferrari-Siegeszug durch die Eifel: Andrea Montermini und Juan Manuel López schleusten sich während der Boxenstopp an die Spitze des Feldes und gewannen den zweiten Lauf auf dem Nürburgring. Die Markenkollegen rundeten das Ergebnis ab. Manthey fiel dagegen aufgrund einer Kollision aus.

Das springende Pferd aus Maranello eroberte im Galopp die Nürburg. Sowohl der Durchgang am Sonnabend als auch der Wertungslauf am Folgetag wurde von Ferrari gewonnen. Obendrein sicherten sich die Roten einen Dreifachtriumph im zweiten Rennen. Die Schützlinge der Scuderia Villorba – Andrea Montermini und Juan Manuel López – siegten souverän mit einem Vorsprung von über zehn Sekunden.

Die italienisch-argentinische Fahrerpaarung setzte sich nach dem Boxenstopp an die Spitze des Klassements und führte das Rennen nunmehr unangefochten an. Zweite wurde das Kessel-Duo Philipp Peter und Michael Broniszewski, welche im ersten Durchlauf kein Glück hatten. Indes verteidigte Miguel Ramos (Black-Team-Ferrari) mit Händen und Füßen den Bronzerang gegen das Aston-Martin Gespann Villios Racing.

Obwohl Álvaro Barba und Matteo Malucelli die Hatz von der Poleposition in Angriff nahmen, verloren die Südländer wertvolle Zeit an der Box. In der Schlussphase setzten sie Ramos zwar massiv unter Druck, doch dieser rettete für sich und seinen Kumpanen Giammaria Raffaele den letzten Podiumsrang.

Bruni kegelt Holzer aus dem Rennen 

Zuvor spielte sich ein kleines Dama um Gianmaria Bruni (AF-Corse-Ferrari) ab: Der Ferrari-Kutscher sorgte für einen Aufreger des Rennens.  Infolge eines offensiven Manövers in der Mercedes-Arena kollidierte der Italiener mit Marco Holzer (Manthey-Porsche), dessen gelb-grüner Neunelfer daraufhin derart beschädigt wurde, dass der Weissacher Werkspilot das Handtuch werfen musste. „Die Aktion des Ferrari-Fahrers war total unnötig“, monierte Holzer nach dem Intermezzo. „Nick ist eine tolle Halbzeit gefahren und lag auf Podiumskurs, als er die Box angesteuert hat. Dort mussten wir unser Zeit-Handikap von 15 Sekunden absitzen.“ 

„Das gehört bei der GT Open halt dazu, wenn man erfolgreich war“, fährt Holzer fort. „Ich fuhr raus und lag klar vor dem Ferrari. Der hat versucht, in der Mercedes-Arena in einer Kurve gleich zwei Autos zu überholen, hat viel zu spät gebremst und ist mir mit Karacho ins Auto gefahren. Damit haben wir ohne eigenes Verschulden unser Ziel, immer Punkte zu sammeln, leider verfehlt. Dass wir trotzdem noch an der Tabellenspitze stehen, ist nur ein kleiner Trost für eine verpasste Podiumschance.“ 

Stattdessen hielten Raymond Narac und Patrick Pilet (IMSA-Porsche) die Zuffenhausener Fahnen hoch. Das französische Ensemble beendete das Rennen an fünfter Stelle und manövrierte sich auf den letzten Metern nochmals in Schlagdistanz. Dahinter rangierten bereits Jan Seyffarth und Kenneth Heyer (Seyffarth-Mercedes), welche die Super-GT-Akteure gehörig ins Schwitzen brachten und letztendlich den zweiten Klassensieg an diesem Wochenende errungen. 

In der ersten Hälfte war noch Marco Seefried (Deboeuf-Porsche) federführend. Der GTS-Pilot katapultierte sich mit einem Raketenstart an den Gipfel des Feldes und wurde auf diese Weise von den Irrungen und Wirrungen der ersten Kurve verschont. Nichtsdestotrotz schmolz der Abstand auf die Verfolger sukzessive. Obgleich Seefried die Gesamtführung bis zum Boxenstopp verteidigen konnte, musste sich sein Kollege Thomas Gruber der Super-GT-Meute und der internen Konkurrenz von Mercedes geschlagen geben. Platz zwei für die Porsche-Piloten. 

In der Meisterschaft behalten die Manthey-Asse Holzer und Nick Tandy mit 54 Punkten dennoch die Oberhand. Währenddessen haben Pilet und Narac den Rückstand auf zwei Zähler reduziert. Als Dritte werden Barba und Malucelli mit 46 Punkten gewertet. Folglich ist bei der nächsten Runde in Spa-Francorchamps Ende Juni wieder alles offen.