Navarra: McLaren-Tage in Spanien

28

Die McLaren-Truppe Hexis Racing dominierte das Treffen der GT-Weltmeisterschaft im spanischen Navarra. Schon in den freien Trainings war man das Maß der Dinge. Nach dem Doppelsieg im Qualifikationsrennen setzten die Franzosen dem Wochenende heute mit einem Sieg im Meisterschaftslauf die Krone auf.

Frédéric Makowiecki und Stef Dusseldorp ließen der Konkurrenz heute im Meisterschaftsrennen der FIA-GT-Weltmeisterschaft nicht den Hauch einer Chance. Im Ziel hatte das französisch-niederländische Duo einen komfortablen Vorsprung von zwölf Sekunden auf die beiden Münnich-Mercedes-Flügeltürer. Die Siegesfahrt konnte auch die Tatsache, dass der McLaren MP4-12 beim Boxenstopp zunächst die Weiterfahrt verweigern wollte, nichts ändern.

Nach dem Start setzten sich die beiden britischen GT-Renner zunächst etwas von den Verfolgern ab. Auch im Verfolgerfeld waren Überholmanöver Mangelware. Auf der Strecke nahe Pamplona bildete sich eine Prozession aus Supersportwagen. Da offenbar niemand bereit war, seinen Platz im Corso durch einen Fahrfehler herzugeben, sollten die Boxenstopps die Entscheidung bringen.

Die Hexis-Truppe, eigentlich bekannt für blitzsaubere und vor allem schnelle Stopps, patzte und der Wagen mit McLaren-Entwicklungsfahrer Álvaro Parente und Grégoire Demoustier sortierte sich zunächst hinter einen der Vita4One-BMW-Z4 auf Rang fünf ein.

Die größte Schrecksekunde ereilte die flotte Boxencrew aber beim Stopp der Nummer eins. Nach dem Wechsel von Makowiecki auf Dusseldorp wollte der MP4-12 nicht so recht losrollen. Hektik brach aus und ein Mechaniker flog förmlich in den Wagen, um zur Hilfe zu Eilen. Mit leichter Verspätung setzte sich der Wagen dann doch in Bewegung. Als Dusseldorp am Ende der Boxengasse auf die Strecke abbog, flogen die Verfolger gerade über die Start-und-Ziel-Gerade.

Für den schnellen Niederländer reichte die Zeit. Relativ entspannt konnte er die Fahrt an der Spitze genießen und den McLaren zu seinem zweiten Sieg nach Hause fahren. Der Parente-Demoustier-McLaren schaffte es noch, den Z4 vor sich niederzuringen und das Rennen auf Rang vier zu beenden. Die beiden All-Incl.com-Mercedes-SLS waren aber heute eine Nummer zu groß.

Marc Basseng und Markus Winkelhock schlossen den Lauf auf dem Silberrang vor ihren Teamkollegen Nicky Pastorelli und Thomas Jäger ab. Im Ziel trennte die beiden Flügeltürer gerade mal eine Sekunde.

Ein Wochenende zum Vergessen erlebte die Sunred-Mannschaft bei ihrem Heimspiel. War man in den freien Trainingssitzungen noch gut bei der Musik und konnte sich vor heimischem Publikum ordentlich präsentieren, wurde der mittlerweile auch mit ein paar Sponsorenaufklebern verzierte Ford GT in beiden Rennen durch defekte zum Aufgeben gezwungen.

McLaren hingegen erlebte einen historischen Triumph. Die beiden Siege waren die Ersten in einem GT-Rennen seit 2001 für den britischen Hersteller. Nach den beiden Siegen übernehmen Makowiecki und Dusseldorp auch die Führung in der Meisterschaft.