Nach dem gestrigen Erfolg konnte sich AF Corse auch heute den Sieg sichern. Beim von Regen und wechselnden Bedingungen geprägten Rennen der GT3-EM setzten sich die Ferrari-Truppe am Ende durch. Die aus Reihe eins gestarteten Saintéloc-Audi-Renner hatten jedoch Pech und eine schlechte Taktik.
Die Saintéloc-Strategie auf Regenreifen zu bleiben hätte durchaus aufgehen können, wäre der Regenschauer nicht erst kurz vor Schluss gekommen. So aber blieben dem Team nur die Ränge sechs und sieben. Das Podium komplettierten neben Gaetano Ardagna Perez und Giuseppe Ciro die Lamborghini-Treiber Hari Proczyk und David Mengesdorf sowie Maximilian Buhk und Dominik Baumann im HEICO-Mercedes SLS
Turbulente Startphase
Direkt am Start konnte sich Guiseppe Ciro im AF Corse-Ferrari mit der Nummer 50 an den beiden Audi-Rennern in der ersten Reihe vorbeidrücken, musste dann aber in Kurve zwei wieder zurückstecken, während sich Mengesdorf im Rhino’s Leipert-Lamborghini drehte. Dino Lunardi im Sainteloc-Audi (Nummer 15) kam wieder in die Führung, während Gregory Guilvert in der Nummer 16 sich in der Folge mehrere Runden mit dem Ferrari bekämpfte. Lunardi konnte sich in dieser Zeit bequem absetzen und auch Guilvert kam gut weg, nachdem er in Runde vier endlich am Ferrari vorbei kam.
Ebenfalls im Startchaos gedreht hatte sich Michael Lyons im zweiten AF-Corse-Ferrari, er konnte sich aber schnell wieder nach vorne kämpfen. Einen guten Start erwischte dagegen Maximilian Buhk im HEICO-SLS. Er kam einen Platz nach vorne auf Rang vier wurde aber nach wenigen Runden wieder von Kirill Ladygin im Russian Bears-Ferrari geschluckt. Buhks Teamkollege Mika Vähämäki drehte sich jedoch auf der nassen Strecke ins Kiesbett, konnte die Fahrt aber mit einer Runde Rückstand fortsetzen.
Nach sieben Runden hatten sich die beiden Saintéloc-Audi vorne um fünf, respektive zehn Sekunden vom Rest des Feldes abgesetzt und auch sonst hatten sich etwas größere Abstände eingestellt. Größtes Problem zu diesem Zeitpunkt war (wieder einmal) Natalia Freidina im Rhino’s-Leipert-Lamborghini Nummer zwölf, die bereits überrundet wurde und dabei keine große Hilfe war.
Fehler und Zweikämpfe vor Rennhalbzeit
In Runde acht kam Guilvert viel zu weit nach außen in Kurve zwei, drehte sich und fiel dann zurück bis auf Position sechs. Als er sich daran machte Freidina erneut zu überrunden, machte sie sich erneut in der Schikane breit, dieses Mal kam er aber trotzdem besser vorbei. Guilvert war aber schneller als der vor ihm fahrende Ni Amorim im Novadriver-Audi, sodass sich ein Kampf um Rang fünf bereits ankündigte, während Lunardi vorne gemütliche zwölf Sekunden Vorsprung auf Ciro hatte, der aber Ladygin im Russian Bears-Ferrari bereits im Nacken hatte.
Der Zweikampf zwischen dem Saintéloc und dem Novadriver-Audi zog sich über mehr als eine Runde hin in der Guilvert in jeder Kurve seine Schnauze im Rückspiegel von Amorim zeigte, bevor er in Kurve eins der nächsten Runde schließlich vorbei kam.
Aber danach begann der Zweikampf um Rang drei zwischen dem AF Corse-Ferrari von Guiseppe Ciro und dem Russian Bears-Ferrari von Ladygin welcher ebenfalls eng und sehenswert war. Dies erlaubte aber Maximilian Buhk im SLS auf die beiden aufzuholen, nachdem sich Sergey Ryabov im zweiten Russian Bears-Ferrari ins Kiesbett gedreht hatte.
Zu Beginn des Boxenstoppfensters hatte der Regen vom Start auf gehört und die Teams konnten bereits wieder darüber nachdenke Slicks zu verwenden, was sich ja am Vortag als Trumpfkarte heraus gestellt hatte.
Maximilian Buhk im HEICO-SLS verlor nun so langsam die Geduld und zeigte seine Schnauze immer wieder im Rückspiegel des Russian-Bears-Motorsport-Ferrari, während weiter hinten Michael Lyons wieder von Vähämäki überholt wurde. In Runde 16 kam dann auch Buhk an Ladygin vorbei als dieser in Kurve drei weit nach außen fuhr. Nun setzte Buhk Ciro unter Druck.
Boxenstopps mit Reifenwechseln
Bei Rennhalbzeit übergab Freidina ihren Lamborghini an ihren Teamkollegen Leonid Machitski, was bei vielen anderen Fahrern für Aufatmen gesorgt haben dürfte. Vähämäki wechselte in Runde 17 als auf Slicks, eine Taktik die auch Baumann für die Nummer eins angekündigt hatte, während Buhk immer noch im Heck von Ciro hing.
Auch AF Corse wechselte bei der Nummer 51 auf Slicks was nun allgemein üblich wurde im Feld, obwohl sich Ladagyin auf der Start-Ziel-Geraden mit Regenreifen drehte. Lunardi und Ciro zogen dabei ihre Boxenstopps bis zur letzten Sekunde heraus, um den noch schnelleren Regenreifen und den schnelleren Fahrer so lange wie möglich auszunutzen. Saintéloc verzichtete jedoch im Gegensatz zu den anderen auf Slicks während auch die Nummer 50 auf Slicks wechselte.
Leonid Machitski, der den Lamborghini von Freidina übernommen hatte holte sich in Runde 21 eine der Runden die Freidina verloren hatte zurück, während nun Gaetano Ardagna Perez im AF-Corse-Ferrari kräftig auf Jerome Demay im führenden Saintéloc-Audi aufholte. Kurz zuvor hatte sich noch Dominik Baumann auf Slicks ins Kiesbett gedreht und einige Plätze verloren.
Trockenere Strecke gegen Rennende
Eine Viertelstunde vor Schluss war aber klar, dass Slicks die bessere Wahl waren. Der führende Saintéloc-Audi war kein Gegner für Ardagna Perez im slickbereiften AF-Corse-Ferrari, der sich in Runde 24 die Führung schnappte. Auch Marc Sourd hatte nicht mehr Glück und wurde von mehreren Fahrzeugen recht schnell überholt. Saintéloc betete nun regelrecht für Regen, da sich Ardagna Perez deutlich und schnell absetzen konnte.
Baumann konnte in Runde 26 mit der schnellsten Rennrunde auch den ehemals führenden Audi schnappen. Mit im Gepäck des Mercedes war dabei Hari Proczyk im Rhino’s-Leipert-Lamborghini mit der Nummer elf, während es wieder leicht zu regnen begann. Proczyk gab sich alle Mühe Baumann unter Druck zu setzen, verlor aber einige Meter, als die beiden Proczyks Teamkollegen Leonid Machitski überrunden mussten.
Der Regen hielt sich aber nicht wirklich. Dies bedeutete schlechte Nachrichten für Jerome Demay, der von Vyacheslav Maleev um Russian-Beard-Ferrari überholt wurde und nun schon auf Rang fünf durchgereicht war, mit Stefano Gai in der Nummer 51 auf Rang sechs und über zehn Sekunden schneller als der Audi. Das unvermeidbare passierte eine Runde später. Währenddessen kam Sourd im zweiten Saintéloc-Audi an Cesar Campanico im Novadriver-Audi vorbei. Sourd auf Slicks kam nun auch seinem Teamkollegen näher, der nur noch einen Platz vor ihm lag.
Und doch noch einmal Regen
Zwei Minuten vor Ende des Rennens begann es nun doch noch zu regnen, was aber zu spät kam für den Audi von Demay. Währenddessen wurde Baumann von Proczyk nun doch noch überholt. Nun galt es für die slickbereiften Autos nur noch in der letzten Runde das Fahrzeug auf der Strecke zu behalten, was Campanico allerdings nicht so gut gelang. Trotzdem änderte sich nicht mehr viel am Ergebnis.
In der Gesamtwertung liegen nun Gaetano Ardagna Perez und Giuseppe Ciro mit 69 Punkten vier Punkte vor den bisher führenden Maximilian Baumann und Dominik Buhk, welche wiederum sieben Punkte Vorsprung vor Stefano Gai und Michael Lyons haben. Auf Rang vier liegen die Auftaktsieger Marc Sourd und Gregory Guilvert, vor den heute zweitplatzierten David Mengesdorf und Hari Proczyk.